2Q-3-2020

„ SCHWIERIGKEITEN IM LEBEN SIND DIE STUFEN, AUF DENEN WIR IN DIE HÖHE STEIGEN. ” FRIEDRICH NIETZSCHE Während die Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008 dazu führte, dass TIMBERFARM später als ursprünglich geplant aus den Start- löchern kam, dafür in der Folge vom einsetzenden wirtschaftli- chen Boom und Höhenflug profitierte, erlebt das Unternehmen, aber auch seine Kunden und Investoren, die Corona-Krise haut- nah. Aber wie schon Nietzsche sagte: „Schwierigkeiten im Leben sind die Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen.” Dem Unter- nehmen geht es gut, den Umständen entsprechend sogar sehr gut und noch viel besser und wichtiger ist die Tatsache, dass uns kaum Nachrichten von Kunden erreichen, die persönlich gravie- rend vom Virus oder seinen Folgen betroffen sind. Wir wissen alle, dass die Krise nicht überall so glimpflich verläuft. Lassen Sie uns deshalb nachfolgend nicht nur einen Blick auf die wichtigsten internen Entwicklungen werfen, sondern auch die Stimmung in den verschiedenen Wirt- schafts- und Industriebereichen einfangen, mit denen wir es als TIMBERFARMER zu tun haben. Unsere Welt ist der Kautschuk und die globale Kautschukindustrie TIMBERFARM ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Invest ment-Management und Rohstoffproduktions- und Handels- unternehmen. Die Firmengruppe ist von der Düsseldorfer Unterneh- merfamilie Breidenstein gegründet worden, welche seit bald fünfzig Jahren im Reifenhandel und in der Kautschukindustrie tätig ist. Neben Deutschland, wo sich die Firmenzentrale befindet, ist TIMBERFARM in Panama sowie weiteren Ländern Lateinamerikas, Asiens und Afrikas als Produzent und Händler von Kautschuk tätig. 02

TIMBERFARM inside Kautschuk: Produktion, Verarbeitung und Handel Kautschuk ist ein systemrelevanter Rohstoﬀ. Das zeigt sich einmal mehr in diesen Monaten. Nicht zuletzt deshalb steht er auf der 28 Rohstoﬀe um- fassenden EU-Liste der kritischen Rohstoffe. Weil Kautschuk einerseits zur Herstellung von über 40.000 Produkten des industriellen und persön- lichen Bedarfs benötigt wird – Tausende davon für das Gesundheitswesen und die Medizin –, aber andererseits seine Produktion komplex und lang- wierig und darüber hinaus geograﬁsch eingeschränkt ist (Produktion nur +/- 15° nördlich und südlich des Äquators im sogenannten Kautschukgür- tel möglich), ist die Nachfrage konstant und seine Verfügbarkeit für viele Industrien und ihre nachgelagerten Wirtschaftsräume und Gesellschaften von größter Bedeutung. 03

Kautschukernte und Ernteerlöse Die Kautschukernten auf den TIMBERFARM-Plantagen der Jahrgänge 2012, 2013 und 2014 sowie die entsprechenden Erlöszahlungen an Investoren und Besitzer von Kautschukbaumbeständen laufen deshalb planmäßig weiter. Der Kautschukjahrgang 2015 wird ab diesem Herbst für die Erntephase vor- bereitet werden können. Auf einer TIMBERFARM-PANARUBBER-Kautschukplantage folgt auf die Wachstumsphase eine 11-jährige Erntephase. Ein Ern- tejahr dauert jeweils 10 Monate von April bis einschließlich Ja- nuar. In den Monaten Februar und März, in den heißesten und trockensten Wochen in den Anbaugebieten, ruht die Ernte, um die Kautschukbäume während dieser klimatologisch stressvollen Zeit zu schonen. Der zweimonatige Unterbruch, in der Branche auch als „Wintering” bekannt, hat keine Folgen für das prognos- tizierte Erntevolumen – im Gegenteil. Die Erlösabrechnungen für einen Erntemonat erfolgen jeweils im nachfolgenden Monat. Die weltweit verhängten Schutzmaßnahmen zur Corona-Eindämmung müs- sen auch bei den landwirtschaftlichen Tätigkeiten sowohl in Panama als auch in der Elfenbeinküste, wo TIMBERFARM seit diesem Jahr ebenfalls in der Kaut- schukproduktion aktiv ist, eingehalten werden. Insbesondere in den Monaten April und Mai führten solche Einschränkungen zu gewissen Engpässen. Die eingeleiteten und weiter vorgesehenen Lockerungen sollten jedoch schon bald wieder den Normalbetrieb erlauben. Auf das Erntevolumen haben die Einschränkungen allerdings keine Auswirkun- gen. Die TIMBERFARM-Kautschukproduktion profitiert von festen Abnahme- vereinbarungen, welche das Unternehmen in den letzten Jahren mit großen, 04 weltweit agierenden Handelsorganisationen abgeschlossen hat. Dazu zählt auch die unternehmenseigene Handelsabteilung GloReg. Etwas schmerzhafter sind derzeit die tiefen Kautschukpreise. Der weltweite wirtschaftliche Stillstand in den Monaten März bis Mai hat sich negativ auf alle Rohstoffpreise ausgewirkt. Besonders stark unter Druck geraten ist der Preis für synthetischen Kautschuk. Da er als Nebenprodukt der Erdölgewinnung ent- steht (Butadien), ist er direkt an den Ölpreis gekoppelt, welcher im April auf einen historischen Tiefstand gestürzt ist und in der Folge nicht nur den Preis für synthetischen Kautschuk sondern auch für Naturkautschuk nach unten ge- zogen hat. In Bezug auf die Kautschukpreise ist allerdings vorsichtiger Optimismus ange- bracht, wie auch aus der TIMBERFARM-Handelsabteilung GloReg zu verneh- men ist. Diese beobachtet nicht nur laufend das weltweite Handelsgeschehen, sondern steht auch täglich in Kontakt mit Handelspartnern auf der ganzen Welt. Die Tatsache, dass in Asien, insbesondere auch im größten Kautschukver- braucherland China, nicht nur die industrielle Produktion weitgehend wieder hochgefahren werden konnte oder dies nun zeitnah geschieht, sondern auch der Konsum und der Verbrauch – vorläufig noch stark auf die Binnenmärkte bezogen – in Richtung Normalität anziehen, verströmt Zuversicht. Die Frage ist also nicht mehr, ob, sondern nur noch wann sich diese Entwicklung internatio- nal durchsetzen wird. Die Jahr für Jahr größer werdende Anzahl an TIMBERFARM-Kunden, welche sich in der Kautschukproduktion engagiert hat und sich bereits über monatli- che Auszahlungen freuen kann, aber auch die Investoren, deren Plantagen erst in den kommenden Jahren in Ernte gelangen, werden sich über den erfolgreich bestandenen „Corona-Härtetest” freuen. Die jährliche Erntephase auf den Kautschukplantagen hat planmäßig Anfang April wieder begonnen.

