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AGRAR- UND INDUSTRIELAND-MANAGEMENT Kauf, Erschließung, Entwicklung, Verpachtung, Handel und Verkauf von Agrar- und Industrieland TIMBERFARM - auf einen Blick TIMBERFARM ist eine international tätige Rohstoff- und Investment-Manage- ment-Gruppe. Die Produktion, die Verarbeitung und der Handel von und mit Kautschuk und anderen nachwachsenden Agrarrohstoffen bilden die unter- nehmerischen Schwerpunkte der Gesellschaft. TIMBERFARM ist von der Düssel- dorfer Unternehmerfamilie Breidenstein gegründet worden, die seit den Sieb- zigerjahren in der Kautschuk- und Reifenindustrie tätig ist. Das Unternehmen arbeitet von Deutschland aus in der ganzen Welt und betreibt Produktions- standorte in Panama und in der Côte d’Ivoire (umgangssprachlich bei uns auch als Elfenbeinküste bezeichnet). Das Unternehmen setzt seit 2010 Investmentprojekte um, die mit ihrer Unterneh- mensausrichtung und Expertise einhergehen. Die eingesetzten Mittel stammen aus Eigenkapital, reinvestierten Gewinnen, Direktinvestments sowie behördlich gebilligten und öffentlich platzierten Kapitalmarktprodukten wie Wertpapiere, Vermögensanlagen und Bonds. Sämtliche Projekte und alle unternehmerischen Tätigkeiten werden von TIMBERFARM operativ selbst geführt und verantwortet. Im Rahmen ihrer mittelfristigen strategischen Zielsetzung für die Unterneh- mensphase 2022 bis 2026 treibt TIMBERFARM ihre Kerngeschäfte weiter voran. Im Zentrum stehen der Ausbau der nachhaltigen und umweltschonenden Pro- duktion und Verarbeitung von Kautschuk sowie die Ausweitung des globalen Handels mit Kautschuk und anderen nachwachsenden Agrarrohstoffen. Ebenso wird das Management und der Handel von unternehmensbezogenen Agrar- und Industrielandflächen in Lateinamerika und Westafrika weiterentwickelt. Um ihre Stellung in der globalen Kautschukindustrie weiter zu stärken sowie den Weg für die Kapitalisierung weiterer Expansionsschritte am deutschen und europäischen Kapitalmarkt zu ebnen und zum gegebenen Zeitpunkt eine Börsen- notierung anzustreben, konzentriert TIMBERFARM ihre Kompetenzen und Werte sukzessive in der Dachgesellschaft TIMBERFARM Assets AG. Zur Nutzung von Synergien und um die wirtschaftliche Entwicklung und Rentabilität zu optimieren, ist TIMBERFARM in verschie- denen Geschäftsbereichen organisiert, die eng und aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten. KAUTSCHUKPRODUKTION UND KAUTSCHUKVERARBEITUNG Produktion und Verarbeitung von Kautschuk und Kautschukholz, nachhaltiger Anbau, Bewirtschaftung und Ernte von Kautschukplantagen sowie Verarbeitung von Kautschuk und Kautschukholz zu industriellen Vorleistungsgütern und Standardprodukten KAUTSCHUK- UND ROHSTOFFHANDEL Globale und regionale Beschaffung und Handel von und mit Kautschuk- sowie anderen nachwachsenden Agrarrohstoffen INVESTMENT- UND PROJEKT-MANAGEMENT Entwicklung und Platzierung von unternehmens- und kompetenzspezifischen Finanz- und Kapitalmarktinstrumen- ten für institutionelle Investoren und private Anleger 02

Zu einem „Zufallsgewinn“ oder, wie er fälschlicherweise auch genannt wird, ihrer Verflechtungen mit einer Vielzahl anderer Industrien wie kaum ein anderer „Übergewinn“, um den ein Unternehmen fürchten muss, weil es beispielsweise Wirtschaftsbereich am Puls der Weltwirtschaft. Lesen Sie in den nachfolgenden während der Pandemie im Maskengeschäft unterwegs gewesen oder jetzt im Beiträgen, was das für die Kautschukproduktion einerseits und den Kautschuk- Energiesektor tätig ist, wird es bei TIMBERFARM in diesem Jahr nicht kommen. handel andererseits bedeutet und wie die TIMBERFARM-Verantwortlichen das Trotzdem zeichnet sich ein solides und erfolgreiches Geschäftsjahr ab. Das ist Unternehmen zielstrebig durch die raue See steuern. Wir wünschen Ihnen eine nicht selbstverständlich, denn wirtschaftlich weht eine steife Brise. Und wie hier aufschlussreiche Lektüre und beginnen mit der Zusammenfassung eines interes- schon öfter aufgezeigt worden ist, bewegt sich die Kautschukbranche infolge santen Berichts über die Zukunft des Kautschuks. 03

