Timberfarm Investment- und Marktreport Q3-5-2022

AGRAR- UND INDUSTRIELAND-MANAGEMENT Kauf, Erschließung, Entwicklung, Verpachtung, Handel und Verkauf von Agrar- und Industrieland TIMBERFARM - auf einen Blick TIMBERFARM ist eine international tätige Rohstoff- und Investment-Manage- ment-Gruppe. Die Produktion, die Verarbeitung und der Handel von und mit Kautschuk und anderen nachwachsenden Agrarrohstoffen bilden die unter- nehmerischen Schwerpunkte der Gesellschaft. TIMBERFARM ist von der Düssel- dorfer Unternehmerfamilie Breidenstein gegründet worden, die seit den Sieb- zigerjahren in der Kautschuk- und Reifenindustrie tätig ist. Das Unternehmen arbeitet von Deutschland aus in der ganzen Welt und betreibt Produktions- standorte in Panama und in der Elfenbeinküste. Das Unternehmen setzt seit 2010 Investmentprojekte um, die mit ihrer Un- ternehmensausrichtung und Expertise einhergehen. Die eingesetzten Mittel stammen aus Eigenkapital, reinvestierten Gewinnen, Direktinvestments sowie behördlich gebilligten und öffentlich platzierten Kapitalmarktprodukten wie Wertpapiere, Vermögensanlagen und Bonds. Sämtliche Projekte und alle un- ternehmerischen Tätigkeiten werden von TIMBERFARM operativ selbst geführt und verantwortet. Im Rahmen ihrer mittelfristigen strategischen Zielsetzung für die Unterneh- mensphase 2022 bis 2026 treibt TIMBERFARM ihre Kerngeschäfte weiter voran. Im Zentrum stehen der Ausbau der nachhaltigen und umweltschonenden Pro- duktion und Verarbeitung von Kautschuk sowie die Ausweitung des globalen Handels mit Kautschuk und anderen nachwachsenden Agrarrohstoffen. Ebenso wird das Management und der Handel von unternehmensbezogenen Agrar- und Industrielandflächen in Lateinamerika und Westafrika weiterentwickelt. Um ihre Stellung in der globalen Kautschukindustrie weiter zu stärken sowie den Weg für die Kapitalisierung weiterer Expansionsschritte am deutschen und europäischen Kapitalmarkt zu ebnen und zum gegebenen Zeitpunkt eine Bör- sennotierung anzustreben, konzentriert TIMBERFARM ihre Kompetenzen und Werte sukzessive in der Dachgesellschaft TIMBERFARM Assets AG. Zur Nutzung von Synergien und um die wirtschaftliche Entwicklung und Rentabilität zu optimieren, ist TIMBERFARM in verschie- denen Geschäftsbereichen organisiert, die eng und aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten. KAUTSCHUKPRODUKTION UND KAUTSCHUKVERARBEITUNG Produktion und Verarbeitung von Kautschuk und Kautschukholz, nachhaltiger Anbau, Bewirtschaftung und Ernte von Kautschukplantagen sowie Verarbeitung von Kautschuk und Kautschukholz zu industriellen Vorleistungsgütern und Standardprodukten KAUTSCHUK- UND ROHSTOFFHANDEL Globale und regionale Beschaffung und Handel von und mit Kautschuk- sowie anderen nachwachsenden Agrarrohstoffen INVESTMENT- UND PROJEKT-MANAGEMENT Entwicklung und Platzierung von unternehmens- und kompetenzspezifischen Finanz- und Kapitalmarktinstrumen- ten für institutionelle Investoren und private Anleger 02

Kompass Es gab schon einfachere Zeiten, um sich im privaten, insbesondere aber auch im unternehmerischen Bereich an den eingestellten Kom- pass zu halten. Beim Kompass als Navigationsgerät genügt ein Blick, um zu sehen, ob man zu weit rechts oder zu weit links unterwegs ist. Beim inneren Kompass, der uns hilft, geradlinig durch das Leben zu gehen, oder beim unternehmerischen Kompass, der zeigen soll, ob das Unternehmen auf dem Weg zum Ziel auf Kurs ist, wird es schwie- rig, wenn sich die Dinge um uns herum nicht mehr im Rahmen der Erwartungen und des Bekannten entwickeln. Auch wenn man die Richtung kennt, ist keiner gern im Nebel unterwegs. Trotzdem ist genau das in diesen Zeiten die Realität. Die privaten Lebens- und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich konstant und die wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Kurshalten, nämlich Geduld, Kontinuität und Vertrauen in den eingeschlage- nen Weg, können arg strapaziert werden. Lesen Sie in den nachfol- genden Beiträgen, wie und weshalb TIMBERFARM auf Kurs bleibt. Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre. 03

TIMBERFARM – UNTERNEHMENS- UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG KAUTSCHUKPRODUKTION UND KAUTSCHUKVERARBEITUNG Update: Plantagen in der Ernte- und Erlösphase Ein wesentlicher Teil des Kautschuks, der von TIMBERFARM in Panama und in der Elfenbeinküste produziert, verarbeitet und durch die firmenei- gene Handelsabteilung GLOREG vertrieben wird, stammt von Baumbeständen, die sich im Besitz von privaten und institutionellen Anlegern sowie der PANARUBBER-Kautschukplantagengesellschaften und TIMBERFARM selbst befinden. Das oberste Ziel während der Erntephase ist das kontinuierliche Er- wirtschaften von Kautschukerlösen. Derzeit läuft das Erntejahr 2022. Es ist im vollen Gange und agrarwirtschaftlich sind keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen. Um den Abverkauf des geernteten Kautschuks konstant zu halten, arbeitet das Unternehmen auch mit festen Abnahmeverträgen und kooperiert mit internationalen Großhändlern. Die für 2022 vereinbarten Mengen konnten bislang problemlos geerntet und geliefert werden. Die erzielten Kautschukpreise sind stabil und in An- betracht des sich zurzeit abschwächenden globalen Wirtschaftswachstums zufriedenstellend. Ein laten- tes Kautschuk-Angebotsdefizit einerseits und die Verschärfungen der finanziellen Bedingungen in den meisten Wirtschaftsregionen andererseits sind zwei wichtige, kontroverse Elemente, welche dieser Tage auf die Kautschukmärkte wirken. 04 Kautschukernte 2022

Erntevorbereitung: das erste Setzen des Ritzkanals Update: Plantagen in der Wachstumsphase In den nächsten Jahren erreichen die PANARUBBER- Kautschukplantagen sukzessive die Erntephase. Entscheidend ist nicht das Alter, sondern der Stamm umfang. Damit mit den Erntevorbereitun- gen begonnen werden und danach das regelmä- ßige Ernten starten kann, sollte die Mehrheit der Kautschukbäume einer Plantage einen Stammum- fang von mindestens 45 Zentimetern aufweisen; und dies ist in der Regel nach vier bis fünf Wachs- tumsjahren der Fall. So auch bei PANARUBBER 17: Ab kommendem Herbst wird ein Großteil dieser Kautschukplantage für die Ernte vorbereitet werden können. Die Ernte- vorbereitungen beinhalten insbesondere das fach- gerechte Setzen des ersten Ritzkanals. Dieser ist insofern bedeutend, als dass nur mit der richtigen Neigung sichergestellt werden kann, dass der austretende Latexsaft nicht zu schnell (Latexfluss wird unterbrochen) und nicht zu langsam (der La- texsaft stockt, gerinnt und verhindert den weiteren Ausfluss) ausfließt. Oder anders gesagt: Der richtige Ritzwinkel sorgt dafür, dass beim Ritzen (Tappen) das maximale Erntevolumen erreicht wird. Die Entwicklung der Plantagen, welche sich in der Wachstumsphase befinden, verläuft gut bis sehr gut. Bei den jüngsten Kautschukplantagen, hauptsächlich PANARUBBER 21, wird vereinzelt mit speziellen Dün- gemaßnahmen noch etwas nachgeholfen. Dies ist vor allem dort der Fall, wo die ph-Werte der Böden etwas von der restlichen Umgebung abweichen. 05

