AGRAR- UND INDUSTRIELAND-MANAGEMENT Kauf, Erschließung, Entwicklung, Verpachtung, Handel und Verkauf von Agrar- und Industrieland TIMBERFARM - auf einen Blick TIMBERFARM ist eine international tätige Rohstoff- und Investment-Manage- ment-Gruppe. Sie ist von der Düsseldorfer Unternehmerfamilie Breidenstein gegründet worden, die seit 1970 in der Kautschuk- und Reifenindustrie tätig ist. Die Produktion, die Verarbeitung und der Handel von und mit nachwach- senden Rohstoffen, allen voran Kautschuk, bilden die unternehmerischen Schwerpunkte der Gesellschaft. TIMBERFARM setzt seit 2010 Investmentprojekte um, die mit ihrer Unterneh- mensausrichtung und Expertise einhergehen. Die eingesetzten Mittel stammen aus Eigenkapital und reinvestierten Gewinnen sowie aus Direktinvestments und öffentlich platzierten Kapitalmarktprodukten wie Wertpapieren, Vermögensan- lagen und Bonds. Sämtliche Projekte und alle unternehmerischen Tätigkeiten werden von TIMBERFARM operativ selbst geführt und verantwortet. Im Rahmen ihrer mittelfristigen strategischen Zielsetzung für die Unterneh- mensphase 2020 bis 2025 wird TIMBERFARM ihre Kerngeschäfte weiter vo- rantreiben. Im Zentrum stehen einerseits der Ausbau der nachhaltigen und umweltschonenden Produktion von Kautschuk sowie das Management von Agrar- und Industrielandflächen in Lateinamerika und Afrika und anderer- seits die Ausweitung des globalen Handels mit Kautschuk und nachwach- senden Rohstoffen. Um die Stellung der Unternehmensgruppe in der globalen Kautschukindustrie weiter zu stärken sowie den Weg für die Kapitalisierung weiterer Expansi- onsschritte am deutschen und europäischen Kapitalmarkt zu ebnen und zum gegebenen Zeitpunkt eine Börsennotierung anzustreben, konzentriert TIMBERFARM ihre Kompetenzen und Werte sukzessive in einem deutschen Tochterunternehmen, der TIMBERFARM Assets AG. Um Synergien zu nutzen und die wirtschaftliche Entwicklung und Ren- tabilität zu optimieren, ist TIMBERFARM in verschiedenen Geschäfts- bereichen organisiert, die eng und aufeinander abgestimmt zu- sammenarbeiten. Hier sind insbesondere zu nennen: KAUTSCHUKPRODUKTION UND KAUTSCHUKVERARBEITUNG Produktion und Verarbeitung von Kautschuk und Kautschukholz, nachhaltiger Anbau, Bewirtschaftung und Ernte von Kautschukplantagen sowie Verarbeitung von Kautschuk und Kautschukholz zu industriellen Vorleistungsgütern und Standardprodukten KAUTSCHUK- UND ROHSTOFFHANDEL Globale und regionale Beschaffung und Handel von und mit Kautschuk- sowie anderen nachwachsenden Agrarrohstoffen INVESTMENT- UND PROJEKT-MANAGEMENT Entwicklung und Platzierung von unternehmens- und kompetenzspezifischen Finanz- und Kapitalmarktinstrumen- ten für institutionelle Investoren und private Anleger 02

TIMBERFARM – INVESTMENT- UND PROJEKTMANAGEMENT TIMBERFARM-Investments sind öffentlich angebotene Publikumskapitalanlagen nach deutschem Recht. Sie ermöglichen dem interessierten Anleger die Partizipation am unter- nehmerischen Erfolg der TIMBERFARM in der globalen Kautschuk- und Rohstoffindustrie. Sie stellen einen wichtigen Bestandteil der Projekt- und Unternehmensfinanzierung dar und spiegeln den jeweiligen strategischen Unternehmensfokus wider. Im Jahre 2022 stehen die nachfolgenden Anlagen respektive operativen Schwerpunkte im Vordergrund. TF GloReg 22 Kapitalmarktrechtlich ist TF GloReg 22 ein Wertpapier in Form einer festverzins- lichen Anleihe – auch Bond genannt. Die TF-GloReg-Bonds bilden das