TIMBERFARM Investment_und_Marktreport_Q4_6

TIMBERFARM Investment_und_Marktreport_Q4_6_2023

TIMBERFARM – AUF EINEN BLICK TIMBERFARM ist eine international tätige Rohstoff- und Investment-Manage- ment-Gruppe. Neben dem Handel mit Kautschuk und nachwachsenden Ag- rarrohstoffen zählt das Immobilienmanagement zu den unternehmerischen Schwerpunkten. Die Firmengruppe ist von der Düsseldorfer Unternehmerfa- milie Breidenstein gegründet worden und seit den Neunzehnhundertsiebzi- gerjahren in diesen Wirtschaftssektoren tätig. Das Unternehmen arbeitet von Deutschland aus in der ganzen Welt und betreibt Standorte in Lateinamerika und Westafrika. Um Synergien zu nutzen und die wirtschaftliche Entwicklung und Rentabilität zu optimieren, ist TIMBERFARM in verschiedenen Geschäftsbe- reichen organisiert, die eng und aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten. Das Unternehmen setzt seit 2010 Investmentprojekte um, die mit ihrer Unterneh- mensausrichtung und Expertise einhergehen. Die eingesetzten Mittel stammen aus Eigenkapital, reinvestierten Gewinnen, Direktinvestments sowie behördlich gebilligten und öffentlich platzierten Kapitalmarktprodukten wie Wertpapiere, Vermögensanlagen und Bonds. Sämtliche Projekte und alle unternehmerischen Tätigkeiten werden von TIMBERFARM operativ selbst ausgeführt und verantwortet. Im Rahmen ihrer mittelfristigen strategischen Zielsetzung für die Unterneh- mensphase 2022 bis 2026 treibt TIMBERFARM ihre Kerngeschäfte weiter voran. Im Zentrum steht zum einen die Expansion eines nachhaltigen Rohstoffhandels, der die Produktion, die Verarbeitung sowie den internationalen Handel mit ausgesuchten nachwachsenden Agrarrohstoffen, allen voran Kautschuk, beinhaltet. Zum anderen liegt der Fokus auf dem Ausbau des bisherigen Agar- und Industrieland-Manage- ments zu einem umfassenden Real-Estate-Unternehmensbereich, in dem erworbe- ne Ländereien, Liegenschaften sowie Gewerbe-, Industrie- und Wohnimmobilien erschlossen, entwickelt, gehandelt, verkauft, bewirtschaftet und verwaltet werden. Um ihre Stellung in der Rohstoff- und Kautschukindustrie sowie im Real-Estate-Sektor weiter zu stärken sowie den Weg für die Kapitalisie- rung weiterer Expansionsschritte am deutschen und europäischen Kapitalmarkt zu ebnen und zum gegebenen Zeitpunkt eine Börsennotierung anzustreben, baut TIMBERFARM ihre Kompetenzen und Werte sukzessive aus. TIMBERFARM-TRADING Produktion, Verarbeitung und Handel von und mit Agrarrohstoffen, insbesondere von Kautschuk. Nachhaltiger Anbau, professionelle Bewirtschaftung und Ernte, zielführende Verarbeitung zu industriellen Vorleistungsgütern und Standardprodukten, Handel mit eigen- und fremdproduzierten Agrarrohstoffen. TIMBERFARM-REAL-ESTATE Erwerb, Erschließung, Entwicklung, Verpach- tung, Handel, Verkauf, Bewirtschaftung und Ver- waltung von Ländereien, Liegenschaften sowie Industrie-, Gewerbe- und Wohnimmobilien. 02 TIMBERFARM-INVESTMENT- UND PROJEKTMANAGEMENT Entwicklung, Platzierung und Verwaltung von unternehmens- und kompetenzspezifischen Finanz- und Kapitalmarktinstrumenten für institutionelle Investoren und private Anleger.

Resilienz In der heutigen Zeit – wirtschaftlich begleitet von vielen Fragezeichen und geprägt von globalen Herausforderungen – ist Resilienz zu einem unverzichtbaren Konzept geworden. Für TIMBERFARM sind primär die Werte und Prinzipien, die hinter diesem Begriff stehen, von entscheidender Bedeutung. Sie dienen als Leitfaden und Wegweiser, um das Unternehmen auf Kurs zu halten und langfristige Ziele zu erreichen. Auf den Punkt gebracht bedeutet Resilienz die Fähigkeit eines Unternehmens (oder anderer Strukturen oder Systemen), sich an sich verändernde Bedingun- gen anzupassen, Hindernisse zu überwinden und Herausforderungen zu meistern, ja sogar an ihnen zu wachsen. Mit anderen Worten: Flexibel auf Veränderungen – die sich derzeit auch als Nichtveränderungen oder höchst verhal- tene wirtschaftliche Dynamik manifestieren – zu reagieren, Ressourcen effizient zu nutzen und Geschäftsstrategien wenn nötig anzupassen, sind das Gebot der Stunde. Gerne geben wir Ihnen in den nachfolgenden Beiträgen kon- krete Einblicke, weshalb TIMBERFARM heute in einer optimalen Ausgangslage ist, um ihre Resilienz zu aktivieren, und welche Schritte sie bis dahin unternommen hat. Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre. PS: Kursive Begriffe werden im Glossar am Ende jeder Ausgabe näher erläutert. 03

TIMBERFARM – TRADING (GLOREG) Das Profitcenter TIMBERFARM-Trading ist für das Rohstoffgeschäft des Unter- nehmens verantwortlich und auf nachwachsende Agrarrohstoffe, insbeson- dere Kautschuk, spezialisiert. Die Produktion, die Verarbeitung und der Handel von und mit Kautschuk zählen zu den wichtigsten Bestandteilen der Kautschukindustrie-Wert- schöpfungskette, deren Endprodukte in nahezu allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen eingesetzt werden. Die Kautschuk-Wertschöpfungskette besteht aus verschiedenen Stufen, auf denen durch Verarbeitung und Optimierung Mehrwerte entstehen, welche die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen der einzel- nen Stufen bilden. Ähnlich wie in anderen Branchen unterscheidet man in der Kautschukin- dustrie zwischen Upstream- und Downstream-Stufen. Im Upstream-Bereich werden die Rohstoffe erzeugt und sogenannte Vorleis- tungsgüter hergestellt, die in der Downstream-Industrie zu Endprodukten verarbeitet werden. Handelsorganisationen spielen dabei eine wichtige Rolle, um den Transport der Güter und Produkte von einer Stufe zur nächs- ten und schlussendlich zum Konsumenten sicherzustellen. Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist dabei ein angestrebtes Ziel. TIMBERFARM-Trading ist mittels der auf Kautschuk spezialisierten Abteilung GLOREG (global and regional rubber sourcing & trading) auf allen Stufen des Upstream-Sektors tätig. Der Sektor betreibt Kautschukplantagen in Latein- amerika (Panama) und Westafrika (Côte d‘Ivoire), verarbeitet den produ- zierten Kautschuk in eigenen Fabriken zu industriellen Vorleistungsgütern und ist dafür zuständig, dass die Kautschukvolumen, welche auf den von TIMBERFARM betriebenen Kautschukplantagen geerntet werden, entweder als Rohkautschuk oder als verarbeitete Kautschuk-Standardprodukte gehan- delt und verkauft werden. Darüber hinaus, und dies zwischenzeitlich in einem ungleich höheren Aus- maß, handelt GLOREG mit Kautschuk von anderen Produktionsbetrieben. Die Beschaffung (sourcing) geschieht hauptsächlich in der Elfenbein- küste, ferner aber auch in anderen Ländern Afrikas und Lateinamerikas. Verkauft werden die Volumen, unverarbeitet wie auch verarbeitet, derzeit vorwiegend nach Asien. Obwohl der größte Teil der weltweiten Kautschuk- produktion in Asien stattfindet (Thailand, Malaysia, Indonesien, Vietnam, Indien usw.), reichen diese Volumen bei Weitem nicht mehr aus, um den Bedarf der überdurchschnittlich wachsenden asiatischen und insbesondere der chinesischen Wirtschafts- und Industrieregion zu decken. Die Kautschukindustrie generiert weltweit einen Umsatz von mehr als 200 Milliarden US-Dol- lar. Sowohl natürlicher als auch synthetischer Kautschuk bilden den Grundbaustein für sämtliche Kautschukprodukte. Abhängig vom Endprodukt kommen zusätzliche Rohstoffe und Bestandteile hinzu. Der Bereich der Kautschuk-Wertschöpfungskette, in dem TIMBERFARM tätig ist, macht zwischen 10 und 15 Prozent dieses globalen Umsatzes aus. Noch größer als die Kautschukindustrie ist global gesehen die Holzindustrie, in der jährlich über 300 Milliarden US-Dollar umgesetzt werden. Nachdem bei Kautschuk- bäumen die maximale Kautschukproduktion nach etwa 15 Jahren erreicht ist, erfüllen sie in der globalen Holzindustrie einen weiteren Verwendungszweck. Wert- schöpfungs- stufen führen zu einer nachhaltigen Kreislaufwirt- schaft. 05