Cup-Lump-Kautschuk: frisch geerntet und eingesammelt auf dem Weg in die Sammelstelle Kautschukhandel – GloReg Die TIMBERFARM-Handelsabteilung GloReg (Abk. für Global & Regional Sour- cing and Trading) ist in diesen Wochen besonders gefordert. Einerseits geht es darum, die derzeit außergewöhnlich guten Einkaufsmöglichkeiten zu nutzen, allenfalls auch für einen späteren Verkauf zu höheren Preisen, was allerdings mit mehr Aufwand und Umtrieb für Lagerhaltung verbunden ist. Andererseits müssen sich jetzt die aufgebauten Handelsbeziehungen bewähren, denn der Aufbau neuer tragfähiger und attraktiver Geschäfte in Zeiten ohne Reisemög- lichkeiten und persönliche Geschäftsverhandlungen ist zwar nicht ausgeschlos- sen, aber sehr schwierig. Die TIMBERFARM-GloReg-Bilanz der letzten zehn Wochen darf sich jedoch sehen lassen. Mit wöchentlich bis zu 1.000 Tonnen Rohkautschuk (Cup-Lump- Kautschuk), der in der Elfenbeinküste eingekauft und nach Asien exportiert wird, zählt TIMBERFARM derzeit zu den aktivsten und erfolgreichsten Händlern in dieser Sparte. Dafür mitverantwortlich ist nicht zuletzt auch die lokale Einkaufsorganisation, welche im letzten Jahr in der Elfenbeinküste aufgebaut worden ist. Sie verfügt über einen zunehmend großen Lieferantenkreis (source), welcher vorwiegend aus Großplantagen besteht. Bis Mitte 2020 wird die lokale Einkaufsorganisation in eine TIMBERFARM-Toch- tergesellschaft, die TIMBERFARM Africa SARL, überführt, welche über eine breiter gefächerte Exportlizenz verfügen wird. Damit wird sichergestellt, dass auch die Ausfuhr und der Handel von und mit anderen interessanten Rohstof- fen, welche in der Elfenbeinküste für den Weltmarkt produziert werden, z. B. saisonal Cashewkerne, uneingeschränkt möglich ist. Neben dem sogar während der einschränkenden Coronazeit zufriedenstellend laufenden Handelsgeschäft mit Rohkautschuk (Cup-Lump-Kautschuk) steht der Ausbau des Handels mit Standardprodukten für die weiterverarbeitende Kautschukindustrie im Fokus der TIMBERFARM-GloReg-Handelsabteilung. Der diesbezüglich geplante und weitgehend vorbereitete Handelsmechanis- mus sieht die Beschaffungskombination von Rohkautschuk in Panama, Afrika und Lateinamerika vor, anschließend die Verarbeitung dieser Rohstoffe in der TIMBERFARM-Kautschukfabrik in Panama und letztendlich den Export dieser Produkte in den nord- und südamerikanischen Markt. Infolge der generellen gegenwärtigen Handelsflaute dürfte sich der Durch- bruch in diesem Segment um ein paar Monate verzögern, nicht zuletzt auch deshalb, weil das Hochfahren der neu eröffneten TIMBERFARM-Kautschuk- fabrik sowie die eingeleiteten Homologierungs- und Zulassungsprozesse für die weiterverarbeitende Kautschukindustrie wegen des Lockdowns ganz oder teilweise ins Stocken geraten sind. TSR-Kautschuk nach dem Erhitzungs-, Trocknungs- und Pressprozess vor der Verpackung und Palettierung *TSR TSR-Produkte (TSR = Technical Specified Rubber => technisch spezifizierter Kautschuk) sind standardisierte Vorleistungsgüter, die vorwiegend in der Reifenindustrie zum Einsatz kommen. Sie herzustellen ist technisch unkompliziert und geschieht haupt- sächlich mechanisch. Je nach Spezifikation unterscheidet man zwischen verschiedenen Reinheitsgraden: Bei der Produktion von TSR-10- oder TSR-20-Produkten geht es im Wesentlichen darum, den angelieferten Cup-Lump-Naturkautschuk durch intensive ma- schinelle Wasch-, Schredder- und Trocknungsvorgänge zu verarbei- ten. Im Ergebnis entstehen gepresste Kautschukballen, die in Bezug auf Körnungsgröße, Reinheit, Haltbarkeit und Form bestimmte Standardnormen erfüllen müssen, um anschließend vorschriftsmä- ßig verpackt, bezeichnet und palettiert in den Handel zu gelangen. Die Kautschukfabrik GRAN PIEDRA hat eine maximale jährliche Ver- arbeitungskapazität von bis zu 30.000 Tonnen Naturkautschuk. Das entspricht ungefähr der Kautschukproduktion auf einer Fläche von 10.000 Hektar. TSR-Kautschuk ist ein Kautschukstandard, der auf allen wichtigen Rohstoffmärkten und Börsenplätzen gehandelt wird. Der Weg der Vermarktung über diese Märkte steht TIMBERFARM jederzeit und uneingeschränkt offen. Cashewkerne, Neben- und Ergänzungs- produkt im Rohstoffhandel, werden saisonal in der Elfenbeinküste eingekauft und nach Indien exportiert. Die GloReg-Handelsabteilung geht davon aus, dass das für 2020 vorgesehene TSR*-Handelsvolumen zwar kaum mehr erreicht werden kann, nichtsdesto- weniger ein guter Einstand in dieser Königsdisziplin des Kautschukhandels in diesem Jahr möglich sein wird. Um eine preislich attraktive Absatzkontinuität zu sichern, bevorzugt TIMBERFARM enge Kooperationen mit ausgesuchten Großabneh- mern. Für potenzielle Kooperationspartner steht neben garantierten Qualitätsstandards vor allem die Liefersicherheit im Fokus. 05

