INFOBLOG Im InfoBlog werden regelmĂ€Ăig Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert, welche fĂŒr die Kautschukindustrie, beziehungsweise TIMBERFARMER von Bedeutung sind. Da sich der Kreis der Leser dieser Kautschuk News laufend vergröĂert, bitten wir regelmĂ€Ăige Leser, uns nachzusehen, dass im InfoBlog gelegentlich BeitrĂ€ge ganz oder teilweise wiederholt werden. Aus aktuellem Anlass thematisieren wir in dieser Ausgabe die Hurrikan-Saison und zeigen auf, weshalb Panama kein Hurrikangebiet ist. Panama ist nicht gleich Panama UnglĂ€ubig und besorgt haben im Oktober Kunden bei TIMBERFARM nachge- fragt, ob es in Panama wegen dem Hurrikan âMichaelâ tatsĂ€chlich zu VerwĂŒs- tungen gekommen und ob mit den Kautschukplantagen alles in Ordnung sei. Weder in Panama-City noch sonst irgendwo in Panama hat sich der Hurrikan âMichaelâ bemerkbar gemacht, geschweige denn etwas verwĂŒstet. Die ver- schiedenen Hurrikan-Meldungen betrafen das rund 2.500 km nördlich lie- gende Panama-City in Florida, wo der Hurrikan âMichaelâ tatsĂ€chlich schwere VerwĂŒstungen und BeschĂ€digungen anrichtete. Panama â kein Hurrikan dank der Corioliskraft Wissenschaftlich gesehen ist ein Hurrikan in Panama undenkbar. Zwei Naturge- setze verhindern das, beide hĂ€ngen mit der Corioliskraft zusammen. Die Corioliskraft ist eine TrĂ€gheitskraft, die einen bewegten Körper quer zu seiner Bewegungsrichtung ablenkt, wenn die Bewegung relativ zu einem rotierenden Bezugssystem beschrieben wird. Sie ist nach dem Mathematiker und Physiker Gaspard Gustave de Coriolis benannt, der diese Kraft in einer 1835 erschienenen Publikation wissenschaftlich nachgewiesen und erlĂ€utert hat. PANAMĂ Die Verlaufsbahnen der tropischen WirbelstĂŒrme von 1985 bis 2005 Fazit: SelbstverstĂ€ndlich sind die hier zusammengefassten Tatsachen kei- ne Garantie fĂŒr das absolute Ausbleiben von tropischen WirbelstĂŒrmen in Panama. Nichtsdestoweniger kann gesagt werden, dass Panama nicht im Wirkungs- und Entfaltungsbereich von tropischen WirbelstĂŒrmen liegt â zum einen, weil sich tropische WirbelstĂŒrme tendenziell von Panama weg- bewegen, vor allem jedoch, weil Panama in einer Zone liegt, in welcher die Corioliskraft fĂŒr einen Hurrikan zu gering ist. Diese EinschĂ€tzungen werden auch durch historische Wetterdaten belegt. Panama liegt auĂerhalb möglicher Hurrikan-Zonen. Die nachstehende Grafik, welche einen Zeitraum von 20 Jahren umfasst, zeigt, dass tropische WirbelstĂŒrme, die je nach Gegend ihres Auftretens als Hurrikans, Zyklone oder Taifune bezeichnet werden, nicht in einem Ă€quatorialen Band von bis zu 2.000 km (+/- 5 ° bis 10 ° Breitengrade) auftreten. Der Grund dafĂŒr ist die Tatsache, dass die sogenannte Corioliskraft am Ăqua- tor gleich Null ist, sodass innerhalb des erwĂ€hnten Ăquatorialbandes die fĂŒr einen tropischen Wirbelsturm typische und notwendige Drehdynamik fehlt und sich deshalb keine Hurrikans entwickeln können. Dazu kommt, dass, wĂ€hrend die Erde selbst um ihre eigene Achse im Ge- genuhrzeigersinn rotiert, bewegte Körper durch die Corioliskraft an ihrer OberflĂ€che abgelenkt werden. Das gilt auch fĂŒr jene Luftmassen, aus denen tropische WirbelstĂŒrme entstehen. Die vor der KĂŒste Westafrikas entstehen- den Hurrikans werden auf ihrem Weg ĂŒber den Atlantik durch die nach Osten drehende Erdrotation tendenziell zuerst in nordwestliche Richtung (Karibik- inseln, Golf von Mexiko, Florida) und anschlieĂend in nördliche Richtung ab- gelenkt. Obwohl Hurrikans durchaus ihren Weg infolge lokaler klimatischer Bedingungen Ă€ndern können, ist eine Hurrikan-Entwicklung in sĂŒdwestli- cher Richtung auszuschlieĂen, weil in Richtung Ăquator die treibende Corio- liskraft gegen Null abnimmt. 11