TIMBERFARM – INFOBLOG Crepe-Rubber Crepe-Rubber oder Crepe-Kautschuk ist eine stark nachgefragte Form von Roh- kautschuk. Er wird hergestellt, indem der in den Bechern (Cups) aufgefangene und geronnene Naturkautschuk nach dem Einsammeln in einer einfachen, mit Noppen versehenen Rollenpresse zu Matten (Crepes) gewalzt wird. Ein Erhitzen und Trock- nen in einem Ofen, wie das bei der Herstellung von TSR-Produkten der Fall ist, findet bei Crepe-Rubber nicht statt. Der Kautschuk bleibt ein Rohkautschuk. Gegenüber dem Cup-Lump-Kautschuk hat der Crepe-Kautschuk den Vorteil, dass bei der ru- dimentären Verarbeitung der größte Teil des Wassers ausgepresst wird und auch alle groben Verunreinigungen, zum Beispiel Steinchen und Holzstücke von Ästen, entdeckt und entfernt werden. Das sind wichtige Transport- und Qualitätsvorteile, die Crepe-Kautschuk zu einem beliebten Handelsgut machen. R A S S O L G Cup-Lump-Rubber Cup-Lump-Rubber oder Cup-Lump-Kautschuk (Becher-Klumpen-Kautschuk) ist eine häufige Form von Rohkautschuk. Cup-Lumps sind kleinere geronnene (koa- gulierte) Naturkautschukklumpen. Sie entstehen, wenn flüssiger Latex beim Ritzen (Tapping) in den Behälter am Ende des Ritzkanals fließt und dort gerinnt. Bevor auf einer Kautschukplantage erneut getappt wird, werden die Behälter geleert. Die eingesammelten Cup-Lumps werden direkt oder nach Zwischenlagerung in einer Sammelstelle zur weiteren Verarbeitung in die Fabrik gebracht. EUDR Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ist eine Rechtsvorschrift der Europäischen Union, die den Handel mit bestimmten Rohstoffen und Erzeugnissen reguliert, um Entwaldung und Waldschädigung zu verhindern. Sie verpflichtet Unternehmen nach- zuweisen, dass ihre Produkte nicht von Flächen stammen, die nach dem 31. Dezember 2020 entwaldet oder degradiert wurden, und dass sie unter Einhaltung der geltenden Gesetze im Erzeugerland produziert wurden. Die EUDR gilt für Waren wie Soja, Rind- fleisch, Palmöl, Holz, Kakao, Kaffee, Kautschuk und daraus hergestellte Produkte. IRSG Die International Rubber Study Group (IRSG) ist der Weltverband der produzie- renden und verbrauchenden Kautschukindustrie (Naturkautschuk und syntheti- scher Kautschuk). Die IRSG ist eine zwischenstaatliche Organisation, die sich aus Interessengruppen zusammensetzt, die natürlichen und synthetischen Kautschuk produzieren und verbrauchen. Der Verband ist 1944 gegründet worden und hat seinen Sitz in Singapur. Die Mitgliederliste umfasst 36 Staaten und 120 Unter- nehmen der Kautschukindustrie. TIMBERFARM ist seit 2012 Mitglied der IRSG und arbeitet seit 2014 aktiv im IRSG-Steuerungsausschuss sowie in speziellen Arbeits- gruppen, zum Beispiel in der SNR-i, der Sustainable Natural Rubber-Initiative, mit. Die IRSG-Mission ist darauf ausgerichtet, den Mitgliedern als Forum sowie Diskus- sions-, Austausch- und Netzwerkplattform zu dienen. Eine der wichtigsten Kern- kompetenzen der IRSG ist die Aufbereitung von statistischen Daten und Analysen sämtlicher Aspekte der Kautschukindustrie, namentlich Produktion, Verbrauch und Handel. Die IRSG bietet mit ihren zuverlässigen Berichten und wirtschaftlichen Studien über Angebots- und Nachfragetrends ihren Mitgliedern wichtige Führungs- und Entscheidungsgrundlagen. Die Vernetzung der IRSG mit dem IWF (Internatio- naler Währungsfonds) und den statistischen Ämtern vieler Staaten und Staatsor- ganisationen erlaubt die Erstellung von außergewöhnlich präzisen Ausblicken und wirtschaftlichen