PANARUBBER 20 und PANARUBBER Kombi Die Zeichnung der Kautschukplantage PANARUBBER 20 ist im vollem Gange. Die Nachfrage nach diesem weiteren Folgeprodukt der PANARUBBER-Serie ist sowohl aus dem Kreis der bestehenden Kunden als auch von unzähligen neuen Interessenten groß. Vor allem das neu aufgelegte Kombi-Angebot, welches ein längerfristiges PANARUBBER-Investment mit einem hochinteressanten, zeitlich flexiblen und festverzinslichen Bond verknüpft, steht hoch im Kurs bei den Anlegern. Mit der Kautschukplantage PANARUBBER 20 nimmt TIMBERFARM ihre 24. Kautschukplantage in Betrieb. Sie wird einen Baumbestand von 110.000 Kautschukbäumen auf einer Fläche von rund 200 Hektar um- fassen. Rechtlich gehört das Anlageobjekt der PANARUBBER 20 den Gesellschaftern der in Deutschland domizilierten Kautschukplanta- gen-Gesellschaft, welche von der TIMBERFARM geführt wird. Die Plat- zierung der Gesellschaftsanteile erfolgt über das öffentliche Angebot der Vermögensanlage PANARUBBER 20 GmbH & Co. KG. Der aktuelle Platzierungsverlauf und das in den letzten Wochen wie- der stark angestiegene Zeichnungsvolumen deutet darauf hin, dass die PANARUBBER-20-Zeichnung für neue Interessenten bis Mitte des Jahres ge- schlossen wird, damit mit dem Restkontingent die Nachfragen aus dem beste- henden TIMBERFARM-Kunden- und -Investorenkreis befriedigt werden können. 07

g a a n r- und Industrieland- M a r g A s a D e m e n t wird zum Schwerpunkt d er T I M B E R F A R M A s s e t s A G . t n ik – Zeit und Geld – ist ein z e t s i g o L TIMBERFARM Assets AG / GloReg Bond Mit großer Spannung erwarten sowohl Anleger als auch TIMBERFARM den Startschuss für diese neuen Wertpapieremissionen – beide Projekte befinden sich derzeit im behördlichen Billigungsverfahren. Die beiden Wertpapiere bilden insofern einen Mei- lenstein in der TIMBERFARM-Unternehmensent- wicklung, als dass sie maßgeblich dazu beitragen, die operativen Kerngeschäfte (Produktion – Verar- beitung – Handel) sowie die gewinnbringenden Vermögens- und Unternehmenswerte unter einem deutschen Unternehmensdach zu konsolidieren. r a l e Herausforderung im TIM B E R F A R M - G l o R e g - H a n d e l . 08 TIMBERFARM Assets AG Die TIMBERFARM Asset AG (Abk. TFA) übernimmt die operative Führung und Verantwortung für die ge- samte Kautschukproduktion. Dabei werden auch die Ländereien, auf welchen die Kautschukproduktion betrieben wird (TIMBERFARM-PANARUBBER-Kaut- schukplantagen in Lateinamerika und Afrika, derzeit vor allem Panama und Elfenbeinküste), Schritt für Schritt in der TFA konzentriert. Mit der Konzentration dieser Werte und Kompetenzen in ein deutsches Tochterunternehmen (Aktiengesell- schaft) stärkt TIMBERFARM einerseits seine Stellung in der globalen Kautschukindustrie und ebnet der Unternehmensgruppe andererseits den Weg, die Kapitalisierung der weiteren Expansionsschritte am deutsch-europäischen Kapitalmarkt sowie mittels Publikumsöffnung durchzuführen. GloReg Bond Das anspruchsvolle, jedoch äußerst lukrative Han- delsgeschäft ist kapitalintensiv. Um die sich bieten- den Perspektiven optimal nutzen zu können, sieht TIMBERFARM mittelfristig den Kapitaleinsatz von bis zu 50 Mio. EUR vor, der jeweils einen Handelsumsatz von bis zu 500 Mio. Euro pro Jahr zulassen wird. Die Finanzierung wird mit eigenen Mitteln sowie durch die indirekte Beteiligung von Investoren mittels Bonds (Inhaberschuldverschreibungen) sichergestellt. Handelsgeschäfte sind komplex. Zwischen Einkauf, Transport und Verkauf von Rohstoffen gilt es, zahlrei- che Hürden und Situationen – die viel Erfahrung und Kompetenz erfordern – zu meistern. Absicherungen und vorausschauende Planung sowie zuverlässige Partner in allen Transaktionsphasen und eingespielte Prozesse sind das A und O im Kautschuk- und Roh- stoffhandel. Trotzdem sind die Risiken überschaubar, denn der Grundsatz, dass Gelder entweder auf dem Konto liegen oder als Waren unterwegs oder im La- ger sind, minimiert das Ausfallrisiko. Hinzu kommt, dass, wenn immer möglich, Handelsgeschäfte mittels Akkreditivverfahren* abgewickelt werden. *Akkreditivverfahren. Viele internationale Handelstransaktionen werden im Akkreditiv-Verfahren durchgeführt. Dabei gibt die Bank des Käufers ein Zahlungsversprechen zugunsten der Bank des Verkäufers ab. Es hält fest, dass die Bank des Verkäufers den Verkäufer erst bezahlt, wenn eine Reihe von vorher definierten Dokumenten vollständig eingereicht ist. Dazu gehören Prüfzertifikate von unabhängigen internatio- nalen Prüfgesellschaften wie SGS oder Bureau Veritas, die z. B. die Beladungsvorgänge in Bezug auf Ware, Qualität und Menge kontrollieren, zertifizieren und bestätigen. Fazit: Bei Akkreditiv-Verfahren, auch Dokumentenverfahren genannt, sind die von den Banken gestellten Abwick- lungsanfordrungen an Verkäufer und Käufer so hoch, dass Risiken weitgehend ausgeschlossen werden können.