PRODUKTION Plantagen in der Ernte- und Erlösphase Die Auswirkungen der Wetteranomalie El Niño, die sich in diesem Jahr wieder im südlichen Pazifik zwischen Südamerika und Südostasien bemerkbar ma- chen, sind in Panama zwar spürbar, allerdings nur in einem geringen Ausmaß. Außerdem wirkt das Wetterphänomen in den Randzonen wie Panama eher ge- genteilig. Statt zu gefürchteten Stürmen und starken Niederschlägen kommt es zu geringeren Regenmengen. Der Hauptgrund dafür ist, dass sich die typischen massiven El-Niño-Regenwolken bereits weiter südlich in den Küstenregionen von Kolumbien, Ecuador und Peru entleert haben. Die jetzt vorherrschende Regenzeit in Panama verläuft deshalb moderat bis un- terdurchschnittlich. Agrar- und forstwirtschaftlich, insbesondere in Bezug auf Pflanzen- und Baumwachstum, sind die Auswirkungen bislang nicht alarmierend. Und für die Tätigkeiten auf den Feldern und Plantagen, insbesondere für das Ernten, bedeutet das reduzierte Regenaufkommen eine Arbeitserleichterung. Die Erntetätigkeiten auf den TIMBERFARM- und PANARUBBER-Kautschukplantagen gestalten sich deshalb gut und unproblematisch. Auch in Bezug auf die Erlöse gibt es gute Nachrichten. Seit Mitte August ist Be- wegung in die Kautschukmärkte gekommen und die Kautschukpreise haben sich um mehr als zehn Prozent nach oben bewegt. Wie bereits im kürzlich publizierten Ernte- und Marktbericht angesprochen, ist derzeit noch nicht klar, ob es sich um eine steigende Nachfrage handelt, weil Unternehmen gezwungen sind, lange auf- geschobene Einkäufe nachzuholen, oder ob sich tatsächlich ein gewisser Optimis- mus ausbreitet und die Märkte davon ausgehen, dass sich ein weltwirtschaftlicher Aufschwung anbahnt. In letzterem Fall dürfte sich die Tatsache, dass im Kautschuk- sektor schon seit einiger Zeit ein tendenzielles Angebotsdefizit herrscht, spürbar auf die Kautschukpreisentwicklung der nächsten Wochen auswirken. 06 Die Kautschukernte 2023 läuft weiterhin gut.

PRODUKTION Plantagen in der Wachstumsphase Die Bewirtschaftung der Kautschukplantagen, die sich noch in der Wachstumsphase befinden, verläuft, nicht zuletzt wegen der bereits erwähnten guten Arbeitsbedin- gungen, gut und ohne besondere Vorkommnisse. Im Zentrum der Tätigkeiten steht neben der allgemeinen Hege und Pflege aller Plantagen die Vorbereitung der PANARUBBER-18-Plantage auf den Schritt in die Ernte- und Erlösphase. An einigen Stellen werden durch spezielle Düngeraktionen nochmals gewisse lokale Wachstums- defizite behoben, sodass sichergestellt werden kann, dass gegen Ende des Jahres der Großteil des PR-18-Baum- bestandes den kritischen Baumumfang von 45 Zentime- tern erreicht oder überschritten hat. Um die Wirtschaftlichkeit der Erntetätigkeit zu gewähr- leisten, müssen mindestens 80 Prozent einer Plantage erntereif sein (also 45 cm Baumumfang und mehr). Die Panama-Verantwortlichen gehen derzeit davon aus, dass dieses Ziel bei PR 18 demnächst erreicht sein wird. 07 Ab 45 Zentimetern Durchmesser beginnt die Ernte- und Erlösphase.

VERARBEITUNG Die TIMBERFARM-Kautschukfabriken (GRAN PIEDRA in Panama und SAN PEDRO in Côte d’Ivoire) haben während des Sommers gut produziert. Während in Panama ein Teil der hergestellten TSR-Produkte gelagert werden musste, weil einige regionale Abnehmer ihre ansonsten üblichen Bestellungen hinausgezö- gert haben (aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten), sind die Nachfrage und der Absatz des Crepe-Kautschuks, der in SAN PEDRO für den asiatischen, insbe- sondere den chinesischen Markt hergestellt wird, ungebrochen hoch. In der Zwischenzeit hat sich die Lage in Panama wieder entspannt und die La- ger sind mehr oder weniger leer. Nach wie vor bleibt die Verfügbarkeit von Rohkautschuk, mit dem die Fabrik ausgelastet werden kann, hauptsächlich in Panama eine Herausforderung. Die TIMBERFARM- und PANARUBBER-Kautschukplantagen geben noch zu we- nig her und die Beschaffung aus den umliegenden Ländern, speziell aus Kolum- bien und Guatemala, verläuft trotz großer Anstrengungen schleppend. Diesbezüglich sieht es in Côte d’Ivoire besser aus. Für die große und wei- ter zunehmende Kautschukproduktion gibt es immer noch zu wenig Fa briken im Land. Es sind zwar einige im Bau, unter anderem auch die dritte TIMBERFARM-Kautschukfabrik YAMOUSSOUKRO, die im nächsten Frühling ih- ren Betrieb aufnehmen wird, aber die verfügbare Verarbeitungskapazität aller Fabriken wird bis auf Weiteres deutlich geringer sein als das geerntete ivorische Kautschukvolumen. 08 Herausforderung: Beschaffung von Rohkautschuk (Cup-Lump-Kautschuk)