Update: Kautschukverarbeitung (Kautschukfabrik GRAN PIEDRA) Die Verarbeitung von Rohkautschuk zu handelsüb- lichen Standardprodukten ist die Hauptaufgabe der Kautschukfabrik GRAN PIEDRA. Sie hat sich seit ihrer Inbetriebnahme Ende 2018 zu einem viel beachteten Kompetenzzentrum entwickelt, welches mit qualita- tiv hochwertigen TSR-Produkten (siehe Glossar) vor- wiegend den lateinamerikanischen Markt beliefert. Die Verarbeitung von Rohkautschuk aus der Region ist zwar noch unbefriedigend, weil sich größere An- baugebiete noch in der Wachstumsphase befinden, aber mittels Import von unverarbeitetem Kautschuk aus umliegenden Ländern und Afrika gelingt es zu- nehmend besser, die Auslastung auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Die sich während der Coronakrise aufgebaute globale Transportproblematik, welche auch dazu geführt hat, dass der zu importierende Rohkautschuk teilweise erst mit monatelanger Verzögerung eingetroffen ist, ist zwar noch nicht ganz überwunden. Dennoch hat sich die Lage in den letzten Wochen etwas entspannt und die Auslastung ist derzeit befriedigend bis gut. Auch in der Elfenbeinküste ist die Kautschukver- arbeitung ein zentrales Thema für TIMBERFARM. Das Unternehmen ist dort eine Zusammenarbeit mit einem lokalen Kautschukpartner eingegangen und erstellt derzeit in Nähe der ivorischen Kautschukhoch- burg San-Pédro eine Verarbeitungsfabrik. Diese wird, zumindest in einer ersten Phase, auf die Herstellung von Crepe-Kautschuk spezialisiert sein. Crepe-Rubber oder Crepe-Kautschuk ist eine stark nachgefragte Form von Rohkautschuk. Er wird herge- stellt, indem der in den Bechern (Cups) aufgefangene und geronnene Naturkautschuk nach dem Einsam- meln in einer mit Noppen versehenen Rollpress-Stra- ße zu Matten (Crepes) gewalzt wird. Ein Erhitzen und Trocknen in einem Ofen, wie das bei der Herstellung von TSR-Produkten der Fall ist, findet bei Crepe-Rub- ber nicht statt. Der Kautschuk bleibt ein Rohkaut- schuk. Gegenüber dem Cup-Lump-Kautschuk (siehe Glossar) hat der Crepe-Kautschuk den Vorteil, dass bei der rudimentären Verarbeitung der größte Teil des Wassers ausgepresst wird und auch alle groben Verun- reinigungen, z. B. Steinchen oder Holzstücke von Äs- ten, entdeckt und entfernt werden. Das sind wichtige Transport- und Qualitätsvorteile, die Crepe-Kautschuk zu einem beliebten Handelsgut machen. Er wird vor allem von Kautschukfabriken in Asien nachgefragt. TSR-Kautschuk 06 Crepe-Kautschuk

KAUTSCHUK- UND ROHSTOFFHANDEL (GLOREG) Die TIMBERFARM-Handelsabteilung GLOREG ist sozusagen das Powerhaus in- nerhalb des Unternehmens. Hier werden mit den Produkten, die TIMBERFARM ausmachen, allen voran mit Kautschuk, Umsätze und Gewinne erzielt. Die Abteilung ist einerseits dafür zuständig, dass die Kautschukvolumen, wel- che auf den von TIMBERFARM betriebenen Kautschukplantagen geerntet wer- den, entweder als Rohkautschuk (Cup-Lump-Kautschuk oder Crepe-Kautschuk) oder als verarbeitete Kautschukstandardprodukte (TSR-Produkte) gehandelt und verkauft werden. Andererseits, und dies zwischenzeitlich in einem ungleich höheren Aus- maß, handelt GLOREG mit Kautschuk von anderen Produktionsbetrieben. Die Beschaffung – auch Sourcing genannt – geschieht hauptsächlich in der Elfenbeinküste, ferner aber auch in anderen Ländern Afrikas und Lateinamerikas. Verkauft werden diese Volumen, unverarbeitet wie auch verarbeitet, derzeit vorwiegend nach Asien. Auch wenn der größte Teil der weltweiten Kautschuk- produktion in Asien stattfindet (Thailand, Malaysia, Indonesien, Vietnam, Indien usw.), genügen diese Volumen bei Weitem nicht mehr, um den Bedarf der überdurchschnittlich wachsenden asiatischen und insbesondere der chine- sischen Wirtschafts- und Industrieregion zu decken. Zuverlässigkeit ist das A und O im Rohstoffhandel. Wie der Welt in letzter Zeit immer wieder vor Augen geführt worden ist, sind die Konsequenzen für Un- ternehmen, Mitarbeiter, Kunden und Konsumenten verheerend, wenn Roh- stofflieferungen ausbleiben und Firmen ihre Produktion deshalb drosseln oder gar aussetzen müssen. Dank großer Erfahrung und professionellem Gespür der Verantwortlichen gelingt es GLOREG, diese Zuverlässigkeit in den aktuellen Zeiten (Pandemie-Auswirkungen, Lieferkettenunterbrechungen, Transportka- pazitätsprobleme oder Marktverunsicherungen) zu gewährleisten und darauf aufbauend das Handelsgeschäft sukzessive weiter auszubauen. Die elektronische und virtuelle Kommunikation gehört im Handel schon viel länger zum täglichen Standard als in anderen Geschäftsbereichen. Trotzdem ist es auch im Rohstoffgeschäft bisweilen erfolgversprechend und angebracht, bestehende oder neue Geschäfts- und Handelsbeziehungen im Rahmen von Geschäftsreisen und persönlichen Meetings zu vertiefen – so die Bilanz einer außerordentlich erfolgreichen Asienreise des TIMBERFARM- Handelschefs Ende Juni. 07

TIMBERFARM hat sein Agrar- und Industrieland-Management intensi- viert und ist aktiv damit beschäftigt, einerseits in Lateinamerika (Pana- ma, Kolumbien und Guatemala) und andererseits in Westafrika (Elfen- beinküste) bestehende Kautschukplantagengrundstücke zu suchen und zu erwerben. Letztendlich geht es bei dieser Strategieentwicklung darum, auf allen Wertschöpfungsstufen präsent und profitabel zu sein. Das Kautschukge- schäft ist ein Agrar- und Forstwirtschaftsgeschäft, welches meist mit dem Land beginnt, auf welchem Plantagen oder Verarbeitungsbetriebsstätten errichtet und betrieben werden. Alternativ zum Erwerb von Land für Plantagen und Betriebsstätten prüft TIMBERFARM auch langfristige Pacht- und Nutzungsmöglichkeiten auf staatlichen Landabschnitten. Je nach vertraglicher Ausgestaltung können Projekte so günstiger finanziert werden, ohne dass Abstriche bei Sicher- heit und Rentabilität gemacht werden müssen. AGRAR- UND INDUSTRIELAND-MANAGEMENT 08