TIMBERFARM PANAMA Auch Panama ist wie leergefegt während des Lockdowns im April. Panama zählt ebenfalls zu den vom Coronavirus betroffenen Ländern Latein- amerikas. Dementsprechend rigoros verordneten auch die panamaischen Be- hörden Mitte März Corona-Gegenmaßnahmen. Sie waren und sind – wie fast überall auf der Welt – für Gesellschaft und Wirtschaft einschneidend, führten jedoch zu den gewünschten Wirkungen, so dass die Regierung Anfang Mai damit beginnen konnte, das Land mit schrittweisen Lockerungen wieder in die Normalität zurückzuführen. In Bezug auf die landwirtschaftliche Produktion zwischen Mitte März und Mitte Mai stellt man sich am besten einen Film in Zeitlupe vor. Die einzelnen Arbeiten – bei TIMBERFARM vor allem Pflanz-, Ernte- und Be- wirtschaftungstätigkeiten – wurden zwar umgesetzt, verliefen aufgrund des stark eingeschränkten öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens – zum Beispiel, um Arbeiter, Geräte und Material zu transportieren, um sich au- ßerhalb des eigenen Hauses zu ernähren, um Geräte zu reparieren oder um als Arbeiter den Lohn zu erhalten (Bankfilialen öffneten nur noch stunden- weise) usw. – sehr zäh. Fast ganz zum Erliegen kam die industrielle Produktion, zu welcher auch die Kautschukverarbeitung zählt. Die für das Ballungsgebiet von Pana- ma-City verordnete Quarantäne zwang nahezu alle Fabriken – auch die Kautschukfabrik GRAN PIEDRA – ihren Betrieb vorübergehend einzustel- len, weil die Arbeiter nicht zur Arbeit erscheinen durften: ein herber Rück- schlag für die TIMBERFARM-Kautschukfabrik, welche ja erst seit kurzem in Betrieb ist und wo für die Monate Februar bis April ein Hochfahren zum Normalbetrieb geplant war. Die seit Anfang Mai in Kraft getretenen Lockerungen gestatten zwischenzeit- lich zwar wieder einen Minimalbetrieb in GRAN PIEDRA. Aber das Erreichen des Normalbetriebs dürfte sich um Wochen verzögern. Dazu sind sowohl die Beschaffungs- und Lieferketten von Rohkautschuk als auch die Absatzkanäle für verarbeiteten Kautschuk noch zu instabil. GRAN PIEDRA bildet das Herzstück für das TIMBERFARM-Handelssegment mit standardisierten TSR-Kautschukprodukten. Rohkautschuk (Cup-Lump-Kaut- schuk) aus Panama, anderen lateinamerikanischen Ländern sowie aus Afrika (Elfenbeinküste) werden in GRAN PIEDRA verarbeitet, um anschließend als TSR-Produkte in die nordamerikanischen Märkte exportiert zu werden. Die Krise ist noch nicht ausgestanden, aber die Zeichen stehen auf Erho- lung und die Chancen, dass sich die TIMBERFARM betreffende landwirt- schaftliche und industrielle Produktion im dritten Quartal normalisiert, sind intakt und gut. 10