Kapita- lisierungsinstrument der TIMBERFARM-Handelsabteilung GLOREG. Sie beglei- ten und unterstützen das globale und regionale Beschaffen und Handeln von und mit Kautschuk sowie anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen. TIMBERFARM-GLOREG hat sich in den letzten Jahren zum wichtigsten und erfolgreichsten Geschäftsbereich entwickelt. Die Abteilung profiliert sich mit einem starken und profitablen Wachstum im Spannungsfeld der Rohstoffpro- duktion in Afrika und Lateinamerika einerseits sowie den Absatz- und Ver- brauchermärkten Europa, USA und der überdurchschnittlich stark wachsenden chinesisch-asiatischen Wirtschaftsregion andererseits. Der weltweite Handel dreht zwar seit bald zwei Jahren am Anschlag, weil es an verschiedenen Stellen der Lieferketten pandemiebedingt immer wieder zu Unterbrechungen kommt, aber grundsätzlich nimmt der Warenverkehr, insbesondere auch zwischen den rohstoffproduzierenden und den rohstoffver- brauchenden Regionen, laufend zu. Zwischen 2000 und 2021 ist das globale Handelsvolumen jährlich um rund 13 Prozent gestiegen – trotz Rückschlägen in den Jahren 2008–2009 (Finanzkrise) und 2020–2021 (Corona). Ende 2021 betrug das Handelsvolumen rund 24 Billionen US-Dollar. Die erfolgreiche Teilnahme in diesem kapitalintensiven Markt erfordert eine ausgewiesene Expertise im internationalen Rohstoffhandel, welche sich TIMBERFARM in den letzten Jahren hat aufbauen und sichern können. Der aktuelle Mittelzufluss aus den neuen GloReg-Bonds wird in den kommenden Monaten vorrangig die zunehmende Fokussierung auf industriell verarbeitete Kautschukrohstoffe, namentlich TSR-Kautschuksiehe Glossar, vorantreiben. Dieses Geschäft zeichnet sich durch höhere Sicherheit und Stabilität aus, ist jedoch hochpreisiger und in Bezug auf Absatzverträge komplexer als der Handel mit dem unverarbeiteten Rohkautschuk. Grundsätzlich gilt: Handelskapital ist entweder angelegt in Ware, welche in Lager- häusern auf ihren Umschlag wartet oder verschifft auf dem Weg zur Kundschaft ist, oder es liegt auf der Bank. Außerdem sind Handelsgeschäfte stark besichert und müssen umfangreich dokumentiert sein; man spricht deshalb auch vom „Do- kumentengeschäft“. Gleichwohl ist das Risikomanagement die wichtigste Auf- gabe der GLOREG-Handelsabteilung. Die Margen sind infolge des starken Wett- bewerbs eher bescheiden. Gute Renditen werden dann erzielt, wenn das Kapital in einem zuverlässigen Handelsnetzwerk möglichst häufig eingesetzt wird. Im Kautschukhandel dauert eine Transaktion (Beschaffung – Abwicklung/Verschif- fung/Transport – Verkauf/Zahlung) zwischen zwei und drei Monaten, sodass das Handelskapital vier- bis sechsmal jährlich eingesetzt werden kann. TF-GloReg-Bonds sind behördlich gebilligte Kapitalmarktprodukte und ent- sprechen den Maßgaben des deutschen Wertpapierprospektgesetzes (WpPG) Verzinsung 4,75 % p. a. fest Laufzeit Stückelung Nennbetrag WKN/ISIN minimal 3 Jahre maximal 6 Jahre 2.500 5.000 Euro A3E5T9/DE000A3E5T90 04 sowie den entsprechenden EU-Verordnungen. Sie zählen zusammengefasst aus folgenden Gründen zu den beliebtesten und am stärksten nachgefragten TIMBERFARM-Investments: überdurchschnittlich attraktive feste Verzinsung gute Bonität und gutes Rating flexible Laufzeiten Partizipation an einem erfolgreichen Geschäftsbereich aus sicherer (Anleihen-)Distanz TIMBERFARM-GLOREG handelt weltweit mit Kautschuk und anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen.