TSR-Kautschuk HANDEL Kautschuk Nicht nur GLOREG, die Kautschukspezialisten von TIMBERFARM-Trading, haben harte und zähe Wochen hinter sich, generell waren die Sommermonate für viele Rohstoffhändler eine Phase „zum Vergessen“. Die weltwirtschaftlichen und geopolitischen Span- nungen haben zu einer Handels- und Einkaufsträgheit geführt, die in einem solchen Ausmaß schon lange nicht mehr beobachtet worden ist. Dementsprechend blieben die Preise im Keller, was unter anderem dazu führte, dass sich auch das Beschaffen von Rohmaterial, im speziellen Rohkautschuk, schwierig gestaltete und unter den Erwartungen blieb. Insbesondere die kleinen Kaut- schukproduzenten behielten in der Hoffnung auf eine Preiswende ihre Ware oder stellten gar die Pro- duktion ein. Wie bereits ausgeführt ist noch offen, ob sich das Blatt seit Mitte August langfristig geändert hat oder ob es sich bei der rasanten Zunahme der Handelsvolumen um die Auflösung von Einkaufstaus handelt. Crepe- Kautschuk Tatsache bleibt jedoch, dass derzeit auf den Märk- ten nicht nur wieder emsiges Treiben feststellbar ist, sondern sich auch ein gewisser Optimismus im Sinne von „Jetzt ist die Talsohle definitiv durchschritten“ ausbreitet. Die gestiegenen Kautschukpreise, über zehn Prozent in einem Monat, dürfen ebenfalls als Zeichen der Entspannung betrachtet werden. Preise legen in der Regel nur dann so markant zu, wenn Händler und Ein- käufer mit einer längerfristigen Perspektive agieren – etwas, das in den vergangenen Monaten komplett gefehlt hat. 09 Stärke Stärke wird vorwiegend aus Mais, Weizen, Kartoffeln, Reis und Maniok gewonnen. Die TIMBERFARM-Strategie der horizontalen Geschäfts- expansion umfasst unter anderem die Erweiterung der Produktpalette im GLOREG-Rohstoffhandel. In den ver- gangenen Monaten wurde diesbezüglich nun ein neuer Meilenstein gesetzt: TIMBERFARM-Trading ist in den Handel mit Stärke eingestiegen. Was steckt dahinter? 75 Millionen Tonnen und erzielte einen Umsatz von über 100 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Das jähr- liche Nachfragevolumen für das TIMBERFARM-Haupt- produkt Kautschuk beträgt rund 30 Millionen Tonnen, was derzeit einem Umsatz von rund 45 Milliarden US-Dollar entspricht. Stärke kommt in vielen Pflanzenzellen vor und ist als Kohlenhydrat ein wichtiger Bestandteil von Nahrungs- mitteln für Mensch und Tier. Sie ist einerseits eine na- türliche Komponente von Naturprodukten wie Mais, Weizen, Kartoffeln, Reis oder Maniok und wird anderer- seits als Zutat in zahlreichen Lebensmitteln verwendet (Back- und Teigwaren, Soßen, Suppen, Getränken, Süßwaren, Milch-, Fleisch- und Tiefkühlprodukten), um deren Textur, Geschmack und Haltbarkeit zu ver- bessern. Überdies wird Stärke in einer Vielzahl weiterer Industrien verwendet, darunter Futtermittel-, Papier-, Verpackungs-, Textilien-, Kosmetika- und Pharmazeu- tikaproduzenten. Der globale Markt für Stärke wächst jährlich um fünf bis sechs Prozent. Gemeint ist die Stärke – auch native Stärke genannt –, die in einem ersten Schritt aus den vorstehend erwähnten Naturprodukten gewonnen und anschließend als Zutat in modifizierter Form anderen Produkten beigegeben respektive in anderen Indus- trien eingesetzt wird. 2022 betrug das Volumen rund Zur Herstellung der nativen Stärke werden die stär- kehaltigen Naturprodukte in Verarbeitungsfabriken geschreddert, ausgewaschen, getrennt, gesiebt und getrocknet. Um spezifische Endprodukte herzustellen, können die Eigenschaften der so gewonnenen nativen Stärke im Rahmen weiterer physikalischer, enzymati- scher oder chemischer Verfahren modifiziert werden. Das Stärke-Geschäft wird weltweit sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite betrieben. Der globale Stärke-Handel gleicht Ungleichgewichte aus, etwa in den USA und Afrika, wo aufgrund des ho- hen Verbrauchs meist ein Nachfrageüberhang besteht, oder Asien und Europa, wo ein Teil der Stärke explizit für den Export produziert wird. TIMBERFARM-Trading konzentriert sich in einer ersten Phase auf den Handel von nativer und modifizierter Stärke zwischen diesen Märkten. Ein erstes Netzwerk in den wichtigsten Beschaffungs- und Absatzmärkten ist bereits vorhanden.

TIMBERFARM – REAL ESTATE Real Estate, in seiner weitreichendsten Bedeutung, umfasst die gesamte Welt der Immobilien. Dies be- inhaltet den Erwerb von Ländereien, Liegenschaf- ten, Industrie-, Gewerbe- und Wohn immobilien sowie eine Vielzahl unternehmerischer Aktivitäten wie Erschließung, Entwicklung, Verpachtung, Ver- kauf, Bewirtschaftung und Verwaltung. Das Real-Estate-Management gilt nicht ohne Grund als eine der attraktivsten Wirtschaftsbran- chen. Diese Attraktivität beruht nicht nur auf wirtschaftlichen Aspekten, sondern auch auf der Tatsache, dass dieser Sektor einen maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung der Arbeits- und Le- bensumgebungen in unserer Gesellschaft ausübt. Die TIMBERFARM-Entwicklung ist maßgeblich durch Real-Estate-Transaktionen geprägt wor- den. Zahlreiche Ländereien und Liegenschaf- ten wurden erworben, um darauf Plantagen, Fabriken, Lagerhallen oder auch Gewerbe- und Wohngebäude zu errichten. Im Jahr 2020 wurde der Unternehmensbereich TIMBERFARM-Real-Estate geschaffen, um die bisherigen Liegenschaftstransaktionen gebün- delt zusammenzuführen und in einem eigen- ständigen Sektor dynamisch – und mit Eigen- mitteln – als Profitcenter weiterzuentwickeln. Die Strategie umfasst den Ausbau der Agrar- und Industrielanderschließung sowie den Erwerb und die Entwicklung von Real-Estate-Projekten in Europa, insbesondere in Deutschland. Investitionen in Real-Estate-Projekte sind gut investiertes Kapital, welches nicht nur gute und stabile Renditen erzielt, sondern gleich- zeitig von langfristigen Wertsteigerungen pro- fitiert. Die Rentabilität, die Stabilität und das Wachstumspotenzial von Real-Estate-Werten sind Gründe, warum einige der erfolgreichsten Unternehmen weltweit auch zu den größten Real-Estate-Besitzern zählen. REAL ESTATE LÄNDEREIEN INDUSTRIEIMMOBILIEN GEWERBEIMMOBILIEN WOHNIMMOBILIEN 10

TIMBERFARM – INVESTMENT- UND PROJEKTMANAGEMENT TIMBERFARM verantwortet als Investment- und Projektmanagerin an meh- reren Standorten umfangreiche Investitionen in Ländereien, Baumbestände, Verarbeitungsbetriebe und Handelswerte. Die unternehmerische Planung sieht vor, dass diese betrieblichen Vermögen mittelfristig durch den Ausbau der Profitcenter TIMBERFARM-Trading und TIMBERFARM-Real-Estate sukzessiv anwachsen. Zur Finanzierung der Unternehmensentwicklung werden neben Eigenmitteln und reinvestierten Gewinnen verschiedene Kapitalmarktinstru- mente eingesetzt. • PANARUBBER-Kautschukplantagen • Kautschukfabrik GRAN PIEDRA WERT- PAPIERE VERMÖGENS- ANLAGEN SACHWERT- ANLAGEN • GloReg • TFA • TIMBERFARM-Kautschukplantagen und Kautschukbaumbestände • TF-Programm -> organisches Wachstum 11