Informationen zu Ernte und Erlös Wie bereits einleitend erläutert können die Erntetätigkei- ten ohne nennenswerte Abstriche fortgesetzt werden. Im Erntejahr 2020, welches im April begonnen hat, sind nach den Jahrgängen 2012 und 2013, welche bereits in Ernte stehen, neu der Jahrgang 2014 sowie die ersten Kaut- schukplantagen des Jahrgangs 2015 (Las Rosanitas und Don Antonio) dazugekommen. In der zweiten Jahreshälfte ist außerdem geplant, den restlichen Kautschukjahrgang 2015 für die Ernte vorzubereiten. Mit diesen neuen Jahrgängen kommen viele zusätzliche Kunden und Investoren nun ebenfalls in die Erlösphase und erhalten monatlich die Erlösabrechnung sowie die Erlös- zahlung. Wir nutzen an dieser Stelle die Gelegenheit, allen Kunden und Investoren Folgendes in Erinnerung zu rufen. Die Ernte- und Erlösphase dauert immer elf Jahre. Sie beginnt in der Regel vier bis fünf Jahre nach der Pflanzung. Die effektiv vorherrschenden klimatischen Bedingungen während der Wachstumsphase können zu Wachstumsbeschleunigungen, aber auch zu Verzögerungen führen. Unabhängig davon dauert die nachfolgende Erntephase mindestens elf Jahre. Die jährliche Erntephase dauert zehn Monate von April bis ein- schließlich Januar. In den Monaten Februar und März ruht die Erntetätigkeit, um die Kaut- schukbäume während den beiden heißesten und trockensten Mona- ten zu schonen. Die Erntepause ist in den Prognosen berücksichtigt. Die Ernteabrechnung und Erlöszahlung erfolgt jeweils im darauf- folgenden Monat, beispielsweise im Juni für die Ernte vom Mai. Da in den Monaten Februar und März nicht geerntet wird, gibt es in den Monaten März und April keine Ernteabrechnungen und keine Erlöszahlungen. Für ihren Bewirtschaftungs- und Ernteaufwand hat TIMBERFARM vertraglich Anspruch auf 30 % des Ernteerlöses. Dieser wird auto- matisch vom Gesamterlös einbehalten. Das Erntevolumen ist in den ersten Erntejahren geringer und nimmt im Laufe der Zeit so zu, dass mit einem durchschnittlichen jährlichen Erntevolumen von 280 bis 300 Kilogramm pro Plot (55 Kautschukbäume auf 1/10 Hektar) gerechnet werden kann. Dank festen Abnahmevereinbarungen mit international tätigen Han- delsorganisationen konnten für jeden Jahrgang feste Erntevolumen festgelegt werden. Diese können, insbesondere in den ersten Jahren, deutlich über den effektiv geernteten Kautschukvolumen liegen. Für das erste und zweite Erntejahre wurde ein Erntevolumen von 155 Kilogramm pro Plot und Jahr festgelegt. Verteilt auf zehn Erntemo- nate ergibt dies ein monatliches Erntevolumen von 15,5 Kilogramm. Für das dritte und vierte Erntejahr wurde analog ein Erntevolumen von 180 Kilogramm pro Plot und Jahr festgelegt. Kautschukpreis: Während das Erntevolumen während eines Ern- tejahres, wie vorstehend beschrieben, jeden Monat gleich bleibt, kann sich der abgerechnete Kautschukpreis verändern. Für die monatliche Abrechnung wird der Durchschnitt aller Fabrikan- kaufspreise verwendet, welcher aus den jeweiligen durchschnittlichen TSR-20-Tageskautschukpreisen während des Erntemonats ermittelt wird. Bei den tagesaktuellen TSR-20-Kautschukpreisen handelt es sich um die offiziellen, weltweit maßgebenden Kautschukpreise der Kaut- schuk-Börsen in Singapur resp. in Kuala Lumpur, Malaysia. Die Tagespreise werden täglich auf der TIMBERFARM-Website pub- liziert. 11

TIMBERFARM Kautschukplantagen in Panama PANAMA WEST - LA MESA TIMBERFARM Kautschukplantagen Las Animas • El Alto • Palomares • Cerro Redondo Las Bonitas • Don Elmo • Las Preciosas Don Patricio • La Calma • La Productora PANAMA WEST - RIO DE JESÚS TIMBERFARM Kautschukplantagen Don Miguel • La Madrugada • Juan Pedro Tomasito • Papanico • Las Rosanitas Don Antonio • La Florecita • El Cabo TIMBERFARM Baumschule I PANAMA-CITY TIMBERFARM Geschäfts- sitz und Verwaltung 12 PANAMA OST - CHEPO TIMBERFARM Kautschukfabrik Gran Piedra PANAMA OST - METETI TIMBERFARM Kautschukplantagen PANARUBBER 17, 18, 19, 20 TIMBERFARM Baumschule II

TIMBERFARM Kautschukplantagen in Panama – aktueller Entwicklungsstand JAHRGANG KAUTSCHUKPLANTAGEN FLÄCHE (HA) LAGE, PROVINZ, GEBIET AKTUELLER ARBEITSFOKUS 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 LAS ANIMAS; EL ALTO PALOMARES; CERRO REDONDO; LAS BONITAS; DON MIGUEL; LA MADRUGADA JUAN PEDRO; LAS PRECIOSAS; TOMASITO; LAS ROSANITAS; DON ANTONIO; PAPANICO; VIVERO I DON ELMO; LA FLORECITA; DON PATRICIO; LA CALMA; LA PRODUCTORA; EL CABO PANARUBBER 17; PANARUBBER WS 17; BAUMSCHULE II KAUTSCHUKFABRIK GRAN PIEDRA PANARUBBER 18; PANARUBBER WS 18 PANARUBBER 19, PANARUBBER WS 19 PANARUBBER 20 137,22 317,49 435,15 165,35 104,45 375,00 350,00 250,00 200,00 PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PFLANZENPRODUKTION KAUTSCHUKVERARBEITUNG BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT NACHPFLANZUNGEN, OPTIMIERUNGEN BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PFLANZARBEITEN BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PROVINZ PANAMA PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN 13