PANARUBBER Wie vor Jahresfrist angekündigt, setzt TIMBERFARM seine PANARUBBER- Strategie ab diesem Jahr im Rahmen von Großprojekten für institutionelle Anleger (Banken, Pensionskassen, Family-Offices u. ä.) fort. Durch die Intensivierung der Kooperation mit diesem Anlegersegment kann die Expansion der Anbauflächen und der Kautschukproduktion beschleunigt werden. Dies anzustreben lohnt sich, denn hohe Kautschukvolumen und trans- parente Nachhaltigkeit in der Produktions- und Wertschöpfungskette sind die entscheidenden Faktoren, um sich im globalen Kautschukmarkt zu etablieren. Um flexibel auf die Ansprüche institutioneller Anleger eingehen zu können, erweitert TIMBERFARM einerseits den geografischen Radius, in welchem Kautschukprojekte umgesetzt werden. Andererseits strebt das Unternehmen anstelle von Neupflanzungsprojekten auch die Übernahme von bestehenden und bereits produzierenden Kautschukplantagen an. Die Vorbereitungen für Projekte unter diesen Prämissen laufen vorwiegend in Afrika, namentlich in der Elfenbeinküste. Institutionelles Kautschukplantagen-Großprojekt, welches derzeit evaluiert wird Ab diesem Jahr werden alle TIMBERFARM-Kautschuk- plantagen in PANAMA-WEST in Ernte stehen. TIMBERFARM-Kautschuk-Investments in der Erlös- und Ausschüttungsphase Die Ernte- und Ausschüttungsphase der TIMBERFARM- und PANARUBBER-Kautschukplantagen dauert elf Jahre. Sie beginnt in der Regel im oder nach dem fünften Wachstumsjahr und endet nach einer rund fünfzehnjährigen Umtriebszeit mit der Verwertung des Kautschukholzes. Die jährliche Kautschukernte startet jeweils im April und läuft zehn Monate später, Ende Ja- nuar, aus. In den beiden heißesten Monaten der Trockenperiode, in den Monaten Februar und März, wird auf den Kautschukplan- tagen zwecks Schonung und Erholung nicht geerntet, so auch in diesem Jahr. Das Erntejahr 2021 neigt sich diesen Monat dem Ende zu. Trotz der anfänglich anhaltenden und später immer mal wieder aufflammenden coronabedingten personellen und logis- tischen Engpässe konnten die angestrebten Produktions- und Erntemengen weitestgehend erreicht werden. Die bislang erzielten Kautschukpreise – sie liegen im Jah- resdurchschnitt rund 26 Prozent höher als 2020 – dürfen als zufriedenstellend bis gut bezeichnet werden, auch wenn man Anfang des Jahres vor dem Hintergrund der anlaufenden Impf- kampagnen und der Hoffnung auf ein baldiges Pandemie-Ende noch mehr erwartet hatte. Auch wenn die neue Virusvariante Omikron der Pandemie-Entspannung einen weiteren Dämpfer verpasst hat, ist infolge des tendenziellen Angebotsdefizits an den Kautschukmärkten weiterhin mit stabilen oder steigenden Kautschukpreisen zu rechnen. Das Erntejahr 2022, welches wie erwähnt in der ersten Aprilwo- che beginnen wird, umfasst alle TIMBERFARM-Kautschukplanta- gen der Jahrgänge 2012 bis 2016. Neu dazu stoßen die beiden letzten Kautschukplantagen in PANAMA-WEST: LA PRODUCTORA und EL CABO. Sie wurden zwischenzeitlich ebenfalls für die kom- mende Ernte- und Ausschüttungsphase vorbereitet. Der nächste Kautschukjahrgang, dessen Erntebeginn dem- nächst geplant wird, ist der Jahrgang 2017. Er zählt zur PANARUBBER-Serie und befindet sich in PANAMA-OST. Eine weitere Wachstumsanalyse im Frühling 2022 wird darüber Auf- schluss geben, wann mit der Erntephase dieses Jahrgangs genau begonnen werden kann. Das entscheidende Kriterium ist ein Stammumfang von mindestens 45 Zentimetern. 06