AKTUELL IN ZEICHNUNG TF GloReg 23 GLOREG ist die TIMBERFARM-Handelsabteilung, welche sich in den letzten Jahren im Spannungsfeld der Rohstoffproduktion in Afrika und Lateinameri- ka einerseits sowie den Absatz- und Verbrauchermärkten in Europa, den USA und der stark wachsenden chinesisch-asiatischen Wirtschaftsregion anderer- seits mit einem starken und profitablen Wachstum profiliert hat. Der weltweite Kautschuk- und Rohstoffhandel ist ein finanziell attraktives Geschäft und neben der Produktion und Verarbeitung von Kautschuk und an- deren nachwachsenden Rohstoffen eine der wichtigsten und erfolgreichsten TIMBERFARM-Geschäftssparten. Die GLOREG-Schalt- und Handelszentrale befindet am TIMBERFARM-Hauptsitz in Düsseldorf. Überdies ist GLOREG mit einer Tochtergesellschaft und eigenen Mitarbeitern vor Ort in Westafrika (Abidjan, Elfenbeinküste) sowie mit einem Hub für den amerikanischen Markt in Panama präsent. sich GLOREG koordiniert nicht nur den weltweiten Kautschuk- und Rohstoff- handel der TIMBERFARM-Gruppe sowie die Auslastung der eigenen Kaut- schukfabriken, ihr obliegt auch die Vermarktung und das Listing aller Handelsprodukte, insbesondere auch des selbst produzierten Kautschuks in den Qualitäten TSR-10 und TSR-20, bei internationalen Händlern und weiterverarbeitenden Industrieunternehmen. Die erfolgreiche Teilnahme an diesem kapitalintensiven Markt erfordert eine ausgewiesene Expertise im internationalen Rohstoffhandel, welche sich TIMBERFARM mit GLOREG in den letzten Jahren hat aufbauen und sichern können. AKTUELL IN ZEICHNUNG Die TF GloReg Bonds bilden das Kapitalisierungsinstrument der Handels- abteilung GLOREG und unterstützen das globale und regionale Beschaffen und Handeln von und mit Kautschuk sowie anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen. Anleger partizipieren dabei aus der sicheren (Anleihen-)Distanz am über- aus profitablen TIMBERFARM-Handelsgeschäft GLOREG. Kapitalmarktrechtlich sind TF-GloReg-Bonds Wertpapiere in Form von festverzinslichen Anleihen. Sie sind behördlich gebilligt und entsprechen den Maßgaben des deutschen Wertpapierprospektgesetzes (WpPG) sowie den entsprechenden EU-Verordnungen. Sie stehen insbesondere für gute Bonität und gutes Rating, überdurchschnittlich attraktive feste Verzinsung und flexible Laufzeiten. Verzinsung 4,75 % p. a. fest Laufzeit Stückelung Nennbetrag WKN/ISIN minimal 2 � Jahre maximal 5 � Jahre 2.500 5.000 Euro A3MQW8/DE000A3MQW84 TIMBERFARM-GLOREG handelt weltweit mit Kautschuk und anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen. 12

KARTE DEUTSCHLAND PANAMA ELFENBEINKÜSTE TIMBERFARM- Kautschukfabrik YAMOUSSOUKRO N‘ZIANOUA TIMBERFARM- Kautschukplantagen ABIDJAN TIMBERFARM-Geschäftssitz und -Verwaltung TIMBERFARM- Kautschukfabrik SAN PEDRO TIMBERFARM- Kautschukfabrik GRAN PIEDRA PANAMA OST - METETI TIMBERFARM- Kautschukplantagen PANARUBBER 17, 18, 19, 20, 21 TIMBERFARM Baumschule II PANAMA WEST - LA MESA TIMBERFARM-Kautschukplantagen Las Animas • El Alto • Palomares • Cerro Redondo Las Bonitas • Don Elmo • Las Preciosas Don Patricio • La Calma • La Productora PANAMA-CITY TIMBERFARM-Geschäftsitz und -Verwaltung PANAMA WEST - RIO DE JESÚS TIMBERFARM-Kautschukplantagen Don Miguel • La Madrugada • Juan Pedro • Tomasito • Papanico Las Rosanitas • Don Antonio • La Florecita • El Cabo TIMBERFARM Baumschule I E T S Ü K N I E B N E F L E A M A N A P

TIMBERFARM/PANARUBBER-KAUTSCHUKPLANTAGEN – AKTUELLER ENTWICKLUNGSSTAND JAHRGANG KAUTSCHUKPLANTAGEN FLÄCHE (HA) LAGE, PROVINZ, GEBIET AKTUELLER ARBEITSFOKUS 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 LAS ANIMAS; EL ALTO PALOMARES; CERRO REDONDO; LAS BONITAS; DON MIGUEL; LA MADRUGADA JUAN PEDRO; LAS PRECIOSAS; TOMASITO; LAS ROSANITAS; DON ANTONIO; PAPANICO; VIVERO I DON ELMO; LA FLORECITA; DON PATRICIO; LA CALMA; IC-PR17-1; IC-PR17-2 LA PRODUCTORA; EL CABO PANARUBBER 17; PANARUBBER WS 17; BAUMSCHULE II KAUTSCHUKFABRIK GRAN PIEDRA PANARUBBER 18; PANARUBBER WS 18 PANARUBBER 19, PANARUBBER WS 19 PANARUBBER 20 PANARUBBER 21 PANARUBBER-GR0ßPROJEKTE PANARUBBER-GROßPROJEKTE FABRIKPROJEKT SAN PEDRO FABRIKPROJEKT YAMOUSSOUKRO 137,22 317,49 435,15 347,34 104,45 375,00 350,00 250,00 200,00 200,00 PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ELFENBEINKÜSTE ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PROVINZ PANAMA PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA UND CÔTE D‘IVOIRE ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT IN UMSETZUNG PANAMA / CÔTE D’IVOIRE CÔTE D’IVOIRE CÔTE D’IVOIRE 15 IN PLANUNG & UMSETZUNG SEIT MAI IN BETRIEB IM BAU (BETRIEBSAUFNAHME: 1.Q 2024)

Deutschland vor überwindbaren Herausforderungen ALLGEMEIN Stärken der deutschen Wirtschaft: Trotz Herausforderungen auf Kurs Die Bundesbank hat kürzlich in ihrem Monatsbericht die deutsche Wirtschaft unter die Lupe genommen und dabei überraschend positive Erkenntnisse zu- tage gefördert. Zunächst sei erwähnt, dass Deutschland mit strukturellen Her- ausforderungen konfrontiert ist und sich in einem globalen wirtschaftlichen Umfeld befindet, das alles andere als stabil ist. Stärke 2: Wettbewerbsfähigkeit trotz Herausforderungen Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands mag in einigen Rankings gesunken sein, dennoch ist Deutschland nach wie vor gut positioniert. Das „Made in Ger- many“-Label und die Qualität deutscher Produkte sind weltweit anerkannt. Trotzdem müssen Anpassungen vorgenommen werden, um diese Position zu halten und auszubauen. Stärke 1: Resilienz bei der Energieversorgung Eine der bemerkenswertesten Erkenntnisse ist die Resilienz der deutschen Un- ternehmen in Bezug auf die Energiekrise. Trotz steigender Energiepreise und internationaler Unsicherheiten haben die Unternehmen in Deutschland die Auswirkungen dank guter Ertrags- und Finanzierungsverhältnisse sowie staat- licher Unterstützung bisher gut bewältigt. Dies unterstreicht die Anpassungs- fähigkeit der deutschen Wirtschaft. Stärke 3: Diversifizierte Handelsbeziehungen Deutschland ist sich bewusst, dass die Abhängigkeit von internationalen Han- delspartnern, insbesondere von China, eine Herausforderung darstellt. In der jüngsten Zeit haben geopolitische Spannungen und pandemiebedingte Unsi- cherheiten die Geschäftsbeziehungen beeinträchtigt. Doch hier zeigt sich die Stärke der deutschen Wirtschaft: die Bereitschaft zur Diversifizierung und zur Überprüfung von Handelsbeziehungen. Stärke 4: Innovation und Forschung Deutschland hat eine lange Tradition der Innovation und Forschung. Dies wer- den weiterhin treibende Kräfte für die deutsche Wirtschaft sein. Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Förderung von Start-ups sind ent- scheidende Faktoren, die Deutschland für die Zukunft gut aufstellen. Deutschland ist zwar mit Herausforderungen konfrontiert, aber diese Heraus- forderungen sind keineswegs unüberwindbar. Die deutsche Wirtschaft hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sich anpassen und erfolgreich sein kann, selbst in schwierigen Zeiten. Die Bundesbank macht darauf aufmerksam, dass Handlungsbedarf besteht, um die positiven Entwicklungen nicht zu gefährden. Dies ist eine Chance, um die Wirtschaft weiter zu stärken und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. 17