TIMBERFARM-Akquisitionsziel: junge, gepflegte, bereits in Ernte stehende Kautschukplantagen BUSINESS- UND PROJEKT-PIPELINE Die TIMBERFARM-Projekt-Pipeline hat sich in den letzten Wochen wenig verän- dert. Im Vordergrund stehen vor allem Konkretisierungen bei den Plantagen- und Fabrikprojekten in der afrikanischen Elfenbeinküste. TIMBERFARM hat sich in den letzten Jahren dort ein zweites Standbein auf- gebaut. Neben dem durch GLOREG betriebenen Kautschuk- und Rohstoff- handel, der sich auf die lokale Beschaffung und den internationalen Handel von Rohkautschuk (Cup-Lump-Kautschuk) und Kautschukstandardproduk- ten (TSR) spezialisiert hat, übernimmt TIMBERFARM auch bereits produzie- rende Kautschukplantagen (Alter: 7–10 Jahre). Es sind hauptsächlich die folgenden Gründe, welche diese Strategie rechtfertigen: Obwohl der von GLOREG dort betriebene Kautschuk- und Rohstoffhan- del sehr dynamisch verläuft, ist das Wichtigste in diesem Geschäft die Zuverlässigkeit. Große Abnehmer, die meisten davon Kautschukfabri- ken oder Endverbraucher (z. B. Reifenfabriken) im chinesisch/asiati- schen Wirtschaftsraum, sind auf zuverlässige und kontinuierliche Lie- ferungen angewiesen. Diese mittels Rohstoffbeschaffung von Dritten sicherzustellen, ist nicht immer einfach. Lokale Kautschukproduzenten können beispielsweise auf höhere Preise spekulieren, was zu Beschaf- fungsverzögerungen oder zu hohen Einkaufspreisen führen kann. Durch den Zugang zu TIMBERFARM-eigenen Kautschukplantagen kön- nen solche Probleme minimiert werden. Die Kautschukproduktion in der Elfenbeinküste befindet sich mitten in einer von der Regierung unterstützen Expansionsphase. Das Land will bis 2030 seinen jährlichen Kautschuk-Output auf rund zwei Millionen Tonnen verdoppeln. Der ivorische Staat fördert dieses Vorhaben mit attraktiven Investment- und Steueranreizen. Die betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen für die Kautschukpro- duktion sind in der Elfenbeinküste nicht nur bezüglich der Kosten, sondern auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von gut geschultem und erfahrenem Personal sehr wettbewerbsfähig. Kautschuk- und Agrarrohstoffplantagen sind hochwertige Betriebs- stätten. Sie befinden sich vornehmlich in der Nähe stark wachsender Wirtschaftsregionen mit guter Landpreisentwicklung. Die auf den Plantagen stehenden Baumbestände sind in doppelter Hinsicht wert- voll. Während die Bäume Woche für Woche den stark nachgefragten Kautschuk liefern, wachsen die Bäume weiter und nehmen laufend an Holzvolumen und Holzwert zu. 09

TIMBERFARM – INVESTMENT- UND PROJEKTMANAGEMENT TIMBERFARM verantwortet als Investment- und Projektmanagerin an meh- reren Standorten umfangreiche Investitionen in Ländereien, Baumbestände, Verarbeitungsbetriebe und Handelswerte. Die unternehmerische Planung sieht vor, dass diese betrieblichen Vermögen mittelfristig durch die Expansion der Anbau- und Produktionsflächen sowie durch den Ausbau des Handelsvolumens sukzessiv anwachsen. Zur Finanzierung der Unternehmensentwicklung werden neben Eigenmitteln und reinvestierten Gewinnen verschiedene Kapitalmarkt- instrumente eingesetzt. • PANARUBBER-Kautschukplantagen • Kautschukfabrik GRAN PIEDRA WERT- PAPIERE VERMÖGENS- ANLAGEN SACHWERT- ANLAGEN • GloReg • TFA • TIMBERFARM-Kautschukplantagen und Kautschukbaumbestände • TF-Programm -> organisches Wachstum 10

TIMBERFARM – INVESTMENT- UND PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL IN ZEICHNUNG TF GloReg 22 GLOREG ist die TIMBERFARM-Handelsabteilung, welche sich in den letzten Jahren im Spannungsfeld der Rohstoffproduktion in Afrika und Lateinameri- ka einerseits sowie den Absatz- und Verbrauchermärkten in Europa, den USA und der stark wachsenden chinesisch-asiatischen Wirtschaftsregion anderer- seits mit einem starken und profitablen Wachstum profiliert hat. Der weltweite Kautschuk- und Rohstoffhandel ist ein finanziell attraktives Geschäft und neben der Produktion und Verarbeitung von Kautschuk und an- deren nachwachsenden Rohstoffen eine der wichtigsten und erfolgreichsten TIMBERFARM-Geschäftssparten. Die GLOREG-Schalt- und Handelszentrale befindet am TIMBERFARM-Hauptsitz in Düsseldorf. Überdies ist GLOREG mit einer Tochtergesellschaft und eigenen Mitarbeitern vor Ort in Westafrika (Abidjan, Elfenbeinküste) sowie mit einem Hub für den amerikanischen Markt in Panama präsent. sich GLOREG koordiniert nicht nur den weltweiten Kautschuk- und Rohstoff- handel der TIMBERFARM-Gruppe sowie die Auslastung der eigenen Kaut- schukfabriken, ihr obliegt auch die Vermarktung und das Listing aller Handelsprodukte, insbesondere auch des selbst produzierten Kautschuks in den Qualitäten TSR-10 (siehe Glossar) und TSR-20 (siehe Glossar), bei internationalen Händlern und weiterverarbeitenden Industrieunternehmen. Die erfolgreiche Teilnahme in diesem kapitalintensiven Markt erfordert eine ausgewiesene Expertise im internationalen Rohstoffhandel, welche sich TIMBERFARM mit GLOREG in den letzten Jahren hat aufbauen und sichern können. Die TF GloReg Bonds bilden das Kapitalisierungsinstrument der Handels- abteilung GLOREG und unterstützen das globale und regionale Beschaffen und Handeln von und mit Kautschuk sowie anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen. Anleger partizipieren dabei aus der sicheren (Anleihen-)Distanz am über- aus profitablen TIMBERFARM-Handelsgeschäft GLOREG. Kapitalmarktrechtlich sind TF-GloReg-22-Bonds Wertpapiere in Form von festverzinslichen Anleihen. Sie sind behördlich gebilligt und entsprechen den Maßgaben des deutschen Wertpapierprospektgesetzes (WpPG) sowie den entsprechenden EU-Verordnungen. Sie stehen insbesondere für gute Bonität und gutes Rating, überdurchschnittlich attraktive feste Verzinsung und flexible Laufzeiten. Verzinsung 4,75 % p. a. fest Laufzeit Stückelung Nennbetrag WKN/ISIN minimal 3 Jahre maximal 6 Jahre 2.500 5.000 Euro A3E5T9/DE000A3E5T90 11 TIMBERFARM-GLOREG handelt weltweit mit Kautschuk und anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen.