Die nächsten wichtigen Termine und Ereignisse DATUM EREIGNIS ORT Datum noch offen Panama-Kundenreise 2022 Datum noch offen WRS – World Rubber Summit 2022 Panama Singapur 23.03.–25.03.2022 Tire & Rubber Indonesia Jakarta, Indonesien 24.05.–26.05.2022 The Tire Cologne Köln 09.06.–10.06.2022 Global Tire & Rubber Conference 2022 Chennai, Indien 27.06.–30.06.2022 DKT IRC – Deutsche Kautschuk-Tagung Nürnberg 29.06.–01.07.2022 Latin American & Caribbean Tire Expo Panama-Stadt 08

Update: Bewirtschaftung der Plantagen in der Wachstumsphase Die fachgerechte Bewirtschaftung der Kautschukplantagen während der Wachstumsphase ist der Schlüssel für ein gesundes Wachstum und gute Erträge in der danach beginnenden Ernte- und Erlösphase. Die professionellen Unter- halts- und Pflegemaßnahmen zum richtigen Zeitpunkt sollen zum höchstmög- lichen Kautschukertrag, zur bestmöglichen Holzqualität und zum größtmögli- chen Holzvolumen führen. Nachdem in PANAMA-WEST ab diesem Jahr alle Plantagen in Ernte ste- hen werden, konzentrieren sich die Bewirtschaftungsarbeiten auf die PANARUBBER-Kautschukplantagen in PANAMA-OST. Die Arbeiten gehen gut voran und können während der jetzt vorherrschenden Trockenzeit sehr effizient und vorwiegend maschinell durchgeführt werden. Dafür müssen die Viehbe- stände, welche TIMBERFARM seit einigen Jahren auf den älteren Plantagen zum regelmäßigen Grasen einsetzt, derzeit den Gürtel etwas enger schnallen. 10

Update: Kautschukverarbeitung (Kautschukfabrik GRAN PIEDRA) Die Auslastung der TIMBERFARM-Kautschukfabrik ist nach wie vor suboptimal, weil die immer noch geringen Volumen aus der lokalen Kautschukproduktion derzeit nur schwer durch den Import von Rohkautschuk aus anderen Regionen (Kolumbien, Guatemala oder Afrika) erhöht werden können. Diesbezüglich beeinträchtigt die Pandemie, respektive die damit verbundenen logistischen Engpässe und Lieferkettenunterbrechungen, den Businessplan von GRAN PIEDRA gehörig. Die Fabrik läuft nämlich nach dem Auskurieren der üblichen Kinderkrankheiten eines neuen Industriebetriebes zwischenzeitlich problemlos. Dazu kommt, dass die Liste der Abnehmer für den in GRAN PIEDRA produzierten TSR-Kautschuk, dessen Qualität sich herumgesprochen hat, immer länger wird, sodass es ein- fach nur schade ist, dass die Fabrik noch nicht voll ausgelastet werden kann. Die TIMBERFARM-Verantwortlichen setzen weiterhin alle Hebel in Bewegung, um diesen Missstand möglichst zeitnah zu beheben. 12

DEUTSCHLAND PANAMA ELFENBEINKÜSTE N‘ZIANOUA TIMBERFARM Kautschukplantagen ABIDJAN TIMBERFARM Geschäftssitz und Verwaltung E T S Ü K N I E B N E F L E A M A N A P PANAMA OST - CHEPO TIMBERFARM Kautschukfabrik Gran Piedra PANAMA OST - METETI TIMBERFARM Kautschukplantagen PANARUBBER 17, 18, 19, 20, 21 TIMBERFARM Baumschule II PANAMA WEST - LA MESA TIMBERFARM Kautschukplantagen Las Animas • El Alto • Palomares • Cerro Redondo Las Bonitas • Don Elmo • Las Preciosas Don Patricio • La Calma • La Productora PANAMA-CITY TIMBERFARM Geschäftssitz und Verwaltung PANAMA WEST - RIO DE JESÚS TIMBERFARM Kautschukplantagen Don Miguel • La Madrugada • Juan Pedro Tomasito • Papanico Las Rosanitas • Don Antonio • La Florecita • El Cabo TIMBERFARM Baumschule I