KAUTSCHUKINDUSTRIE Orientierung in schwierigen Zeiten Unter diesem Titel hat der wdk – der Wirtschaftsverband der deutschen Kaut- schukindustrie – Ende April, mitten in der Coronakrise, seinen Bericht über die konjunkturelle Situation sowie über die Entwicklung und Aussichten der Kautschukindustrie veröffentlicht. Es ist davon auszugehen, dass der verant- wortliche Redakteur, wdk-Chefvolkswirt Michael Berthel, die Schlussfassung mehrmals überarbeiten musste, da sich im April insbesondere die Daten zur Erstellung von belastbaren Prognosen täglich, wenn nicht sogar stündlich veränderten. Der gelungene aussagekräftige Bericht ist umfassend und trotz einiger ernüchternder Fakten konstruktiv und wegweisend. Zu den Wermutstropfen zählen sicherlich die Umsatzprognosen für die deut- sche Kautschukindustrie für das Jahr 2020, welche mit drei Berechnungsmo- dellen einen Umsatzrückgang zwischen neun und dreizehn resp. bis fünfzehn Prozent voraussehen. Den drei Umsatz-Szenarien liegen zahlreiche nationale und internationale Daten zugrunde, angefangen bei den monatlichen Bran- chenauswertungen bis Ende 2019 über die aktuellen Entwicklungen des Reifensektors (Erstausrüstung und Ersatzreifengeschäft) bis hin zu den Daten aus den GRG-Sektoren Automobil, Industrie, Bau, Verbraucher (GRG = General Rubber Goods, Kautschukprodukte außerhalb der Reifenindustrie). In allen drei Modellen wird davon ausgegangen, dass in der Gesamtbetrachtung die Ausfälle infolge vorübergehender Fabrikstilllegungen und anhaltender Kaufzu- rückhaltung der Konsumenten bis zum Jahresende kaum aufzuholen sind. Die Um- satzrückgänge dürften bei den Reifenherstellern und den Kfz-Zulieferern ausge- prägter sein als in der Kautschukbranche außerhalb der Auto- und Reifenindustrie. Die GRG-Sektoren hatten bereits im letzten Jahr von einem anhaltenden Bau- boom und einer hohen Konsumnachfrage der Verbraucher profitiert. Es wird davon ausgegangen, dass die derzeit von Regierungen im In- und Ausland dis- kutierten Konjunkturprogramme – z. B. Intensivierung des Infrastrukausbaus – die Nachfrage nach GRG-Produkten relativ schnell wieder hochtreibt. Inwieweit die angedachten Fördermaßnahmen für die Automobilindustrie kurzfristig die bereits verursachten Ausfälle kompensieren können, ist derzeit noch unklar. Für den wdk ist es nun besonders wichtig, dass die Politik – die ja in den letzten drei Monaten durchaus in der Lage war, alle Aspekte des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens in ihre Entscheidungen einzubeziehen und einen auf Inhalte fokussierten politischen Diskurs zu führen – in der Nach-Corona-Zeit mit diesen ideologiefreien Maximen das Land und die Wirtschaft wieder sta- bilisiert und die Wege für eine nachhaltige Zukunft ebnet. Dazu gehört auch die Nutzung gemeinsamer internationaler Wege und die Ausgestaltung aus- gewogener globaler Vernetzung. Die in der Krise gezeigten Stärken im Bereich Solidarität und Fairness müssen Grundsätze der Zukunft bleiben. 14

AUTO- UND REIFENINDUSTRIE stay home = drive in your own car Auf den ersten Blick scheint dieser Aufruf verwegen. Aber er leitet sich ab von der uns in der Zwischenzeit allen bekannten Empfehlung „Bleib zuhause, damit du dich nicht ansteckst resp., damit du niemanden ansteckst!”. Zweifelsohne ist es in Bezug auf An- steckungsrisiken sicherer, alleine im Privatauto unterwegs zu sein als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist dennoch schwer vorstellbar, dass sich die Behörden demnächst zu einer Empfehlung wie „Meide die öffentlichen Verkehrsmittel und benutze dein Lieber im eigenen Auto und im Stau als in öffentlichen Verkehrsmit- teln: Das könnte die Konsequenz aus der Corona-Krise sein, titelt die Rheinische Post. Balsam für die Autoindustrie Auto!” hinreißen lassen. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass dies durchaus Gedanken Das sind dringend benötigte gute Nachrichten für die Autoin- im April liegt VW sogar ein Prozent über dem Vorjahresabsatz. sind, die sich Menschen machen. dustrie. Die Autohersteller bekommen die weltweiten Beschrän- In Wolfsburg wächst deshalb der Optimismus, dass mindestens kungen des öffentlichen Lebens mit voller Wucht zu spüren. Die in China die Einbrüche aus dem Februar und März im Laufe des Anfang Mai veröffentlichte das Deutsche Institut für Verkehrsforschung eine Studie, in europäischen Shutdowns machen der ganzen Branche enorm zu Jahres wieder ausgeglichen werden können. der untersucht worden ist, wie sich die Corona-Pandemie auf das Mobilitätsverhalten schaffen, in Südeuropa, wo die Beschränkungen noch einschnei- der Bevölkerung auswirkt. Prof. Dr. Barbara Lenz, die Institutsleiterin, fasst das Ergebnis dender sind, ganz besonders. so zusammen: „Es ist eindeutig, dass die Corona-Pandemie unser Mobilitätsverhalten Gerade vor dem Hintergrund des Gesamteinbruchs, der eine erfolgreiche Aufholjagd für ein akzeptables Automobil-Ge- grundlegend verändert. Insbesondere die öffentlichen Verkehrsmittel müssen eine Ein echter Lichtblick ist China, vor allem für den VW-Konzern, der samtergebnis 2020 fast unmöglich erscheinen lässt, haben die Durststrecke überbrücken. Vieles weist darauf hin, dass Auto und auch Fahrrad als Ge- dort mit einem Marktanteil von über 20 Prozent unangefochte- neuesten Absatzzahlen aus China eine starke Signalwirkung. Sie winner aus der Krise hervorgehen werden.“ ner Marktführer ist. In der Volksrepublik erreichte die Coronakri- zeigen, dass die wirtschaftliche Durststrecke nicht nur endlich se ihren Höhepunkt bereits im Februar und die wirtschaftliche ist, sondern sich auch schneller als angenommen wieder ins Ge- Die Menschen fühlen sich im privat genutzten Pkw deutlich wohler und sicherer als in Erholung setzte im Vergleich zu allen anderen Märkten deutlich genteil drehen kann. anderen Verkehrsmitteln. „Die Nutzung von öffentlichen und alternativen Verkehrsmit- früher ein. Mit über 300.000 verkauften Fahrzeugen in China teln – ob Nahverkehr, Fernverkehr, Flugzeug, ja sogar Car-Sharing – bricht ein, denn Menschen fühlen sich deutlich unwohler bei deren Nutzung, ja sogar schon bei der Vorstellung, sie zu nutzen”, führt das Institut weiter aus. Wie dauerhaft sich diese Entwicklung in der Zeit nach Corona fortsetzen wird, kann noch nicht schlüssig gefolgert werden. Derzeit ist es jedoch Tatsache, dass „überra- schenderweise besonders viele junge Städter in dieser Situation das eigene Fahrzeug vermissen”, sagt Lenz und fügt hinzu:„Im Kontext mit der Corona-Krise kann man durchaus von einem Revival des Privatautos sprechen.” Volkswagen – beliebteste Automarke in China 15