Stabilität D L L I E G E SELLSCHAFT, W E RTE IN SICH VEREINT E DIE A Fortschritt TIMBERFARM ASSETS AKTIENGESELLSCHAFT Tradition Sicherheit TIMBERFARM Assets AG (TFA) Die TIMBERFARM Assets AG, kurz TFA genannt, ist ein zukunftswei- sendes Konsolidierungs- und Weiterentwicklungsunterfangen der TIMBERFARM-Gruppe. Im Wesentlichen geht es darum, einerseits eine übergeordnete Unternehmenseinheit zu schaffen, in welcher sukzessive sämtliche unternehmerischen Werte und Kompetenzen der Gruppe unter dem Dach einer deutschen Aktiengesellschaft gebündelt werden, und andererseits die unternehmerischen Aktivitäten so weiterzuentwickeln, dass sie mittelfristig die Ansprüche einer börsennotierten Publikumsge- sellschaft erfüllen. Nachdem TIMBERFARM ihre unternehmerische Entwicklung seit 2010 durch die individuelle und institutionelle Platzierung einzelner Anlage- projekte (Direktinvestments, Vermögensanlagen und Bonds) sichergestellt hat, ist das Vorhaben, mit TFA Schritt für Schritt eine liquide kapital- marktrechtliche Umgebung zu schaffen, die möglichst allen aktuellen und künftigen TIMBERFARM-Stakeholdern gerecht wird, ein logischer nächster Entwicklungsschritt. Das entsprechende behördliche Billigungsverfahren für das TFA-Wertpa- pier dürfte demnächst abgeschlossen werden können. 12

PANARUBBER Seit diesem Jahr setzt TIMBERFARM seine PANARUBBER-Strategie vorwie- gend im Rahmen von Großprojekten fort. Die primären Ansprechpartner sind institutionelle Anleger wie Banken, Versicherungen, Pensionskassen und Family-Offices. Durch die Intensivierung der Kooperation mit diesem Anle- gersegment wird die gewünschte und notwendige Expansion der Anbauflä- chen und der Kautschukproduktion beschleunigt. Um flexibel auf die Ansprüche dieser Anleger eingehen zu können, hat TIMBERFARM einerseits den geografischen Radius, in welchem Kautschuk- projekte umgesetzt werden, erweitert und strebt andererseits die Über- nahme von bestehenden und bereits produzierenden Kautschukplantagen anstelle von Neupflanzungen an. Mehrere entsprechende Projekte, insbe- sondere in der Elfenbeinküste, befinden sich in oder kurz vor der Umsetzung. 13

DEUTSCHLAND PANAMA ELFENBEINKÜSTE N‘ZIANOUA TIMBERFARM Kautschukplantagen ABIDJAN TIMBERFARM Geschäftssitz und Verwaltung E T S Ü K N I E B N E F L E A M A N A P PANAMA OST - CHEPO TIMBERFARM Kautschukfabrik Gran Piedra PANAMA OST - METETI TIMBERFARM Kautschukplantagen PANARUBBER 17, 18, 19, 20, 21 TIMBERFARM Baumschule II PANAMA WEST - LA MESA TIMBERFARM Kautschukplantagen Las Animas • El Alto • Palomares • Cerro Redondo Las Bonitas • Don Elmo • Las Preciosas Don Patricio • La Calma • La Productora PANAMA-CITY TIMBERFARM Geschäftssitz und Verwaltung PANAMA WEST - RIO DE JESÚS TIMBERFARM Kautschukplantagen Don Miguel • La Madrugada • Juan Pedro • Tomasito • Papanico Las Rosanitas • Don Antonio • La Florecita • El Cabo TIMBERFARM Baumschule I

TIMBERFARM - PANARUBBER Kautschukplantagen – aktueller Entwicklungsstand JAHRGANG KAUTSCHUKPLANTAGEN FLÄCHE (HA) LAGE, PROVINZ, GEBIET AKTUELLER ARBEITSFOKUS 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 LAS ANIMAS; EL ALTO PALOMARES; CERRO REDONDO; LAS BONITAS; DON MIGUEL; LA MADRUGADA JUAN PEDRO; LAS PRECIOSAS; TOMASITO; LAS ROSANITAS; DON ANTONIO; PAPANICO; VIVERO I DON ELMO; LA FLORECITA; DON PATRICIO; LA CALMA; IC-PR17-1; IC-PR17-2 LA PRODUCTORA; EL CABO PANARUBBER 17; PANARUBBER WS 17; BAUMSCHULE II KAUTSCHUKFABRIK GRAN PIEDRA PANARUBBER 18; PANARUBBER WS 18 PANARUBBER 19, PANARUBBER WS 19 PANARUBBER 20 PANARUBBER 21 PANARUBBER-GROSSPROJEKTE 137,22 317,49 435,15 347,34 104,45 375,00 350,00 250,00 200,00 200,00 OFFEN PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ELFENBEINKÜSTE ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PFLANZENPRODUKTION KAUTSCHUKVERARBEITUNG BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT IN PLANUNG & UMSETZUNG (ELFENBEINKÜSTE) PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PROVINZ PANAMA PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA ELFENBEINKÜSTE 16

TIMBERFARM – WIRTSCHAFTS- UND INDUSTRIEUMFELD Weltweites Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen von 1980 bis 2021 und Prognosen bis 2027 (in Billionen US-Dollar) Im Gegensatz zum hochsommerlichen Wetter dieser Tage in unseren Breiten- graden muss in Bezug auf die globale Konjunktur wohl eher von einer Abküh- lung gesprochen werden. Nicht zwingend aus denselben Gründen schwächeln die Wirtschaftsleistungen sowohl in den USA (Inflation, steigende Zinsen), China (Folgen der Corona-Politik, Nachfragerückgang) und Europa (Inflation, Krieg, Energiekrise). Konjunkturelle Auf- und Abschwünge sind bekannte zyklische Vorgänge. Im Augenblick scheint es so, als würden sich die Erwartungen eines Wirt- schaftsaufschwungs nach der Pandemie nicht erfüllen. Es sieht eher danach aus, als hätte die Pandemie eine Phase geringen Wirtschaftswachstums einge- leitet, deren Ende derzeit noch nicht absehbar ist. Wie an dieser Stelle schon öfter beschrieben, ist die Kautschukindustrie wie kaum ein anderer Sektor mit unzähligen anderen Wirtschaftsbereichen ver- woben. Dies führt dazu, dass die Entwicklung der Kautschukindustrie ungefähr gleich verläuft wie diejenige des globalen Wirtschaftswachstums. Oder anders gesagt: Die Kautschukindustrie wächst immer, wenn auch – beeinflusst durch die vorherrschenden konjunkturellen Lagen – nicht immer gleich schnell. 150 125 100 75 50 25 r a l l o D - S U n e n o i l l i B n i t k u d o r p s d n a l n i o t t u r B 0 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 Quelle: IMF � Statista 2022 ifo-Geschäftsklimaindex In Bezug auf eine Einordnung und Bewertung der globalen, europä- ischen und insbesondere deutschen Konjunkturtendenzen konsul- tieren wir für diese Berichterstattung regelmäßig auch das Institut für Wirtschaftsforschung der Universität München (ifo), welches seit 2016 von Prof. Clemens Fuest geleitet wird. Der ifo-Geschäfts- klimaindex für den Monat Juli bestätigt, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft deutlich abgekühlt hat. Die Unternehmen in Deutschland haben in den letzten Monaten weniger erfolgreich als erwartet gearbeitet und sind dementsprechend nicht allzu opti- mistisch für die kommenden Monate. Die hohen Energiepreise und die drohende Gasknappheit belasten die Konjunktur. 17