TIMBERFARM – WIRTSCHAFTS- UND INDUSTRIEUMFELD litionsvertrag, der als Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit mehr Fortschritt wagen will. Der wdk, der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie, hat den Koalitionsvertrag analysiert und fasst die für die Kautschuk- industrie wesentlichen Schwerpunkte so zusammen: Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP zeigt mehr Licht als Schat- ten. In vielen Fällen wird es darauf ankommen, wie die einzelnen Aussagen interpretiert und umgesetzt werden. Erfreulicherweise ist eine zentrale Forderung des wdk darin aufgenommen worden: der Ruf nach einem „Zukunftsdialog“ zwischen Politik und Wirtschaft, der bereits in der ersten Jahreshälfte 2022 als „Allianz für Transformation“ mit Wirtschaft, Gewerk- schaften und Verbänden ins Leben gerufen werden soll. Erfreulich ist die deutliche Hervorhebung der wichtigen Rolle von Wirt- schaft und Industrie für den Wohlstand in Deutschland und für die ange- strebte Transformation zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Beim Lieferkettengesetz sind die Ausführungen erstaunlich kurz: Es soll „verbessert“ werden. Die Gretchenfrage ist: Aus welcher Perspektive? Hier ist eher davon auszugehen, dass manche Koalitionspartner eine „Verschär- fung“ im Sinn haben. Im Bereich der Rechtspolitik ist es erfreulich, dass eine Überarbeitung des AGB-Rechts nicht wieder aufgenommen worden ist. Der wdk hatte sich in seinen Kernforderungen dafür eingesetzt, dieses unangetastet zu lassen. Diese Forderung ist ebenfalls erfüllt worden. Was taugt der Koalitionsvertrag der neuen Ampelkoalition für die Kautschukindustrie? Der wdk, der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie, hat ihn analysiert. KAUTSCHUKINDUSTRIE Die Ampelkoalition und die deutsche Kautschukindustrie Die Erwartungen seitens der Wirtschaft an die neue Bundesregierung sind groß. Auch wenn das bei jedem Regierungswechsel so ist, haben die aktu- ellen Forderungen verschiedener Wirtschaftsverbände so viel Berechtigung wie schon lange nicht mehr. Die Pandemie deckt die Schwächen der Wirt- schaft, die immer auch ein Produkt der Wirtschaftspolitik ist, schonungslos auf. Auch wenn Wirtschaftshilfen die Probleme teilweise abfedern, ist die Lage in vielen Industrie- und Gewerbebereichen für die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden bedrohlich oder gar prekär – weltweit, aber eben auch in Deutschland. Ob es die neue Regierung in Deutschland richten kann, wird sich zeigen. Hinweise, wie sie das zu bewerkstelligen gedenkt, gibt der Koa- 16

Der Chip-Engpass bremst die Autoindustrie aus. Die Produktion muss wegen fehlender Bauteile vielerorts immer wieder heruntergefahren werden. Glücklich, wenn das Warten ein Ende hat: Die Lieferzeiten für neue Autos sind coronabedingt ungewohnt lang. 15 Millionen reine Elektrofahrzeuge will die Ampelkoalition bis 2030 auf die Straßen bringen. AUTO- UND REIFENINDUSTRIE Autoindustrie – kontrovers wie selten zuvor Die deutsche Autoindustrie verabschiedet sich mit Milliardengewinnen aus dem alten Jahr. Gleichzeitig sind in den letzten fünfzig Jahren noch