wdk-Chefvolkswirt Michael Berthel ist wegen der aktuellen Entwicklung besorgt. KAUTSCHUKINDUSTRIE Herausforderungen für die deutsche Kautschukindustrie trotz positiver Umsatzzahlen Trotz eines beeindruckenden ersten Halbjahres, in dem der Branchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 13,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gestiegen ist, schlägt der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) Alarm. Er warnt vor rück- läufiger Produktion, sinkender Kapazitätsauslastung und einer Abnahme bei den Beschäftigungszahlen Das scheinbar starke Wachstum von fast zehn Prozent im Reifensektor und ein beachtlicher Anstieg von 15 Prozent im übrigen Kautschuk- sektor wird laut wdk durch schwache Vorjahres- zahlen relativiert. Tatsächlich ist die Produktion im ersten Halb- jahr um 4,5 Prozent zurückgegangen, wobei sowohl die Reifenproduktion als auch die Her- stellung technischer Elastomerprodukte betrof- fen gewesen sind. Die Branchenauslastung lag bei 78,2 Prozent und die Beschäftigungszahl ist um 1,4 Prozent gesunken. „Die Nachfrage ist in vielen wichtigen Geschäfts- bereichen der deutschen Kautschukindustrie ge- sunken“, erklärt Michael Berthel, Chefökonom des wdk. Er fügt hinzu: „Dies betrifft den Baubereich, die Fertigungsindustrie und insbesondere den Maschinenbau sowie Konsumgüter.“ Fahrzeugproduktion könnte für die Zulieferer der Autoindustrie daher ernsthaft bedrohlich werden. Berthel warnt eindringlich davor, dass Deutsch- land seinen internationalen Wettbewerbsvorteil verlieren könnte. Im Reifensektor ist laut Berthel ein besorgniserre- gender Rückgang von 15 Prozent bei den Verkäufen von Pkw-Reifen und ein dramatischer Einbruch der Nachfrage nach Nutzfahrzeugreifen um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Die Kautschukindustrie benötigt wettbewerbs- fähige Energiepreise, die durch die Senkung der Stromkosten für kleine und mittlere Unter- nehmen sowie niedrigere Energiesteuern und Netzentgelte erreicht werden könnten. Ähnliche Herausforderungen betreffen auch die Automobilindustrie. Obwohl die Lieferanten für die Automobilindustrie im ersten Halbjahr sig- nifikant mehr Lieferungen an Fahrzeughersteller gemeldet haben, resultiert dieser Anstieg aus- schließlich aus zuvor verschobenen Bestellungen und basiert somit auf einem extrem niedrigen Ausgangsniveau. Ein möglicher Rückgang in der Um die aktuellen Herausforderungen zu bewäl- tigen, ist nach Berthel eine „qualitätsgetriebene industrielle Transformation“ sowie die Schaffung angemessener Rahmenbedingungen unerläss- lich, insbesondere für die deutsche Kautschuk- industrie. 18

REIFENINDUSTRIE Elektrofahrzeuge: Neue Herausforderungen für Reifenhersteller In der heutigen Welt der modernen Mobilität, angeführt von Elektrofahrzeu- gen, stehen wir vor einem tiefgreifenden Wandel. Mit der stetig wachsenden Anzahl von Elektroautos muss sich auch die Reifenindustrie den neuen Her- ausforderungen stellen, um den speziellen Anforderungen dieser Fahrzeuge gerecht zu werden. Warum benötigen Elektroautos spezielle Reifen? Die Entwicklung von Elektrofahrzeugen hat auch innovative Veränderungen in der Reifenindustrie nach sich gezogen. Elektroautos unterscheiden sich erheb- lich von herkömmlichen Verbrennern, was sowohl die Karosserie als auch die Struktur betrifft. Deutschland: Eine Herausforderung für die Reifenindustrie Der EV-Markt (EV = electric vehicle) spielt in der Automobilindustrie eine entscheidende Rolle. Getrieben von Umweltauflagen und der steigenden Nachfrage, hat sich Deutschland zum Ziel gesetzt, bis 2030 über zehn Mil- lionen Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Im Jahr 2022 wurden be- reits 470.559 Elektrofahrzeuge verkauft, ein Anstieg von 24,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Batteriegewicht: Elektrofahrzeuge sind aufgrund ihrer Batterien 25 bis 30 Prozent schwerer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, was sich auf den Reifenverschleiß und den Bremsweg auswirkt. Daher ist die Entwicklung von Reifen, die die- sen zusätzlichen Belastungen standhalten, von entscheidender Bedeutung. Lärm: Elektromotoren sind leiser, wodurch Reifengeräusche auffälliger werden. Um den Fahrkomfort zu gewährleisten, müssen Vibrationen und Fahrge- räusche entsprechend minimiert werden. Spezifische Reifen für Elektroautos werden immer wichtiger (Bild: iON evo von Hankook). Energieeffizienz: Elektrofahrzeuge erfordern Reifen mit geringem Rollwiderstand, um die Fahrreichweite zu maximieren und den Stromverbrauch zu senken. Hohes Drehmoment und Anfangsbeschleunigung: Aufgrund des höheren Drehmoments von Elektrofahrzeugen sind Reifen notwendig, die hohe Anfangsbeschleunigungen bewältigen und exzellente Bodenhaftung garantieren können. Durch die Verwendung von speziell für Elektrofahrzeuge entwickelten EV-spezifi- schen Reifen kann sich die Leistung, Effizienz und Sicherheit erheblich verbessern. 19

Wachstum auf dem EU-Neuwagenmarkt hält an. AUTOINDUSTRIE EU-Neuwagenmarkt mit beeindruckendem Wachstum von 21 Prozent Im August verzeichnete der EU-Neuwagenmarkt ein bemerkenswertes Wachstum von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei im Verlauf des Monats insgesamt 787.626 neue Fahrzeuge zuge- lassen wurden. Diese Zunahme markiert den 13. aufeinanderfol- genden Monat des Wachstums – und das, obwohl der August normalerweise als ein schwacher Au- toabsatzmonat gilt, wie der europäische Automo- bilherstellerverband (ACEA) betont. Besonders erfreulich waren die Ergebnisse der drei wichtigsten Märkte der Region – Deutschland, Frankreich und Italien –, die allesamt zweistellige Wachstumsraten von 37,3, 24,3 beziehungsweise 11,9 Prozent verzeichnen. Über die gesamten ersten acht Monate des Jah- res stieg die Nachfrage nach Neuwagen im Ver- gleich zum Vorjahr um beinahe 18 Prozent auf insgesamt 7,1 Millionen Fahrzeuge. Trotz dieser positiven Entwicklung liegt der Markt jedoch nach wie vor unter dem Niveau vor Ausbruch der Coronapandemie. Im Jahr 2019 seien insgesamt neun Millionen Fahrzeuge verkauft worden, so der ACEA weiter. Besonders erwähnenswert ist, dass die meis- ten Märkte in diesem achtmonatigen Zeitraum zweistellige Wachstumsraten verzeichnen, da- runter die vier größten Märkte Spanien (+ 20,5 Prozent), Italien (+ 20,2 Prozent), Frankreich (+ 16,6 Prozent) und Deutschland (+ 16,5 Prozent). In Bezug auf den Antrieb konnte der Marktanteil von Elektroautos erstmals die 20-Prozent-Marke über- schreiten – im Vergleich zu 11,6 Prozent im August des Vorjahres. Batteriebetriebene Autos überholten Dieselautos in diesem Jahr zum zweiten Mal und sind nun die dritthäufigste Wahl der Käufer. Hybridfahrzeuge behielten ihre Position als zweit- beliebteste Wahl der Käufer bei und erreichten einen Marktanteil von 24 Prozent. Benziner bleiben nach wie vor die am meisten gewählte Antriebsart, allerdings ging ihr Markt- anteil im Vergleich zum August des Vorjahres von 38,7 auf 32,7 Prozent zurück. 20