KAUTSCHUKINDUSTRIE Mechanismus für nachhaltige Kautschukpreise (SPM) Ein brisanter Vorschlag der ANRPC zur Sicherstellung nachhaltiger Kautschuk- preise wird derzeit in der Branche rege diskutiert. Strittig ist das Vorhaben in- sofern, als dass es letztendlich einen staatlichen Eingriff in den freien Markt darstellt, auch wenn es im Kern genau darum geht, diesen zu sichern. Worum geht es genau? Die ANRPC, der Verband der Naturkautschuk produzierenden Länder, ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Kuala Lumpur, Malaysia, welche 1970 gegründet worden ist. Sie vertritt die wichtigsten und größten asiatischen Kautschukproduktionsländer, welche zusammen mehr als 80 Prozent der welt- weiten jährlichen Kautschukmenge produzieren. Im Gegensatz zum Kautschukweltverband IRSG (siehe Glossar), dem die meisten Länder der ANPRC ebenfalls angehören und der eine Plattform sowohl für die Upstream- als auch für die Downstream-Kautschukindustrie (Rohstoffproduk- tion bzw. Rohstoffverarbeitung) darstellt, ist der ANPRC auf die regionale Up- stream-Industrie ausgerichtet und setzt sich insbesondere für die Kautschuk- bauern ihrer Mitgliedsländer ein. Über 90 % der weltweiten Kaut- schukmenge wird von Klein- und Kleinstbauern produziert, deren Anbaufläche zwischen zwei und vier Hektar groß ist. Ist der Kautschuk zu starken Spekulationen ausgesetzt? Im Rahmen ihres Auftrags, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die kautschukproduzierenden Bauern in Bezug auf Produktivität und Nachhaltig- keit zu verbessern, beabsichtigt der ANRPC, einen Mechanismus einzuführen, der den niedrigen Kautschukpreisen entgegenwirken und eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Wertschöpfungskette der Kautschukindustrie ge- währleisten soll. Konkret schlägt die Organisation die Einführung einer Preisspanne für Kautschukstandardprodukte vor, welche durch die Gesetzgebung der Erzeugerländer festgelegt wird. Was auf den ersten Blick wie ein fragwürdiger Eingriff in den freien Markt er- scheint, hat jedoch einen nicht ganz abwegigen Grund: Der Mechanismus soll unter anderem die manipulativen Einflüsse der spekulativen Termingeschäfte, welche die Preisfindung an den Kautschukmärkten schon seit Langem abseits der effektiven Angebots- und Nachfragesituation verfälschen, zurückdrängen. Darunter leiden Kautschukproduzenten tatsächlich. Über Jahrzehnte be- trachtet, ist nämlich festzustellen, dass der durchschnittliche Kautschukpreis durchaus ein akzeptables Niveau erreicht. Beim genaueren Hinschauen stellt man jedoch fest, dass dieses Niveau nur erreicht wird, weil periodisch ein, zwei Jahre weit überdurchschnittliche Preise zu verzeichnen sind, ansonsten jedoch die Kautschukpreise über Jahre tendenziell unterdurchschnittlich performen. Das sind nicht nur schlechte Bedingungen für die meisten Bauern, die somit jahrelang „unten durch müssen“, um sich dann gelegentlich etwas erholen zu können. Ebenso unbefriedigend ist die Tatsache, dass in den Jahren, in denen die Kautschukpreise durch die Decke gehen, ein ungesunder Boom für Neu- pflanzungen ausgelöst wird, der dafür sorgt, dass ein paar Jahre später, wenn die Plantagen erntereif sind, ein latentes Überangebot entsteht, was in der Fol- ge den Druck auf den Kautschukpreis wieder erhöht. Ob sich deshalb staatliche Eingriffe rechtfertigen lassen, wird im Augenblick im Rahmen einer breit angelegten Umfrage innerhalb der Kautschukindustrie der ANRPC-Mitgliedsländer diskutiert und ausgewertet. Wir halten Sie auf dem Laufenden. 18

AUTOINDUSTRIE Braucht Mercedes Hilfe beim Einstellen des Kompasses? Während der vorige Beitrag eher kritisch die Frage stellt, ob es für staatliche Eingriffe in Markt und Wettbewerb Gründe geben kann, scheint mindestens der Betriebsratschef von Mercedes-Benz die Antwort zu kennen. Er fordert nämlich von der Politik mehr Klarheit beim Auto antrieb der Zukunft. Anlass für diese Forderung scheinen politische Vorstöße zu sein, welche das Ende des Verbrenners nicht so ultimativ beschließen möchten, wie es von der EU und ihren diesbezüglichen Unterstützern angedacht ist. Die Befürworter eines maßvollen Ausstiegs befürchten, dass die Elektromobilität nicht so schnell alle Mobilitäts- und Transportbedürfnisse wird abdecken können und deshalb Alter- nativen wie Fahrzeuge, die umweltfreundlich erzeugte synthetische Kraftstoffe tanken (E-Fuels), weiterhin zugelassen werden sollten. Mercedes-Betriebsratschef Ergun Lümali, der auch Vize-Aufsichtsratschef ist, hat bei einem Treffen mit Bundesverkehrsminister Wissing erklärt, dass er grund- sätzlich für Technologieoffenheit sei, aber Konzerne, Länder und Kommunen Planungssicherheit bräuchten, um den notwendigen Aufbau der Ladeinfrastruk- turen in Deutschland forcieren zu können. Die Autohersteller könnten nicht für mehrere Antriebsarten gleichzeitig hohe Entwicklungskosten stemmen, ohne zu wissen, wohin die Reise geht. Es verwirrt, wenn ausgerechnet Vertreter der leuchtendsten Beispiele deutscher Unternehmenskultur, welche in den letzten hundert Jahren wieder und wieder mit bahnbrechenden, bedürfnisorientierten Innovationen und unternehmeri- scher Voraussicht geglänzt hat, den Staat in die Pflicht nehmen wollen. Ganz überraschend ist die Intervention allerdings nicht. Das politische Vorpreschen und Durchboxen in der jüngeren Vergangenheit in Sachen Kohleausstieg, Atomaus- stieg, Verbrennerausstieg etc. sind typische Beispiele für die einleitend erwähnten konstanten Änderungen der Rahmenbedingungen, die das Kurshalten erschweren. 19 Bundeskanzler Olaf Scholz mit Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla-Autofabrik in Grünheide. Wohin die Reise wohl geht?

Wird die deutsche Autoindustrie ruiniert? In Bezug auf das Wirtschafts- und Industrieumfeld von TIMBERFARM stim- men die mahnenden Worte des ehemaligen Leiters des ifo-Instituts, Prof. Hans-Werner Sinn, nachdenklich. Der promovierte und renommierte Wirt- schaftswissenschaftler geht mit der Energiepolitik in der Bundesrepublik hart ins Gericht und fordert eine rasche Kehrtwende. Der Ökonom hält die Maßnahmen zur Energiewende für falsch, weil grüne Energie durch ein Verbot konventioneller Energien oder eine künstliche Ver- teuerung erzwungen werden müsse. „Das befeuert die Inflation und senkt den materiellen Lebensstandard. Schon heute hat Deutschland wegen des hohen Anteils der erneuerbaren Energien neben Dänemark die höchsten Stromkosten der Welt“, schreibt Sinn. Ferner bezweifelt Sinn, dass die Energiewende überhaupt der Umwelt nutze, da Europa alleine handle. Mit „seiner rabiaten Politik zur Zurückdrängung der Verbrennungsmotoren“ gebe Europa das Erdöl für die Weltmärkte frei und schade der eigenen Autoindustrie. In der Folge würden eben die Länder das Erdöl verbrennen, die sich nicht zur CO₂-Einsparung verpflichtet hätten. „Wie sich empirisch zeigen lässt, gelangt dort ziemlich genau so viel mehr an CO₂ in die Luft, wie wir einsparen“, schreibt der Ökonom. Sein Fazit: „Wir ruinieren die deutsche Autoindustrie, fördern unsere fernöstlichen Kon- kurrenten und helfen der Umwelt nicht einmal ein bisschen.“ Für Sinn ist deshalb klar, dass die deutsche Energiepolitik grundlegend über- dacht werden muss. Er fordert eine Kehrtwende der Bundesregierung in der Energiepolitik und kritisiert den zeitgleichen Ausstieg aus Kohleverbrennung und Atomkraft. 20