HOLZINDUSTRIE Holzvermögen – wächst und wächst und wächst … Das Holzvermögen einer Kautschuk- plantage nimmt stetig zu. Hier: der Stand nach zwei Jahren, … … nach vier Jahren … … und nach neun Jahren. Die in den letzten Monaten stark zugenommene PANARUBBER-Nachfrage zeigt: In Zeiten, in denen Märkte verrücktspielen können, rücken sichere und stetig wachsende Vermögenswerte, die der Spekulation nicht direkt ausgesetzt sind, vermehrt in den Vordergrund. In der untenstehenden Grafik wird das exponentielle, dreidimensionale Wachs- tum eines Kautschukbaums während einer fünfzehnjährigen Rotationszeit verdeutlicht. Die realistischen und in der Praxis gemessenen Grundannahmen sind dabei: Der Kautschukbaum wächst pro Jahr 120 cm in die Höhe und sein Umfang nimmt pro Jahr um 6,4 cm zu. Nach fünfzehn Jahren erreicht der Kaut- schukbaum eine Höhe von 18 m, einen Stammumfang von 96 cm und ein Holz- volumen von rund 1,3 m3. zählen insbesondere die Zu dieser Anlagekategorie sogenannten TIMBERLAND-Investments, bei denen die nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung von Wäldern und Nutzholzplantagen im Zentrum steht. Dabei haben Plantagen, welche gleichzeitig mehrere nachwachsende Rohstoffe produzie- ren, wie z. B auch Kautschukplantagen, die mit ihrem Kautschuk einerseits und mit ihrem Holz andererseits zwei voneinander unabhängige Industrien (Kaut- schukindustrie und Holzindustrie) bedienen, einen besonderen Stellenwert. Während beispielsweise bei Kautschukplantagen über Jahre regelmäßige Kautschukerlöse generiert werden, wächst im Hintergrund ein beachtliches Vermögen an. Das natürliche biologische Wachstum führt zu einer exponenti- ellen Entwicklung des Holzvolumens. Und in der Holzindustrie ist Volumenzu- nahme gleich Wertzunahme. 3 m n i e m h a n u z t r e W Auch wenn die Wertzunahme an Holzpreise gebunden ist, entwickelt sie sich äußerst stabil, denn Holzpreise bewegen sich aufgrund der kontinuierlichen Nachfragezunahme in einer engen Bandbreite tendenziell nur noch oben. Die exponentielle Volumen- und Wertzunahme begründet sich in der Tatsa- che des dreidimensionalen Wachstums von Bäumen und Baumstämmen. Ihre Grundfläche wächst quadratisch (Kreisfläche: r2 x π, π = PI) beziehungsweise multipliziert mit der Höhe, ihr Volumen dreidimensional. 1,5 1,0 0,5 0,0 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr 9. Jahr 10. Jahr 11. Jahr 12. Jahr 13. Jahr 14. Jahr 15. Jahr Wachstum in Jahren 16