AUTOINDUSTRIE Mercedes-Benz: mit Zuversicht und Innovation in die Zukunft Mercedes-Benz’ CEO Ola Källenius: Zuversicht in die Zukunft der deutschen Autoindustrie und die Elektromobilität Mercedes-Benz’ CEO Ola Källenius hat kürzlich in einem Interview mit dem „Manager Magazin“ interessante Aussagen in Bezug auf die Mercedes-Benz-Elek- trostrategie sowie den Umgang mit chinesischen Mitbewerbern gemacht. Lesen Sie hier die Zusammenfassung des Gesprächs: Der Mercedes-Benz-Chef sieht die deutschen Automobilunternehmen gut gerüstet, um im Wettbewerb mit chinesischen Konkurrenten zu bestehen. Källenius äußerte im Interview keine Angst vor der aufstrebenden chine- sischen Autoindustrie und betonte, dass es keinen Grund zur Resignation gebe. Stattdessen legte er Wert auf Zuversicht und Innovationsgeist als Schlüssel zum Erfolg der deutschen Autoindustrie. In dem Gespräch berichtete Källenius von seinem Besuch bei einem chine- sischen Konkurrenten und war beeindruckt von dessen schnellem Aufstieg. Er betonte jedoch, dass die Arbeitskultur in Deutschland sich von der in China unterscheide und die deutsche Autoindustrie auf Produktivität und Effizienz setzen müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein weiteres Thema des Interviews war der Bedarf an Fachkräften. Källenius erklärte, dass Deutschland nicht genug hochqualifizierte Arbeits- kräfte habe, um den wachsenden Bedarf an Ingenieuren, Software- und KI-Experten zu decken. Er plädierte daher für eine strukturierte Zuwande- rung, um diese Lücken zu schließen. Källenius äußerte sich auch zum Thema staatlicher Subventionen für chinesische Autofirmen und betonte die Bedeutung von freiem Handel und fairem Wettbewerb. Ein politischer Schutz aus Brüssel sei nicht nötig. Er respektiere die chinesische Konkurrenz, betonte jedoch, dass Merce- des-Benz mit seinen Elektrofahrzeugen, etwa dem CLA, eine starke Position auf dem Markt habe. Der CEO erklärte, dass Mercedes-Benz seinen Elektrofahrzeuganteil in China weiter ausbauen werde und sich verstärkt auf den Premium- und Luxus- markt konzentrieren wolle. Er betonte die Bedeutung von technologischem Fortschritt und kontinuier- lichen Verbesserungen, um die Kunden zu überzeugen. Im Gespräch wurde auch über Investitionen in Forschung und Entwicklung gesprochen. Källenius erklärte, dass Mercedes-Benz in Elektromobilität und Verbrennungsmotoren investieren müsse, um flexibel auf die Marktnach- frage reagieren zu können. Schließlich betonte er die Bedeutung der Profitabilität und erklärte, dass Elektroantriebe vorerst teurer sein würden als Verbrennungsmotoren. Um die Profitabilität aufrechtzuerhalten, müssten die Fixkosten gesenkt und das Portfolio gestrafft werden. Zusammenfassend betonte Källenius, dass die deutsche Autoindustrie den Wettbewerb gewinnen könne, solange sie innovativ und wettbewerbsfähig bleibe. Er hob hervor, dass die Hauptziele von Mercedes-Benz die Transfor- mation hin zu Elektrofahrzeugen und die Steigerung der Profitabilität seien. 21

HOLZINDUSTRIE Regenwaldschutz – ein Beitrag zur Lösung des Problems Einmal mehr macht ein Medienbeitrag, diesmal Ende August in der NZZ, darauf aufmerksam, dass trotz wachsenden politischen Drucks die Entwal- dung des Regenwaldes weiter voranschreitet. Der Regenwald spielt eine entscheidende Rolle, um dem Klimawandel ent- gegenzuwirken, da er erhebliche Mengen CO₂ aufnimmt. Die Entwaldung gefährdet nicht nur die Biodiversität, sondern auch die Lebensgrundlage indigener Völker. Obwohl es weltweit Bemühungen gibt, die Abholzung zu stoppen, sind die Fortschritte begrenzt. Daten von „Glo- bal Forest Watch“ zeigen, dass die Tropen im Jahr 2022 zehn Prozent mehr Primärwald verloren haben als im Vorjahr. Die Hauptursache für die Entwaldung ist die Ausdehnung der Rinderwirt- schaft und der kommerzielle Feldfruchtanbau, insbesondere von Soja, in Lateinamerika. Die Entwaldung ist auch in Guyana aufgrund des dortigen Goldabbaus ein Problem. Obwohl das Land eine Strategie zur Förderung ei- ner kohlenstoffarmen Wirtschaft bis 2030 hat, werden weiterhin Lizenzen für den Bergbau vergeben. In anderen Regionen wie dem Kongobecken und Ghana in Afrika führt die Armut zu Entwaldung, da die Menschen auf Wald ressourcen angewiesen sind. Es gibt jedoch Hoffnung, da Brasilien seit dem Amtsantritt von Präsident Lula im Jahr 2022 einen Rückgang der Entwaldung verzeichnet. Auch andere Länder wie Indonesien und Malaysia machen Fortschritte bei der Reduzierung der Entwaldung. Die TIMBERFARM-Erfahrungen in Panama (das Land verfügt in der Provinz Da- rién über das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet Zentralamerikas) und Côte d’Ivoire bestätigen das im NZZ-Bericht dargestellte Dilemma. Zur Absorbierung von CO₂ sind Wälder ideal, egal ob es sich um Primär- oder Sekundärwälder (zu denen auch Kautschukbaumnutzwälder zählen) handelt. TIMBERFARM ist deshalb überzeugt, dass einerseits Primärwälder vor Abholzung geschützt und andererseits neue Sekundärwälder geschaffen werden müssen. Trotz internationaler Abkommen zur Eindämmung der Entwaldung wie der Glasgow-Erklärung von 2021 sind die Fortschritte begrenzt, da es keine verbindlichen Durchsetzungsmechanismen gibt. Mit dem Ausbau der TIMBERFARM- und PANARUBBER-Kautschukplantagen werden neue, zusätzliche Sekundärwälder mit vielfältigem Nutzen geschaffen. Denn Die EU plant neue Einfuhrregeln für Produkte wie Soja und Rindfleisch, um sicherzustellen, dass sie nicht auf entwaldeten Flächen produziert werden. Dies hat jedoch politische Spannungen ausgelöst. wenn Kautschukbaumplantagen in brachliegenden Gebieten aufgebaut und bewirtschaftet werden, werden ungenutzte Flächen neu kultiviert und wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt. 22 Aufforstung statt Entwaldung: Junge Kautschukplantagen werden zu Nutzwäldern. die sozioökonomische Wirkung ist entsprechend groß. Der personelle Auf- wand insbesondere für die Ernte ist hoch und anspruchsvoll, sodass zahlrei- che Arbeitsstellen für die lokale Bevölkerung geschaffen werden. wenn die richtigen klimatischen Bedingungen vorliegen, sind Kautschuk- bäume robust und genügsam, sodass in der Regel weder eine Bewässerung noch extensives Düngen notwendig sind. ökologisch korrekt angelegte Kautschukbaumplantagen entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit zu Plantagenwäldern. Diese liefern nicht nur täglich den begehrten Latexsaft, aus dem der Naturkautschuk für die Kautschukindustrie gewonnen wird; sie bieten auch Lebensraum für Tiere, haben einen kühlenden Effekt auf die direkte Umgebung, binden darüber hinaus laufend Kohlendioxid und wirken damit aktiv dem Kli- mawandel entgegen. während der Umtriebszeit entsteht in den Kautschukplantagen ein be- achtliches Volumen an begehrtem Holz. Dieses wird zum gegebenen Zeitpunkt geschlagen – in der Regel um einer Neupflanzung Platz zu machen – und der Holzindustrie zugeführt, wo ein weiterer Nutzungs- zyklus beginnt.