REIFENINDUSTRIE Bei unterschiedlichen Signalen lohnt sich ein Schritt zurück. Derzeit ist das Einschätzen der Tendenzen im Reifengeschäft nicht ganz einfach, weil verschiedene Meldungen und Signale zu unterschiedlichen Bewertungen führen können. Reifenersatzgeschäft im Plus So meldet der ETRMA, der europäische Verband der Reifenhersteller, dass das Ersatzgeschäft für das zweite Quartal 2022 den positiven Trend des bisherigen Jahres bestätigt. Sowohl bei den Pkw-Reifen (+ 6 %) als auch bei den Lkw-Reifen (+ 11 %) legten die Umsätze deutlich zu. Der Verband erklärt die positive Entwicklung mit einem moderaten wirtschaftlichen Aufschwung, warnt aber gleichzeitig davor, dass dieser durch ein veränder- tes Konsumverhalten infolge von Inflation, Kriegsfolgen oder Energieeng- pässen im zweiten Halbjahr gefährdet sein könnte. Reifenbranche auf Wachstumskurs Michelin berichtet, dass das Erstausrüstungsgeschäft der Gesamtbran- che 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Wachstum verzeichnet. Dafür verantwortlich seien eine Wiederbelebung der chinesischen Wirt- schaft und erste Entspannungen bei der Versorgung mit Rohstoffen, Er- satzteilen und Halbfabrikaten. Letzteres sei allerdings je nach Region und Hersteller unterschiedlich. Im Vergleich zu 2019 liegt die Branche weiterhin um rund vier Prozent zurück. Zahl der Fahrzeugzulassungen im ersten Halbjahr rückgängig Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet für das erste Halbjahr 2022 1.237.975 neu zugelassene Pkw in Deutschland. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von elf Prozent. Mit anderen Worten: Es gibt Nachrichten, die zuversichtlicher stimmen als an- dere. In solchen Situationen lohnt es sich oft, einen Schritt zurück zu machen, um zu versuchen, das große Ganze zu sehen oder andere Perspektiven zu pro- bieren, etwa diese: Reifenabsatz mit jährlicher Wachstumsrate von 6,5 Prozent Studien und Prognosen der größten Reifenhersteller gehen davon aus, dass ihr Reifenabsatz zwischen 2020 und 2028 von 125 auf über 206 Milliarden US-Dollar steigen wird. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von rund 6,5 Prozent. 21

SCHUTZ UND SICHERHEIT FÜR KAUTSCHUKPLANTAGEN Produktion von Kautschuk Kautschukplantagen und Kautschukbäume sind für ihre Besitzer etwas Ähnliches wie Kühe für den Milchbauern. Sie produzieren Tag für Tag den Rohstoff Naturkautschuk. Dieser wird geerntet, verkauft und generiert Einkommen. Produktion von Holz Kautschukholz ist ein begehrter Bau- und Werkstoff. Das Holz- volumen nimmt während der Wachstumsphase und der Phase der Kautschukernte laufend zu und erreicht nach 15 bis 20 Jah- ren ein verwertbares Volumen im Wert von 60.000 bis 90.000 Euro pro Hektar. HOLZINDUSTRIE Schutz vor Waldbrand Vorweg: Welches Land verfügt über die größten Forst- und Holzbestände? Die, die grübeln müssen, ahnen es vielleicht schon. Es ist Russland. Rund 8 Mio. km � umfasst dort die Waldfläche. Dahinter folgen Brasilien (4,9 Mio. km �) und Kanada (3,4 Mio. km �). Eine Überraschung ist das zwar nicht, denn Russland ist mit 17,1 Mio. km � auch flächenmäßig das größte Land der Erde, gefolgt von Kanada, den USA und China, deren Gesamtfläche zwischen 9 und 10 Mio. km � ist. In Anbetracht der vielen Diskussionen rund um das Thema Rohstoff- abhängigkeiten ist es vermutlich nicht falsch, sich diese Verhältnisse wieder in Erinnerung zu rufen. Rund ein Drittel der Erdoberfläche ist(noch) mit Wald bedeckt. Wenn - wie in diesen Monaten in unseren Breitengraden - in den Medien über das Thema Waldbrände berichtet wird, ist das in unseren Anbaugebieten in Panama und in der Elfenbeinküste überhaupt kein Thema. In diesen tropischen bis subtro- pischen Gebieten herrscht während rund neun Monaten eines Jahres eine mehr oder weniger ausgeprägte Regenzeit vor. Und auch die Trockenzeit von Mitte De- zember bis Mitte März ist nicht gänzlich regenfrei. Dennoch verändert sich das Klima in diesen drei Monaten von feucht-heiß zu trocken-heiß und den normaler- weise sattgrünen Land- und Waldflächen fehlt augenscheinlich das Nass. Nicht zuletzt deshalb werden in den Monaten Februar und März die Erntetä- tigkeiten heruntergefahren oder ganz eingestellt. Die Baumbestände können diese trocken-heiße Phase zwar problemlos überstehen, trotzdem zahlt es sich unter dem Strich aus, die Kautschukbäume während dieser beiden Monate nicht durch das regelmäßige Ritzen (Tapping) zu stressen und ihnen eine Ver- schnauf- und Erholungspause zu gönnen. Im Zentrum der Bewirtschaftung während der Trockenzeit steht der Brand- schutz, respektive das Optimieren oder Wiederinstandsetzen aller Brandschutz- maßnahmen. Dazu zählen insbesondere die Pflege und Räumung der sogenannten Schutz- und Wundstreifen und des Unterholzes. Damit wird ver- hindert, dass sich ein Feuerherd ausbreiten kann. Generell ist es so, dass der größte Teil der Hege und Pflege der Plantagen wäh- rend der Trockenzeit stattfindet, weil sie während der feuchtwarmen Regenzeit aufgrund des enormen Wachstums der gesamten Flora kaum zu bewältigen wäre. Ganz anders in der Trockenzeit: Kaum etwas wächst nach, viele Pflanzen verdorren oder sterben ab – ideale Voraussetzungen, um die Plantagen, spe- ziell auch hinsichtlich des Brandschutzes, wieder auf Vordermann zu bringen. Da über neunzig Prozent aller Waldbrände durch den Menschen – absichtlich oder unabsichtlich – verursacht werden, ist das TIMBERFARM-Personal während der Trockenzeit außerdem in erhöhter Alarmbereitschaft und stellt, wenn notwendig, auch Brandwachen auf. Ein besonderes Übel, dem damit begegnet wird, ist die verbotene, aber leider trotzdem immer wieder durchgeführte Brandrodung. Da- bei geht es nicht um Brandrodungen von Wäldern, um Agrarland zu gewinnen. Das ist in den Regionen, in denen das Unternehmen tätig ist, ein Strafdelikt mit Gefängnisfolge und kommt nicht mehr vor. Was jedoch passiert, ist, dass Bauern ihre geernteten Felder (Getreide oder Rohrzucker) abbrennen, um gute Bedin- gungen für die neue Aussaat (Asche ist ein ausgezeichnetes Düngemittel) zu schaffen. Auch wenn dieses Abbrennen kontrolliert stattfindet, können vom Wind weggetragene Glutpartikel kilometerweit entfernt Brände entfachen. Nach Angaben des Europäischen Waldbrandinformationssystems (Effis) wur- den europaweit bis Mitte 2022 bereits über 500.000 Hektar Wald durch Brände vernichtet. Abgesehen von den katastrophalen Auswirkungen für Flora, Fauna und Infrastrukturen sowie den gewaltigen CO₂-Emissionen wurde damit auch ein gigantisches Holzvermögen von schätzungs- weise 20 bis 30 Milliarden Euro zerstört. 22