Mischkulturen: Junge Kautschuk- und Ananasplantage Der Kautschukbaum hat ein enormes Potenzial Das ist auf den Punkt gebracht, was das Internationale Zentrum für Forstwis- senschaften CIFOR (Center for International Forestry Research), sowie weitere führende Agrar- und Forstwirtschaftsexperten zu Kautschuk und seiner Zukunft diesen Sommer aufgezeigt haben. Anlass war der XV. Welt-Forst-Kongress, der dieses Jahr in Seoul in Südkorea stattfand. Die wichtigsten Faktoren, welche zu dieser Schlussfolgerung geführt haben, sind: Der Kautschukbaum ist ein nachwachsender und erneuerbarer Naturstoff. Er liefert gleich zwei der weltweit wichtigsten Rohstoffe und ist ein Symbol für Nachhaltigkeit und bioökonomische Kreislaufwirtschaft. Der geerntete Naturkautschuk ist mit seinen herausragenden Eigenschaf- ten wie Reißfestigkeit, Elastizität und Beständigkeit unersetzbar. Neben seiner Verarbeitung zu Reifen und anderen Gummiprodukten ist Kautschuk Bestandteil von über 40.000 Produkten des täglichen Lebens. Der Kautschukbaum zählt zu den tropischen Hartholzarten, die aufgrund der Härte, Dichte, Feuchtigkeitsresistenz und Wetterbeständigkeit begehrt sind. 04 Kautschukbäume sind robust und genügsam. Sie eignen sich bestens, um brachliegende und degradierte Landflächen neu zu kultivieren. Kautschukbäume binden CO₂ und helfen so, dem Klimawandel entgegen- zuwirken. Bewirtschaftete Kautschukplantagen sind Nutzwälder, die eine hohe sozio- ökonomische Wirkung bei der Bevölkerung der Umgebung entfalten. Kautschukplantagen können problemlos als Mischkulturen mit anderen Nutzpflanzen betrieben werden. Kautschukbäume lassen sich gut züchten, weiterentwickeln und wider- standsfähiger machen, sodass sie auch mit einem sich verändernden Klima zurechtkommen. Dank dieser Eigenschaften und Vorteile werden Kautschukbäume und Kaut- schukplantagen in einer Welt, in der Nachhaltigkeit und die Verringerung von Emissionen immer wichtiger werden, eine noch bedeutendere Rolle spielen.

TIMBERFARM – UNTERNEHMENS- UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG KAUTSCHUKPRODUKTION UND KAUTSCHUKVERARBEITUNG Update: Plantagen in der Ernte- und Erlösphase Wie geplant wird in den kommenden Monaten ein weiterer Jahrgang die Ernte- und Erlösphase errei- chen. Es ist der 2017er-Jahrgang, bekannt unter dem Namen PANARUBBER 17. Er befindet sich im fünften Wachstumsjahr. Abhängig von den konkreten Wetterverhältnissen während der Wachstumsphase, benötigen neue Kaut- schukplantagen vier bis fünf Regenzeiten, bis mit der Ernte begonnen werden kann. In der Regel ist es so, dass bereits nach vier Jahren erste Kautschukbäume den für den Erntestart maßgebenden Baumumfang von 45 Zentimetern erreichen. Aus betriebswirtschaft- licher Sicht ist es jedoch notwendig, dass ein Großteil des Baumbestandes einer Plantage diesen Umfang erreicht hat, damit der Erntestart erfolgen kann. Dies ist noch wichtiger, wenn die erzielbaren Kaut- schukpreise während schwieriger Wirtschaftsphasen schwächeln, so wie wir das derzeit erleben. PANARUBBER 17 ist die erste Kautschukplanta- ge, welche in PANAMA-OST in Ernte gehen wird. In den nächsten Jahren werden dort die weite- ren PANARUBBER-Jahrgänge folgen. Alle anderen TIMBERFARM-Plantagen, die bereits in der Ernte- und Erlösphase sind, befinden sich in PANAMA-WEST in der Provinz Veraguas rund um die Provinzhauptstadt Santiago de Veraguas. Operativ verläuft das Erntejahr 2022 gut. Die anvisier- ten Kautschukmengen werden erreicht, sodass alle Liefervereinbarungen eingehalten werden können. Die im Oktober erwarteten Impulse aus China (siehe auch Beitrag auf Seite 18) könnten das stabile, aber aktuell doch schwache Kautschukpreisniveau nach oben drücken, sodass das Resultat aus Menge mal Preis wieder mehr Freude bereitet. Allzu starke Bewe- gungen nach oben sind allerdings kurzfristig nicht zu erwarten, dafür sind die derzeitigen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten und Verunsicherungen an den Märk- ten vermutlich zu dominant. 05 Übersicht Kautschukernte: Durch das Ritzen (Tapping) fließt der Naturkautschuk (Latex) in den Auffangbecher. Nachdem er dort zu einem Klumpen geronnen ist (Cup-Lump), wird er eingesam- melt und in die Verarbeitungsfabrik gebracht.