nie so weni- ge Autos gebaut worden wie 2021. Dass die Gewinne in die Höhe schießen, ist hauptsächlich auf die teuren und staatlich subventionierten Elektroautos zurückzuführen. Und daran hält auch die neue Regierung, mindestens bis Ende 2022, fest. Das verwundert nicht, denn sie hat vor, bis 2030 15 Millionen vollelektrische Pkw auf die Straßen zu bringen. dem legen die Erfahrungen in Frankreich und Italien nahe, dass die Nachfrage einbricht, wenn die Subventionen versiegen. Denn ebenso entscheidend für potenzielle Autokäufer wie der Anschaf- fungspreis ist die vorhandene Ladeinfrastruktur. Und auch hier schauen alle – auch die Autokonzerne – wieder auf den Staat. Und der ist dort gehörig in Verzug. Statt der geplanten 2.000 neuen Ladepunkte, die man wöchentlich hat installieren wollen, schafft man derzeit nur 300. Das Vorhaben ist sehr ambitioniert, denn zum jetzigen Zeitpunkt bewegen sich noch keine 500.000 reine Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen. Außer- Bereits die Subventionen für Elektroautos und die Mittel für den Infrastruktur- ausbau summieren sich auf Milliardenbeträge. Dazu kommen die geplanten massiven Fördermittel, welche die Bundesregierung in den europäischen Ka- pazitätsausbau von industriellen Vorprodukten wie Halbleiter und Mikrochips investieren will, Letzteres aus gutem Grund, denn die schwächste Autopro- duktion seit fünfzig Jahren hat nichts mit mangelnder Nachfrage zu tun. Das Interesse an deutschen Automarken ist im In- und Ausland größer denn je. Es ist die Abhängigkeit der gesamten deutschen Industrie – nicht nur der Autoin- dustrie – von Zulieferungen aus anderen Weltregionen. Dass der Löwenanteil der derzeit fehlenden elektronischen Komponenten zudem aus Taiwan kommt – einem Land, das sich in einem zuspitzenden Dauerkonflikt mit China, einem der wichtigsten deutschen Absatzmärkte, befindet –, verleiht der Thematik eine besondere Brisanz. 18

Holzbauweise ist im Trend. HOLZINDUSTRIE Weniger CO₂ mit Holzbauten „Roots“ ist das höchste Holzhochhaus in Deutschland. Es befindet sich in Hamburg und soll 2022/23 fertiggestellt werden. Höhe: 65 m, 128 Wohnungen Der Trend, beim Bauen auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise zu achten und deshalb vermehrt Holz einzusetzen, nimmt weiter zu. Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen dies deutlich. Die Holzbauquote, also die Anzahl der genehmigten Gebäude, die überwiegend mit Holz gebaut werden, ist bei den Ein- und Zweifamilienhäusern zwischenzeitlich auf rund 25 Prozent gestiegen. Ähnlich hoch, bei über 21 Prozent, liegt die Quote bei den Nichtwohngebäuden. Bei Mehrfamilienhäusern steigt die Holzbauquote eben- falls. Sie liegt derzeit bei rund fünf Prozent. Für Branchenexperten sind die Argumente klar. Der Holzbau leistet einen wich- tigen Umweltbeitrag. Er verringert die CO₂-Emissionen, indem das erneuerbare Holz der Atmosphäre CO₂ entzieht, den Sauerstoff wieder abgibt und den Kohlen- stoff langfristig speichert. Ferner eignet sich die Holzbauweise insbesondere auch für Bauten im städtischen Umfeld, zum Beispiel als Nachverdichtungen in Form von Aufstockungen oder Lückenschließungen. Die Holzbauweise ist schnell, fle- xibel und präzise. Das leichte Gewicht von Holzbauteilen ist außerdem ein großer Vorteil, wenn bei Aufstockungen nur geringe statische Reserven vorhanden sind. Laut Ursula von der Leyen, der Präsidentin der EU-Kommission, ist die Förderung der Holzbauweise auch Teil des europäischen Grünen Deals. Anlässlich der Einwei- hung des Neu- und Erweiterungsbaus der Universität Witten/Herdecke meinte sie kürzlich: „In diesem neuen Gebäude spürt man, was mit dem Grünen Deal gemeint ist. Der Bau ist ebenso nachhaltig wie funktional und schön.“ Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), mahnt bei aller Euphorie jedoch zu einer dif- ferenzierten Auseinandersetzung mit dem Thema der Materialität. Dazu gehört auch, die Materialwahl nicht vor die Bauaufgabe zu stellen oder per se auf ei- nen Baustoff zu setzen. Falle die Wahl auf Holz, sei es beispielsweise wichtig, im Sinne der Kreislaufwirtschaft, vom Ende her zu planen. Sie erklärt: „Wenn wir Holz verbauen, welches am Ende zu Abfall wird, oder ein Holzhaus planen, das schon nach wenigen Jahren wieder abgerissen und thermisch verwertet wird, ist von der CO₂-senkenden Wirkung nicht mehr viel übrig.“ Vielmehr müsse der Baustoff mit dem darin gespeicherten Kohlenstoff so lange wie möglich in der Gebäudenutzung gehalten werden. 20

TIMBERFARM – INFOBLOG Im TIMBERFARM-InfoBlog werden neben dem Glossar regelmäßig Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert, welche für die Kautschukindustrie beziehungsweise TIMBERFARMER von Bedeutung sind. Da sich der Leserkreis des TIMBERFARM Investment- und Marktreports laufend vergrößert, bitten wir um Nachsicht, dass im InfoBlog gelegentlich Beiträge ganz oder teilweise wiederholt werden. GLOSSAR Cup-Lump-Rubber Cup-Lump-Rubber oder Cup-Lump-Kautschuk (Becher-Klumpen-Kautschuk) ist eine häufige Form von Rohkautschuk. Cup-Lumps sind kleinere geronnene (koagulierte) Naturkautschukklumpen. Sie entstehen, wenn flüssiger Latex beim Ritzen (Tapping) in den Behälter am Ende des Ritzkanals fließt und dort gerinnt. Bevor auf einer Kautschukplantage erneut getappt wird, werden die Behälter geleert. Die eingesammelten Cup-Lumps werden direkt oder nach Zwischenla- gerung in einer Sammelstelle zur weiteren Verarbeitung in die Fabrik gebracht. TSR TSR-Produkte (TSR = Technical Specified Rubber => technisch spezifizierter Kautschuk) sind standardisierte Vorleistungsgüter, die vorwiegend in der Rei- fenindustrie zum Einsatz kommen. TSR-Produkte entstehen in Regel durch die Verarbeitung von Rohkautschuk, meistens Cup-Lump-Rubber. TSR-Produkte herzustellen, ist technisch unkompliziert und geschieht hauptsäch- lich mechanisch. Je nach Spezifikation unterscheidet man zwischen verschiede- nen Reinheitsgraden: Bei der Produktion von TSR-10- oder TSR-20-Produkten geht es im Wesentlichen darum, den angelieferten Cup-Lump-Naturkautschuk durch intensive maschinelle Wasch-, Schredder- und Trocknungsvorgänge zu verarbeiten. Im Ergebnis entstehen gepresste Kautschukballen, die in Bezug auf Körnungsgrö- ße, Reinheit, Haltbarkeit und Form bestimmte Standardnormen erfüllen müssen, um anschließend vorschriftsmäßig verpackt, bezeichnet und palettiert in den Handel zu gelangen. TSR-Kautschuk ist ein Kautschukstandard, der auf allen wichtigen Rohstoffmärk- ten und Börsenplätzen gehandelt