CÔTE D’IVOIRE / ELFENBEINKÜSTE Der Wunsch der Landbevölkerung auf ein besseres Leben in der Stadt und ihr Glaube daran bleiben eine große Herausforderung in der Elfenbeinküste. Wie eine kürzlich publizierte Studie aufzeigt, birgt die grassierende Land- flucht und das damit verbundene soziale Gefälle viel Zündstoff. Abidjan, das Ziel der meisten Landflüchtlinge, bildet zwischenzeitlich mit 6,3 Millionen Einwohnern den größten Ballungsraum im Land. Vor siebzig Jahren zählte die heutige Wirtschaftsmetropole gerade mal 65.000 Einwohner. Dass bei einer Bevölkerungszunahme von „0 auf 100“ viele auf der Strecke bleiben, ist wenig überraschend. Nahezu dreißig Prozent der Abidjaner leben denn auch in städtischen Slums. Ähnliche soziale Gefälle gibt es auch in den we- nigen anderen größeren Städten des Landes, wobei der Größenunterschied von Abidjan (6,3 Millionen) zur zweitgrößten Stadt Bouaké (0,8 Millionen) gewaltig ist. Natürlich ist sich das Land diesen Herausforderungen (und Ge- fahren) bewusst und es versucht seit Jahren gegenzusteuern. Tatsache bleibt jedoch, dass die Investitionen, welche der Staat in den ruralen Gebieten tätigt, verglichen mit den Summen, die in Abidjan und in der Hauptstadt Yamoussoukro ausgegeben werden, bescheiden sind. TIMBERFARM – STANDORT-NEWS PANAMA Panama erlebt einen unruhigen Sommer. Obwohl das Land wirt- schaftlich wieder Oberwasser gewonnen hat und seine Wirtschaft im laufenden Jahr um voraussichtlich 6,5 Prozent wachsen wird, leiden nicht nur viele Bevölkerungsgruppen; im Monat Juli haben sie sich landauf und landab auch mit Streiks und Demonstrationen zu Wort gemeldet. Begonnen hatten die Proteste mit einem Streik der Lehrer, die damit auf die nicht mehr tragbaren Preissteigerun- gen für Essen, Medizin und Benzin aufmerksam machten. Zwei Wo- chen später war fast das ganze Land auf den Beinen und zusätzlich zu den Protesten gegen die Preissteigerungen wurden auch immer häufiger Korruptionsvorwürfe laut. Die Streiks und Blockaden nahmen teilweise ein so großes Ausmaß an, dass es in verschie- denen panamaischen Provinzen zu Versorgungsengpässen bei mehreren Grundnahrungsmitteln kam. Dank der Vermittlung der katholischen Kirche gelangen Ende Juli Verhandlungen zwischen den Protestierenden und der Regierung. Diese erklärte sich in der Folge bereit, die Preise für Dutzende Alltagsprodukte zu deckeln, Benzin günstiger zu machen und einen Mechanismus einzuführen, der Medikamentenknappheit verhindert. Diese Maßnahmen und Entgegenkommen führten dazu, dass die Unruhen und Demons- trationen gegen Ende Juli langsam verebbten. Leider sind das nur Symptombehandlungen. Die Tatsache, dass Panama schon seit langer Zeit vor allem auf den Tertiärsektor (Dienstleistungssektor) setzt und sowohl den Primär- (Rohstoffgewinnung) als auch den Sekundärsektor (Rohstoffverarbeitung) tendenziell vernachläs- sigt, führt dazu, dass sehr viele Produkte des täglichen Bedarfs importiert werden müssen und der Selbstversorgungsgrad im Land niedrig ist. Dazu kommt, dass dieses Konstrukt – welches im Kontext der Dienstleistungen rund um das Panamakanal-Geschäft nicht nur Nachteile hat – auch besonders anfällig für Korruption ist respektive zulässt, dass ein Großteil der erwirtschafteten Erträge nicht in der Breite der Bevölkerung ankommt. 23

TIMBERFARM – INFOBLOG Im TIMBERFARM-InfoBlog werden neben dem Glossar regelmäßig Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert, welche für die Kautschukindustrie beziehungsweise TIMBERFARMER von Bedeutung sind. Da sich der Leserkreis des TIMBERFARM Investment- und Marktreports laufend vergrößert, bitten wir um Nachsicht, dass im InfoBlog gelegentlich Beiträge ganz oder teilweise wiederholt werden. GLOSSAR Cup-Lump-Rubber Cup-Lump-Rubber oder Cup-Lump-Kautschuk (Becher-Klumpen-Kautschuk) ist eine häufige Form von Rohkautschuk. Cup-Lumps sind kleinere geronnene (koagulierte) Naturkautschukklumpen. Sie entstehen, wenn flüssiger Latex beim Ritzen (Tapping) in den Behälter am Ende des Ritzkanals fließt und dort gerinnt. Bevor auf einer Kautschukplantage erneut getappt wird, werden die Behälter geleert. Die eingesammelten Cup-Lumps werden direkt oder nach Zwischenla- gerung in einer Sammelstelle zur weiteren Verarbeitung in die Fabrik gebracht. Crepe-Rubber Crepe-Rubber oder Crepe-Kautschuk ist eine stark nachgefragte Form von Roh- kautschuk. Er wird hergestellt, indem der in den Bechern (Cups) aufgefangene und geronnene Naturkautschuk nach dem Einsammeln in einer einfachen, mit Nop- pen versehenen Rollenpresse zu Matten (Crepes) gewalzt wird. Ein Erhitzen und Trocknen in einem Ofen, wie das bei der Herstellung von TSR-Produkten der Fall ist, findet bei Crepe-Rubber nicht statt. Der Kautschuk bleibt ein Rohkautschuk. Gegenüber dem Cup-Lump-Kautschuk hat der Crepe-Kautschuk den Vorteil, dass bei der rudimentären Verarbeitung der größte Teil des Wassers ausgepresst wird und auch alle groben Verunreinigungen, z. B. Steinchen und Holzstücke von Ästen, entdeckt und entfernt werden. Das sind wichtige Transport- und Qualitätsvorteile, die Crepe-Kautschuk zu einem beliebten Handelsgut machen. TSR TSR-Produkte (TSR = Technical Specified Rubber => technisch spezifizierter Kautschuk) sind standardisierte Vorleistungsgüter, die vorwiegend in der Rei- fenindustrie zum Einsatz kommen. TSR-Produkte entstehen in der Regel durch die Verarbeitung von Rohkautschuk, meistens Cup-Lump-Rubber. TSR-Produkte herzustellen, ist technisch unkompliziert und geschieht hauptsächlich mecha- nisch. Je nach Spezifikation unterscheidet man zwischen verschiedenen Rein- heitsgraden: Bei der Produktion von TSR-10- oder TSR-20-Produkten geht es im Wesentlichen darum, den angelieferten Cup-Lump-Naturkautschuk durch inten- sive maschinelle Wasch-, Schredder- und Trocknungsvorgänge zu verarbeiten. Im Ergebnis entstehen gepresste Kautschukballen, die in Bezug auf Körnungsgröße, Reinheit, Haltbarkeit und Form bestimmte Standardnormen erfüllen müssen, um anschließend vorschriftsmäßig verpackt, bezeichnet und palettiert in den Handel zu gelangen. TSR-Kautschuk ist ein Kautschukstandard, der auf allen wichtigen Rohstoffmärkten und Börsenplätzen gehandelt wird. Der Weg der Vermarktung über diese Märkte steht TIMBERFARM jederzeit und uneingeschränkt offen. Kautschukerlös Der Kautschukerlös entsteht, wenn der geerntete Kautschukertrag verwertet und verkauft wird. Kautschukbäume treten nach einer vier- bis fünfjährigen Wachs- tumsphase in die Ernte- und Erlösphase ein. Dabei ist zu beachten, dass sich das Ende der Wachstumsphase beziehungsweise der Eintritt in die Ernte- und Er- lösphase nicht auf Tag und Monat im Voraus berechnen und festlegen lässt. Die konkreten Wachstumsbedingungen (genauer Verlauf der Regenzeit, Temperatu- ren und weitere klimatische Verhältnisse vor Ort) beeinflussen die Entwicklung der Kautschukbäume während der Wachstumsphase. Als Regel gilt, dass ein Kautschukbaum ab dem Zeitpunkt erntereif ist, in dem er einen Stammumfang von 45 Zentimetern aufweist. Die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass ein Kautschukbaum nach vier, spätestens fünf Regenzeiten diesen Wachstumsstand erreicht hat. Auch alle von TIMBERFARM in der vergangenen Dekade errichteten und bewirtschafteten Kautschukplantagen entwickeln sich in diesem Rahmen. wdk Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt mehr als 180 Unternehmen mit rund 70.000 24 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von knapp zehn Milliarden Euro. TIMBERFARM ist wdk-Mitglied. IRSG Die International Rubber Study Group (IRSG) ist der Weltverband der produzieren- den und verbrauchenden Kautschukindustrie (Naturkautschuk und synthetischer Kautschuk). Die IRSG ist eine zwischenstaatliche Organisation, die sich aus Interes- sengruppen zusammensetzt, die natürlichen und synthetischen Kautschuk produ- zieren und verbrauchen. Der Verband ist 1944 gegründet worden und hat seinen Sitz in Singapur. Derzeit ist Salvatore Pinizzotto der Generalsekretär. Die Mitgliederliste umfasst 36 Staaten und 120 Unternehmen der Kautschukindustrie. TIMBERFARM ist seit 2012 Mitglied der IRSG und arbeitet seit 2014 aktiv im IRSG-Steuerungsaus- schuss sowie in speziellen Arbeitsgruppen, zum Beispiel in der SNR-I, der Sustain- able Natural Rubber-Initiative, mit. Die IRSG-Mission ist darauf ausgerichtet, den IRSG-Mitgliedern als Forum sowie Diskussions-, Austausch- und Netzwerkplattform zu dienen. Eine der wichtigsten Kernkompetenzen der IRSG ist die Aufbereitung von statistischen Daten und Analysen sämtlicher Aspekte der Kautschukindustrie, na- mentlich Produktion, Verbrauch und Handel. Die IRSG bietet mit ihren zuverlässigen Berichten und wirtschaftlichen Studien über Angebots- und Nachfragetrends ihren Mitgliedern wichtige Führungs- und Entscheidungsgrundlagen. Die Vernetzung der IRSG mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) und den statistischen Ämtern vieler Staaten und Staatsorganisationen erlaubt die Erstellung von außergewöhn- lich präzisen Ausblicken und wirtschaftlichen Betrachtungen. Warnhinweis gemäß � 12 Vermögensanlagengesetz Der Erwerb dieser Vermögensanlage (Unternehmerische Kommanditbeteiligung) ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewähr- leistet und kann auch niedriger ausfallen.