Erntevorbereitung: das erste Setzen des Ritzkanals Update: Plantagen in der Wachstumsphase Die Wetter- und Klimaverhältnisse in Panama entsprechen den Erwartungen. Wie meistens schwächt sich die Regenzeit von Mitte September bis Mitte Oktober etwas ab, um dann gegen Jah- resende nochmals zuzunehmen. Die Entwicklung der PANARUBBER-Kautschuk- jahrgänge, die sich noch in der Wachstumsphase befinden, ist ohne Einschränkungen gut. Die Hege- und Pflegearbeiten sind in dieser Phase gewohnt intensiv, da unter den gegebenen Bedingungen nicht nur die Kautschukbäume kräftig zulegen, sondern auch viel unerwünschtes und konkurrie- rendes Laub und Unkraut schnell wachsen. Beides muss laufend geschnitten beziehungsweise ent- fernt werden. Das TIMBERFARM-Personal wird dabei durch die zwischenzeitlich auf über fünfhundert Rinder an- gewachsene TIMBERFARM-Viehherde unterstützt. Dort, wo die Kautschukbäume eine gewisse Größe erreicht haben und das Vieh keine Jungpflanzen mehr beschädigen kann, werden die Kautschuk- plantagen auch als Weideland genutzt. Damit wird einerseits der Personalaufwand für die Bewirt- schaftung geringer und andererseits erhalten die Rinder quasi kostenloses Futter, legen an Gewicht zu und können nach einer gewissen Zeit mit Ge- winn weiterverkauft werden. Kautschukplantagen in der Wachstumsphase 06

Update: Kautschukverarbeitung (Kautschukfabrik GRAN PIEDRA) In der TIMBERFARM-Kautschukfabrik GRAN PIEDRA wird Rohkautschuk zu sogenannten technisch spezifi- zierten Standardprodukten und industriellen Vorleis- tungsgütern, allen voran TSR-10, verarbeitet. TSR-10 ist das gängigste gehandelte Standardkaut- schukprodukt und wird in erster Linie für die Herstel- lung von Reifen verwendet, findet sich aber auch in zahlreichen weiteren Produkten wie Förderbändern, Schuhwerk und Stoßdämpfern. TSR-10 hat ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaf- ten und gute physikalische Merkmale. Die niedrige Viskosität* sowie die leichte Misch- und Knetbarkeit sind entscheidende Voraussetzungen bei der Weiter- verarbeitung zu Endprodukten (z. B. Reifen). TSR-Produkte werden nach genauen technischen Pa- rametern wie Schmutz-, Asche- und Stickstoffgehalt im Labor klassifiziert. Wie in den meisten Kautschukfabriken wird TSR-10 auch in GRAN PIEDRA aus Rohkautschuk in Form von Cup-Lump-Kautschuk (siehe Glossar),hergestellt. Der Vor- gang ist nicht allzu kompliziert und besteht vor allem aus mechanischen Prozessen und Erhitzung. Die ge- ronnenen Kautschukklumpen werden in mehrfachen Schredder- und Waschprozessen gereinigt und auf einen bestimmten Körnungsgrad zerkleinert. Anschlie- ßend wird das schneeweiße, popcornartige Zwischen- produkt in Behälter gleicher Größe gefüllt und durch eine Ofenstraße geführt, wo es auf rund 120 �C erhitzt wird. Nach dem Ofendurchlauf, der sowohl der Trock- nung als auch der Sterilisierung dient, wird die Masse aus den Behältern zu standardisierten Ballen gepresst. Wie zuvor erwähnt ist das nicht überaus kompliziert, trotzdem kann die Feinabstimmung der verschiede- nen Maschinen und insbesondere des Ofens zur „Wis- senschaft“ werden, wenn die Qualität stimmen muss. TIMBERFARM ist in der glücklichen Lage, dass der ver- antwortliche Ingenieur, Ricardo Montoya, über eine langjährige TSR-Produktionserfahrung verfügt und den Maschinenpark in GRAN PIEDRA zwischenzeitlich besser als seine eigene Hosentasche kennt. Und das ist auch notwendig. GRAN PIEDRA kommt mit relativ wenig Personal