PANAMA Panama und die Weltwirtschaft Der Wohlstand und das wirtschaftliche Gedeihen von Panama ist wie in kaum einem anderen Land mit der Weltwirtschaftslage und dem Welthandel verknüpft. Bis zu zehn Prozent der gesamten globalen Güter passieren jährlich an Bord von über 13.000 Hochseeschiffen – welche pro Passage bis zu 1 Mio. US$ Gebühr bezahlen – den Panamakanal. Damit bildet diese Wasserstraße den panamaischen Lebensnerv schlechthin. Abgesehen von den Gewinnen, welche der Kanal seinen Eigentümern, dem panamaischen Staat und Volk, Jahr für Jahr in die Kasse spült, hängen Tausende von größeren und klei- neren Logistik- und Dienstleistungsunternehmen mit ihren Arbei- tenden am Tropf dieser Wirtschaftsmaschinerie. Die Drehzahl der Maschine ist eins zu eins an den Welthandel gekoppelt. Läuft dieser gut, so geht es auch Panama gut. Läuft dieser schlecht, sinkt die Anzahl der Passagen und ganz Panama bekommt dies zu spüren. Wenn man weiß, dass alleine der Wa- renverkehr zwischen den „Streithähnen” USA und China über 50 Prozent des gesamten Kanalverkehrs ausmachen, wird man sich Panamas Abhängigkeit erst recht bewusst. Erfreulicherweise haben bisher weder die Spannungen zwischen den beiden Großmächten noch die Coronakrise größere Auswirkun- gen auf den Kanalverkehr gehabt. Ende März lagen Umsatz und Pas- sagen für das erste Halbjahr (Oktober bis März) rund 7 Prozent über den Zahlen vom Vorjahr. Und auch zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Kautschuk News liegt die durchschnittliche Anzahl Passagen pro Tag mit 35 nur leicht unter dem maximalen Durchschnittswert von 36 täglichen Passagen. Trotzdem bleibt die Anspannung im Land groß. Sollte jedoch der Welthandel, so wie es sich derzeit abzeichnet, in den nächsten Wochen Fahrt aufnehmen und in der Folge der Warenverkehr auf dem Panamakanal stabil bleiben oder zunehmen, dürfte die Wirt- schaftsleistung in Panama in diesem Jahr nur geringfügig nach- geben und Panama wird für den zu erwartenden Aufschwung gut aufgestellt sein. 17 Panamakanal – jährlich rund 13.000 Passagen Panamas CoVid-19-Bilanz zum 26. Mai 2020 Getestet: 58.240 Infiziert: 11.183 Todesfälle: 310 Genesene: 6.279

KAUTSCHUKPREIS & KAUTSCHUKMARKT Kautschuk-Preisentwicklung – Woche 12/2020 bis 21/2020 Infolge der ganzen oder teilweisen Stilllegung der weltweiten Wirtschaft, resp. der industriellen Produktion infolge der behördlich getroffenen Maß- nahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich die Bandbreite der Kautschukpreise nach unten bewegt. Bei den unteren Standards, z. B. TSR-10 und TSR-20, noch mehr als bei den höherwertigen industriellen Vorleistungs- gütern. Das hat damit zu tun, dass die Reifen- und Autoindustrie, welche die größten Verbraucher von TSR-10 und TSR-20 Produkten sind, stärker von den industriellen Shutdowns betroffen waren, als beispielsweise das Gesundheits- wesen, wo oft höherwertige Kautschukprodukte und flüssiger Latex, z. B. zur Herstellung von medizinischen Schutzhandschuhen, benötigt wird. Ebenfalls mitverantwortlich für den Rückgang der Kautschukpreise war der tiefe Fall der Ölpreise im April. Dieser hatte zuerst den synthetischen Kautschukpreis nach unten getrieben - synthetischer Kautschuk wird aus einem Spaltprodukt, wel- ches bei der Erdölraffinierung anfällt (Butadien), hergestellt -, was sich in der Folge auf den Naturkautschukpreis auswirkte. Konkret bewegten sich die Preise im Berichtszeitraum im unteren Segment zwischen 1,07 und 1,11 US$ und im höheren Segment zwischen 1,63 und 1,76 US$. Händler und Experten gehen davon aus, dass damit die Talsohle durchschritten wurde. Dies bestätigen auch die gehandelten Preise der letzten drei Wochen, die bereits einen kleinen Trend nach oben zeigen. Die Konjunkturprogramme vieler Staaten sowie spezifische Unterstützungen besonders stark betroffener Unternehmen oder Branchen - in Deutschland etwa Lufthansa oder die ganze Autoindustrie - dürften die Nach- frage nach Endprodukten sowie die dafür notwendigen Rohstoffe bald stimu- lieren. Außerdem stehen angebotsseitig die Zeichen eher auf Verknappung, weil derzeit eine der schlimmsten Dürreperioden in Thailand (weltweit größter Kautschukproduzent), die dortige Kautschukproduktion starkt beeinträchtigt. Kautschukpreis USC/Kg* 300.00 200.00 100.00 0 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Qualität RSS 44 45 46 43 51 Woche 21/2019 bis Woche 21/2020 50 49 47 48 52 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Qualität SMR • Kautschukpreis in US $-Cents an den wichtigsten Handelsplätzen Kautschuk News: Die Kautschuk News sind eine Dienstleistung, welche TIMBERFARM ihren Kunden und Interessenten schon seit Jahren anbietet. Sie erscheinen bis zu 6 x jährlich. In der Regel umfassen sie die Rubriken TIMBERFARM inside, TIMBERFARM Panama, Kautschukindustrie, Kautschukpreis & Kautschukmarkt, Auto- und Reifenindustrie, Holzindustrie sowie Panama. Im zusätzlichen InfoBlog werden nach Bedarf spezielle Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert. Quellen für diese Ausgabe: AAP – Associated Press, Deutschland & USA; Börse Online – finanzen.net GmbH, Karlsruhe; Boerse.de, Rosenheim; DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt / Institut für Verkehrsforschung, Köln; El Siglo, Panama; EU-Kommission, Brüssel, Belgien; European Rubber Journal – ERJ, London, UK; Godmo- de-Trader.de, München; GTAI - Germany Trade und Invest, Berlin; Handelsblatt, Düsseldorf; Investopedia, New York, USA; IRSG – International Rubber Study Group, Singapur; La Prensa, Panama; Manager Magazin new media GmbH, Hamburg; Medium Corporation, San Francisco, USA; Mitteldeutscher Rundfunk, Leipzig; Mongabay, Menlo Park, USA; Newsroom, Panama; TirePress – Reifenpresse, Profil Verlag, Stade; RP digital – Rheinische Post, Düsseldorf; wdk – Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V., Frankfurt a. M.; Weber & Schaer, Hamburg; WEKA Fachmedien GmbH, Haar; WHO – Weltgesundheitsorganisation, Genf, Schweiz 18