IMMOBILIEN- UND BAUINDUSTRIE Real Estate: langfristige Werte und Renditen durch kluge Entscheidungen heute Die Immobilienbranche ist mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Die Zahl der neu gebauten Wohnungen könnte kurzfristig weit unter die Marke fal- len, die zur Zufriedenstellung von Mietern und Wohnungssuchenden minimal notwendig ist, stellte kürzlich Axel Gedaschko, der Präsident des Spitzenver- bandes der Wohnungswirtschaft (GdW), in der „Bild“-Zeitung fest. Dies ist eine ernsthafte Angelegenheit, der entgegengewirkt werden sollte und die eine Reihe von unternehmerischen Chancen in sich trägt. Langfristige Nachfrage: Deutschland bleibt ein attraktiver Standort für Wohnimmobilien, insbesondere in den Ballungszentren. Die langfristige Nachfrage nach bezahlbarem Wohn- raum ist hoch und dies wird sich nicht so schnell ändern. Politische Unterstützung: Eine Mehrwertsteuersenkung für Baustoffe und Dienstleistungen wäre ein ers- ter Schritt, um den Wohnungsbau anzukurbeln. Die Bundesregierung erkennt die Bedeutung des Immobiliensektors für die Wirtschaft und wird wahrschein- lich weitere Maßnahmen ergreifen, um die Branche zu unterstützen. Investitionspaket: Die Forderung nach einem Investitionspaket für das Baugewerbe ist ein po- sitives Zeichen. Die Regierung zeigt damit ihr Interesse an der Förderung des sozialen Friedens auf dem Wohnungsmarkt. Anpassungsfähigkeit: Der Immobilienmarkt hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er sich an verän- derte Bedingungen anpassen kann. Unternehmen, die flexibel und innovativ agieren, sind auch in herausfordernden Zeiten erfolgreich. Langfristige Perspektive: Unternehmerisches Wirken im Real-Estate-Bereich muss aus einer langfristigen Perspektive betrachtet werden. Kurzfristige Herausforderungen können über- wunden werden, wenn die langfristige Vision klar ist. 23

UNTERNEHMENS- UND GESCHÄFTSRELEVANTE STANDORT-NEWS Deutschland Panama Côte d’Ivoire keine besonderen Vorkommnisse, die das operative Geschäft betreffen Inflation, verfügbares Einkommen, um Rechnungen bezahlen zu können, Klimawandel, Zuwanderung und Rente sind aktuell die größten Sorgen, die die deutsche Bevölkerung umtreiben. Zunehmend mehr deutsche Industrieunternehmen, insbeson- dere auch aus der chemischen Industrie, in der unter anderem synthetischer Kautschuk hergestellt wird, leiden unter den zu hohen Energiekosten, einer überbordenden Bürokratie und Re- gulierungswut sowohl in Berlin als auch in Brüssel sowie an zu hohen Industriesteuersätzen. keine besonderen Vorkommnisse, die das operative Geschäft betreffen Panamakanal: Infolge der ungewöhnlich niedrigen Regenmen- gen während der diesjährigen Regenzeit ist der Wasserstand des Panamakanals immer noch zu niedrig, um die Schiffe ohne Einschränkungen passieren zu lassen. Statt des normalerweise erlaubten Tiefgangs von 15,2 Metern sind, vermutlich bis Ende des Jahres, maximal 13,4 Meter zugelassen. Odebrecht-Korruptionsskandal: Der Odebrecht-Korruptions- skandal (Odebrecht ist einer der größten lateinamerikanischen Baukonzerne mit Hauptsitz in Brasilien) kam vor rund zehn Jahren ans Licht und betraf fast alle lateinamerikanischen Regierungen und viele Politiker. Ende September beginnt in Panama der Prozess gegen die panamaischen Angeklagten, davon zwei Ex-Präsidenten (Martinelli und Varela). 24 keine besonderen Vorkommnisse, die das operative Geschäft betreffen Konfliktzone Sahel: Nach dem Militärputsch im Niger im August hat sich die Situation zwar etwas beruhigt, aber die Lage bleibt angespannt und beschäftigt die Bevölkerung in der Elfenbeinküste weiter – dies auch, weil Mitte September der Niger, Mali und Burkina Faso, das direkt an Côte d’Ivoire grenzt, die Sahel-Allianz gründeten, um sich gemeinsam ge- gen Einmischungen und Aggressionen aus den Nachbarlän- dern und dem Ausland generell zu schützen. Konfliktzone Sahel