Marktbericht und Kautschukpreis-Entwicklung – Woche 25/2022 bis 32/2022 Im Berichtszeitraum haben sich die Kautschukpreise unterschiedlich entwi- ckelt. Die höheren Qualitäten haben bei sehr geringen Handelsvolumen teil- weise um bis zu 15 Prozent und mehr nachgegeben. Deutlich besser schnit- ten die Standardprodukte der TSR-20-Qualität ab (auf welche TIMBERFARM spezialisiert ist). Sie gaben mit einem Minus von vier Prozent vergleichsweise wenig nach. Das Handelsvolumen war jedoch auch bei der TSR-20-Qualität deutlich niedriger als gewohnt. TSR 20 ist das meistverkaufte Kautschukstan- dardprodukt. Es findet sich in Bedarfs- und Verbrauchsprodukten wie Reifen, Schuhsohlen o. Ä. Wenn wirtschaftliche Fragezeichen im Raum stehen, sind oft zuerst Rohstoffe betroffen, deren Einsatz für exklusivere und damit auch „verzichtbarere“ Endprodukte bestimmt ist. Wenn Volumen und Preise von Rohstoffen unter Druck geraten, die für Verbrauchsprodukte des täglichen Lebens bestimmt sind, muss davon ausgegangen werden, dass mehr als nur Fragezeichen im Raum stehen. Derzeit sind dies Faktoren wie Chinas Schwie- rigkeiten, den vorgesehenen Wachstumskurs zu halten. Die Null-Covid-Poli- tik, welche bis zum heutigen Zeitpunkt immer wieder Millionen Menschen in den Lockdown schickt (Ballungsräume Shanghai und Peking) hat sowohl Auswirkungen auf die Binnenwirtschaft als auch auf die Exportwirtschaft. Das niedrige Handelsvolumen ist in erster Linie auf die chinesische Zu- rückhaltung an den Märkten zurückzuführen. Sollte sich das nicht zeitnah ändern, könnte sich die Redensart „Wenn China hustet, bekommt die Welt- wirtschaft eine Grippe“ bewahrheiten, dies umso mehr, weil in den anderen großen Wirtschaftsregionen (USA, Eurozone) der geldpolitische Spagat – die Inflation mit Zinserhöhungen zu bekämpfen und trotzdem die Wirtschaft nicht abzuwürgen – noch nicht recht gelingen will. Kautschukpreis USC/Kg* 300.00 200.00 100.00 0 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 01 03 04 07 05 06 02 10 Woche 32/2021 bis Woche 32/2022 09 08 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 Qualität TSR-20 Qualität TSR-CV • Kautschukpreis in US $-Cents an den wichtigsten Handelsplätzen TIMBERFARM Investment- und Marktreport: Der TIMBERFARM Investment und Marktreport ist eine Dienstleistung, welche TIMBERFARM ihren Kunden, Investoren und Interessenten schon seit Jahren anbietet. Er erscheint bis zu 6 x jährlich. In der Regel umfasst er die Rubriken TIMBERFARM Unternehmens- und Geschäftsent- wicklung, TIMBERFARM Investment- und Projektmanagement, TIMBERFARM Industrie- und Wirtschaftsumfeld (Kautschukindustrie, Auto- und Reifenindustrie, Holzindustrie, Kautschukpreis und Kautschukmarkt) sowie TIMBERFARM Standort-News. In einem zusätzlichen InfoBlog werden nach Bedarf spezielle Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert. Quellen für diese Ausgabe: ANRPC – Association of Natural Rubber Producing Countries, Kuala Lumpur, Malaysia; AP – Associated Press, Deutschland und USA; autoservicepraxis.de, Springer Fachmedien, München; Automobil Industrie – Vogel Communications Group, Würzburg; Automobilwoche – Crain Communications, Oberpfaffenhofen; Börse Online – finanzen.net GmbH, Karlsruhe; Connectionivoirienne – Ozirix, Abidjan, Elfenbeinküste; ETRMA – European Tyre & Rubber Manufactures’ Association, Brüssel, Belgien; European Rubber Journal – ERJ, London, Großbritannien; globalforestwatch.org – World Resources Institute, Washington, USA; Godmode-Trader.de, München; ifo – Institut für Wirtschaftsforschung der Universität München, München; IRSG – International Rubber Study Group, Singapur; Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg; Michelin, Clermont-Ferrand, Frankreich; MDR – Mitteldeutscher Rundfunk, Leipzig; newsroompanama.com, Panama; Statista, Hamburg; TirePress – Reifenpresse, Profil Verlag, Stade; Trading Economics, New York, USA; wdk – Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V., Frankfurt a. M.; Weber & Schaer, Hamburg 25