Betrachtungen. Kautschukerlös Der Kautschukerlös entsteht, wenn der geerntete Kautschukertrag verwertet und verkauft wird. Kautschukbäume treten nach einer vier- bis fünfjährigen Wachstumsphase in die Ernte- und Erlösphase ein. Dabei ist zu beachten, dass sich das Ende der Wachstumsphase beziehungsweise der Eintritt in die Ernte- und Erlösphase nicht auf Tag und Monat im Voraus berechnen und festlegen lässt. Die konkreten Wachstumsbedingungen (genauer Verlauf der Regenzeit, Temperatu- ren und weitere klimatische Verhältnisse vor Ort) beeinflussen die Entwicklung der Kautschukbäume während der Wachstumsphase. Als Regel gilt, dass ein Kautschukbaum ab dem Zeitpunkt erntereif ist, in dem er einen Stammumfang von 45 Zentimetern aufweist. Die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass ein Kautschukbaum nach vier, spätestens fünf Regenzeiten diesen Wachstumsstand erreicht hat. Auch alle von TIMBERFARM in der vergangenen Dekade errichteten und bewirtschafteten Kautschukplantagen entwickeln sich in diesem Rahmen. TSR TSR-Produkte (TSR = Technical Specified Rubber => technisch spezifizierter Kautschuk) sind standardisierte Vorleistungsgüter, die vorwiegend in der Rei- 22 fenindustrie zum Einsatz kommen. TSR-Produkte entstehen in der Regel durch die Verarbeitung von Rohkautschuk, meistens Cup-Lump-Rubber. TSR-Produkte herzustellen, ist technisch unkompliziert und geschieht hauptsächlich mechanisch. Je nach Spezifikation unterscheidet man zwischen verschiedenen Reinheitsgraden: Bei der Produktion von TSR-10- oder TSR-20-Produkten geht es im Wesentlichen darum, den angelieferten Cup-Lump-Naturkautschuk durch intensive maschinelle Wasch-, Schredder- und Trocknungsvorgänge zu verarbeiten. Im Ergebnis entste- hen gepresste Kautschukballen, die in Bezug auf Körnungsgröße, Reinheit, Halt- barkeit und Form bestimmte Standardnormen erfüllen müssen, um anschließend vorschriftsmäßig verpackt, bezeichnet und palettiert in den Handel zu gelangen. TSR-Kautschuk ist ein Kautschukstandard, der auf allen wichtigen Rohstoffmärkten und Börsenplätzen gehandelt wird. Der Weg der Vermarktung über diese Märkte steht TIMBERFARM jederzeit und uneingeschränkt offen. wdk Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) ist die Spit- zenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und technischen Elasto- mer-Erzeugnissen. Er vertritt mehr als 180 Unternehmen mit rund 70.000 Beschäf- tigten und einem Gesamtjahresumsatz von knapp zehn Milliarden Euro. Wintering Wintering bezeichnet eine jährlich wiederkehrende Erntepause in tropischen und subtropischen Regionen, die der Schonung der Kautschukbäume dient. Während dieser Phase werden die Erntetätigkeiten ausgesetzt, um den Bäumen Zeit zur Regeneration zu geben. Diese Pause findet üblicherweise in der heißesten und trockensten Phase der Trockenzeit statt und dauert je nach Region zwischen sechs und acht Wochen. Auf den TIMBERFARM- beziehungsweise PANARUBBER- Kau tschukplantagen in Panama und Côte d’Ivoire fällt das Wintering in die Monate Februar und März. Ein typisches Erntejahr gliedert sich entsprechend in eine zehn- monatige Erntephase von April bis Januar und das darauffolgende Wintering in den Monaten Februar und März. Als fester Bestandteil des jährlichen Erntezyklus wird das Wintering auch bei der Planung von Erntevolumen und Erlösen berücksichtigt. Das Wintering stellt sicher, dass die Kautschukbäume langfristig produktiv und ge- sund bleiben, was wesentlich zur Nachhaltigkeit des Anbaus beiträgt.