wird. Der Weg der Vermarktung über diese Märkte steht TIMBERFARM jederzeit und uneingeschränkt offen. Kautschukerlös Der Kautschukerlös entsteht, wenn der geerntete Kautschukertrag verwertet und verkauft wird. Kautschukbäume treten nach einer vier- bis fünfjährigen Wachstumsphase in die Ernte- und Erlösphase ein. Dabei ist zu beachten, dass sich das Ende der Wachs- tumsphase beziehungsweise der Eintritt in die Ernte- und Erlösphase nicht auf Tag und Monat im Voraus berechnen und festlegen lässt. Die konkreten Wachstums- bedingungen (genauer Verlauf der Regenzeit, Temperaturen und weitere klima- tische Verhältnisse vor Ort) beeinflussen die Entwicklung der Kautschukbäume während der Wachstumsphase. Als Regel gilt, dass ein Kautschukbaum ab dem Zeitpunkt erntereif ist, in dem er einen Stammumfang von 45 Zentimetern aufweist. Die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass ein Kautschukbaum nach vier, spätestens fünf Regenzeiten diesen Wachstumsstand erreicht hat. Auch alle von TIMBERFARM in der vergangenen Dekade gebauten und bewirt- schafteten Kautschukplantagen entwickeln sich in diesem Rahmen. wdk Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt mehr als 180 Unternehmen mit rund 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von knapp zehn Milliarden Euro. TIMBERFARM ist wdk-Mitglied. 22 IRSG Die International Rubber Study Group (IRSG) ist der Weltverband der produzieren- den und verbrauchenden Kautschukindustrie (Naturkautschuk und synthetischer Kautschuk). Die IRSG ist eine zwischenstaatliche Organisation, die sich aus Interessengruppen zusammensetzt, die natürlichen und synthetischen Kautschuk produzieren und verbrauchen. Der Verband ist 1944 gegründet worden und hat seinen Sitz in Sin- gapur. Derzeit ist Salvatore Pinizzotto der Generalsekretär. Die Mitgliederliste umfasst 36 Staaten und 120 Unternehmen der Kautschukin- dustrie. TIMBERFARM ist seit 2012 Mitglied der IRSG und arbeitet seit 2014 aktiv im IRSG-Steuerungsausschuss sowie in speziellen Arbeitsgruppen, zum Beispiel in der SNR-I, der Sustainable Natural Rubber-Initiative, mit. Die IRSG-Mission ist da- rauf ausgerichtet, den IRSG-Mitgliedern als Forum sowie Diskussions-, Austausch- und Netzwerkplattform zu dienen. Eine der wichtigsten Kernkompetenzen der IRSG ist die Aufbereitung von statisti- schen Daten und Analysen sämtlicher Aspekte der Kautschukindustrie, nament- lich Produktion, Verbrauch und Handel. Die IRSG bietet mit ihren zuverlässigen Berichten und wirtschaftlichen Studien über Angebots- und Nachfragetrends ihren Mitgliedern wichtige Führungs- und Entscheidungsgrundlagen. Die Ver- netzung der IRSG mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) und den statisti- schen Ämtern vieler Staaten und Staatsorganisationen erlaubt die Erstellung von außergewöhnlich präzisen Ausblicken und wirtschaftlichen Betrachtungen. Warnhinweis gemäß � 12 Vermögensanlagengesetz Der Erwerb dieser Vermögensanlage (Unternehmerische Kommanditbeteiligung) ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewähr- leistet und kann auch niedriger ausfallen.

TIMBERFARM GmbH Friedrich-Ebert-Str. 31 - 40210 Düsseldorf Telefon: +49 (0)211 - 64958-100 - Telefax: +49 (0)211 - 64958-200 info@timberfarm.de - www.timberfarm.de