TIMBERFARM – INFOBLOG Im TIMBERFARM-InfoBlog werden neben dem Glossar regelmäßig Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert, die für das Unternehmen und sein geschäftliches Umfeld von Bedeutung sind. Da sich der Leserkreis des TIMBERFARM Investment- und Marktreports laufend vergrößert, bitten wir um Nachsicht, dass im InfoBlog gelegentlich Beiträge ganz oder teilweise wiederholt werden. GLOSSAR Cup-Lump-Rubber Cup-Lump-Rubber oder Cup-Lump-Kautschuk (Becher-Klumpen-Kautschuk) ist eine häufige Form von Rohkautschuk. Cup-Lumps sind kleinere geronnene (koagulierte) Naturkautschukklumpen. Sie entstehen, wenn flüssiger Latex beim Ritzen (Tapping) in den Behälter am Ende des Ritzkanals fließt und dort gerinnt. Bevor auf einer Kautschukplantage erneut getappt wird, werden die Behälter geleert. Die eingesammelten Cup-Lumps werden direkt oder nach Zwischenla- gerung in einer Sammelstelle zur weiteren Verarbeitung in die Fabrik gebracht. Crepe-Rubber Crepe-Rubber oder Crepe-Kautschuk ist eine stark nachgefragte Form von Roh- kautschuk. Er wird hergestellt, indem der in den Bechern (Cups) aufgefangene und geronnene Naturkautschuk nach dem Einsammeln in einer einfachen, mit Nop- pen versehenen Rollenpresse zu Matten (Crepes) gewalzt wird. Ein Erhitzen und Trocknen in einem Ofen, wie das bei der Herstellung von TSR-Produkten der Fall ist, findet bei Crepe-Rubber nicht statt. Der Kautschuk bleibt ein Rohkautschuk. Gegenüber dem Cup-Lump-Kautschuk hat der Crepe-Kautschuk den Vorteil, dass bei der rudimentären Verarbeitung der größte Teil des Wassers ausgepresst wird und auch alle groben Verunreinigungen, zum Beispiel Steinchen und Holzstücke von Ästen, entdeckt und entfernt werden. Das sind wichtige Transport- und Quali- tätsvorteile, die Crepe-Kautschuk zu einem beliebten Handelsgut machen. TSR TSR-Produkte (TSR = Technical Specified Rubber => technisch spezifizierter Kautschuk) sind standardisierte Vorleistungsgüter, die vorwiegend in der Rei- fenindustrie zum Einsatz kommen. TSR-Produkte entstehen in der Regel durch die Verarbeitung von Rohkautschuk, meistens Cup-Lump-Rubber. TSR-Produkte herzustellen, ist technisch unkompliziert und geschieht hauptsächlich mecha- nisch. Je nach Spezifikation unterscheidet man zwischen verschiedenen Rein- heitsgraden: Bei der Produktion von TSR-10- oder TSR-20-Produkten geht es im Wesentlichen darum, den angelieferten Cup-Lump-Naturkautschuk durch inten- sive maschinelle Wasch-, Schredder- und Trocknungsvorgänge zu verarbeiten. Im Ergebnis entstehen gepresste Kautschukballen, die in Bezug auf Körnungsgröße, Reinheit, Haltbarkeit und Form bestimmte Standardnormen erfüllen müssen, um anschließend vorschriftsmäßig verpackt, bezeichnet und palettiert in den Handel zu gelangen. TSR-Kautschuk ist ein Kautschukstandard, der auf allen wichtigen Rohstoffmärkten und Börsenplätzen gehandelt wird. Der Weg der Vermarktung über diese Märkte steht TIMBERFARM jederzeit und uneingeschränkt offen. Kautschukerlös Der Kautschukerlös entsteht, wenn der geerntete Kautschukertrag verwertet und verkauft wird. Kautschukbäume treten nach einer vier- bis fünfjährigen Wachs- tumsphase in die Ernte- und Erlösphase ein. Dabei ist zu beachten, dass sich das Ende der Wachstumsphase beziehungsweise der Eintritt in die Ernte- und Er- lösphase nicht auf Tag und Monat im Voraus berechnen und festlegen lässt. Die konkreten Wachstumsbedingungen (genauer Verlauf der Regenzeit, Temperatu- ren und weitere klimatische Verhältnisse vor Ort) beeinflussen die Entwicklung der Kautschukbäume während der Wachstumsphase. Als Regel gilt, dass ein Kautschukbaum ab dem Zeitpunkt erntereif ist, in dem er einen Stammumfang von 45 Zentimetern aufweist. Die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass ein Kautschukbaum nach vier, spätestens fünf Regenzeiten diesen Wachstumsstand erreicht hat. Auch alle von TIMBERFARM in der vergangenen Dekade errichteten und bewirtschafteten Kautschukplantagen entwickeln sich in diesem Rahmen. wdk Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt mehr als 180 Unternehmen mit rund 70.000 25 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von knapp zehn Milliarden Euro. TIMBERFARM ist wdk-Mitglied. IRSG Die International Rubber Study Group (IRSG) ist der Weltverband der produzieren- den und verbrauchenden Kautschukindustrie (Naturkautschuk und synthetischer Kautschuk). Die IRSG ist eine zwischenstaatliche Organisation, die sich aus Interes- sengruppen zusammensetzt, die natürlichen und synthetischen Kautschuk produ- zieren und verbrauchen. Der Verband ist 1944 gegründet worden und hat seinen Sitz in Singapur. Derzeit ist Salvatore Pinizzotto der Generalsekretär. Die Mitgliederliste umfasst 36 Staaten und 120 Unternehmen der Kautschukindustrie. TIMBERFARM ist seit 2012 Mitglied der IRSG und arbeitet seit 2014 aktiv im IRSG-Steuerungsaus- schuss sowie in speziellen Arbeitsgruppen, zum Beispiel in der SNR-I, der Sustain- able Natural Rubber-Initiative, mit. Die IRSG-Mission ist darauf ausgerichtet, den Mitgliedern als Forum sowie Diskussions-, Austausch- und Netzwerkplattform zu dienen. Eine der wichtigsten Kernkompetenzen der IRSG ist die Aufbereitung von statistischen Daten und Analysen sämtlicher Aspekte der Kautschukindustrie, na- mentlich Produktion, Verbrauch und Handel. Die IRSG bietet mit ihren zuverlässigen Berichten und wirtschaftlichen Studien über Angebots- und Nachfragetrends ihren Mitgliedern wichtige Führungs- und Entscheidungsgrundlagen. Die Vernetzung der IRSG mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) und den statistischen Ämtern vieler Staaten und Staatsorganisationen erlaubt die Erstellung von außergewöhn- lich präzisen Ausblicken und wirtschaftlichen Betrachtungen. Warnhinweis gemäß � 12 Vermögensanlagengesetz Der Erwerb dieser Vermögensanlage (Unternehmerische Kommanditbeteiligung) ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewähr- leistet und kann auch niedriger ausfallen.

MARKTBERICHT UND KAUTSCHUKPREISENTWICKLUNG Marktbericht und Kautschukpreis-Entwicklung – Woche 33/2023 bis 39/2023 Im Berichtszeitraum hat sich das Agieren der Marktteilnehmer deutlich inten- siviert. Das Handelsvolumen nahm zu, insbesondere bei der generell wich- tigsten Standardqualität TSR-20. In der Folge waren die Preisauswirkungen in diesem Segment entsprechend groß. Teilweise stiegen die Kautschukpreise im Vergleich zur Vorperiode um über 10 Prozent. In den letzten beiden Wochen des Berichtszeitraums gingen die Preise zwar leicht zurück, stabilisierten sich jedoch auf einem deutlich höheren Niveau. Im konsolidierten Vergleich mit der Vorperiode legte der TSR-20-Kautschukpreis um 6,5 Prozent zu. Die Impulse kamen, nicht ganz unerwartet, aus China. Die dortigen Lagerbestände wurden nicht nur markant abgebaut, auch die Nachfrage aus dem größten Verbrau- cherland nahm kräftig zu. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern dürfte sich dieses Marktverhalten vorerst fortsetzen, denn die chinesische Wirtschaft wächst – wenn vielleicht auch etwas weniger als erwartet und erhofft – deut- lich stärker als jede andere große Wirtschaftsregion. Im Vergleich zum Vorjahr ist die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal um 6,3 Prozent gewachsen. Um den Preistrend nach oben zu verstärken, wären positive wirtschaftliche Signale aus den USA (nicht ausgeschlossen) und Europa (derzeit eher unwahr- scheinlich) notwendig. Sicher müssten dazu die Unsicherheiten, welche von Konflikten, Spannungen und Sorgen (Ukraine, USA/China, Taiwan, Inflation, Klimawandel) ausgehen, abgebaut werden können. Kautschukpreis USC/Kg* 300.00 200.00 100.00 0 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 Woche 39/2022 bis Woche 39/2023 Qualität TSR-20 Qualität TSR-CV • Kautschukpreis in US $-Cents an den wichtigsten Handelsplätzen TIMBERFARM Investment- und Marktreport: Der TIMBERFARM Investment und Marktreport ist eine Dienstleistung, welche TIMBERFARM ihren Kunden, Investoren und Interessenten schon seit Jahren anbietet. Er erscheint bis zu 6 × jährlich. In der Regel umfasst er die Rubriken „Unternehmens- und Geschäftsentwicklung“ (TIMBERFARM-Trading, TIMBERFARM-Real-Estate, TIMBERFARM – Investment- und Projektmanagement) sowie „Industrie- und Wirtschaftsumfeld“ (Kautschukindustrie, Auto- und Reifenindustrie, Holzindustrie, Immobilien- und Bauindustrie, Standort-News und Marktberichte). In einem zusätzlichen InfoBlog werden nach Bedarf spezielle Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert. Quellen für diese Ausgabe: AP – Associated Press, Deutschland und USA; autobild.de – Axel Springer SE, Berlin; Automobil Industrie – Vogel Communications Group, Würzburg; Automobilwoche – Crain Communications, Oberpfaffenhofen; Connectionivoirienne – Ozirix, Abidjan, Côte d’Ivoire; Deutsche Bundesbank, Frankfurt a. M.; European Rubber Journal – ERJ, London, Großbritannien; Hankook Reifen Deutschland, Neu-Isenburg; hotelundtouristik.at – Manstein Zeitschriftenverlag, Wien, Österreich; ifo – Institut für Wirtschaftsforschung der Universität München, München; IRSG – International Rubber Study Group, Singapur; manager magazin, Hamburg; Mercedes-Benz AG, Stuttgart; newsroompanama.com, Panama; NZZ – Neue Zürcher Zeitung, Zürich, Schweiz; produktion.de – verlag moderne industrie, Landsberg; Statista, Hamburg; TirePress – Reifenpresse, Profil Verlag, Stade; t-online – Ströer Digital Publishing, Köln; wdk – Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V., Frankfurt a. M.; Weber & Schaer, Hamburg; welt.de – Axel Springer SE, Berlin 26