aus. Die meisten Arbeiten sind nicht besonders anspruchsvoll, sodass sie von intern geschulten Arbeitern erledigt werden können. Aber um den Betrieb rundlaufen zu lassen und vor allem kom- petent eingreifen zu können, wenn irgendwo Probleme auftauchen – und das ist in einem derartigen Betrieb immer mal wieder der Fall –, braucht es einen enga- gierten und erfahrenen Chef wie Ricardo Montoya. * Die Viskosität bezeichnet die Zähflüssigkeit oder Zähigkeit von Flüssigkeiten und Gasen. Je höher die Viskosität ist, desto dickflüssiger ist das Material; je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger ist es. Reinigen und Schreddern des Rohkautschuks Das Endprodukt nach dem Ofendurchlauf: TSR-10 Ricardo Montoya ist Agraringenieur und stammt aus Ko- lumbien. Er ist seit mehr als zwölf Jahren als verantwortlicher Betriebsleiter in der Kautschukindustrie tätig und spezialisiert auf die Verarbeitung von Naturkautschuk zu Kautschuk-Stan- dardprodukten, insbesondere TSR-10 und TSR-20. Seine be- sonderen Stärken liegen in der Entwicklung und Optimierung von Verarbeitungsprozessen im Hinblick auf Qualität und Ef- fizienz sowie der Umsetzung von Prozessmanagement nach ISO 9001 und 14001. Ricardo Montoya ist ein proaktiver und durchsetzungsfähiger Kommunikator mit besten Führungs- qualitäten. K C I L B N E N I E F U A BERUFLICHER WERDEGANG Von 2019 bis heute PANARUBBER PROCESSING CORP. Panama, Republik Panama Fabrikleiter für die Verarbeitung von Naturkautschuk zu TSR-10/TSR-20 Standardprodukten 07 Von 2014 bis 2019 COMPAÑÍA CAUCHERA COLOMBIANA, Cimitarra, Kolumbien Werksleiter für die Verarbeitung von Naturkautschuk zu TSR-10/TSR-20 Standardprodukten Von 2009 bis 2014 ASOHECA, Caquetá, Kolumbien Leiter der Naturkautschuk verarbeitenden Fabrik AUSBILDUNG 2008: Abschluss als Ingenieur der Agrarindustrie Del Tolima Universität, Ibague, Kolumbien 2003: Post Graduate Degree in Best Practices Verfahren sowie Anwendung systema- tischer Gefährdungsanalysen (Hazard Analysis Critical Control Point – HACCP) in der Lebensmittelindustrie Universität Del Tolima, Ibague, Kolumbien

KAUTSCHUK- UND ROHSTOFFHANDEL (GLOREG) Der Hafen von Abidjan (Côte d’Ivoire) - eine wichtige Drehscheibe für den GLOREG Rohstoff- und Kautschukhandel Der TIMBERFARM-Kautschukhandel, der in Düsseldorf organisiert und abgewickelt, aber vor allem in der Côte d’Ivoire physisch umgesetzt wird, kämpft sich erfolgreich durch ein derzeit zähes globales Handelsgeschehen. Die niedrigen Rohstoffpreise führen zur Zurückhaltung bei den Produzen- ten, die auf bessere Preise hoffen und solange wie möglich abwarten, bevor sie sich zu Lieferungen verpflichten. Und auch die Käuferseite ist angesichts der unklaren wirtschaftlichen Nachfrageentwicklung für ihre Endprodukte eher auf weniger als auf mehr eingestellt. Als Folge ist der Aufwand, Han- delsgeschäfte anzubahnen und abzuschließen, derzeit besonders hoch. Immerhin hat sich der bis in die jüngste Vergangenheit notwendige Mehr- aufwand für Transport und Abwicklung ein Stück weit normalisiert. Ob es so bleiben wird, ist noch offen, denn im Bereich Transport und Logistik waren die Ursachen für die Probleme vor allem pandemischer Art. Insbe- sondere die Null-Covid-Politik in China – die de facto momentan weiterhin gilt – könnte in den nächsten Monaten wieder zu Einschränkungen führen. Verschiedene Verlautbarungen deuten zwar eher auf eine diesbezügliche Lockerung hin, aber die TIMBERFARM-Handelsabteilung GLOREG bereitet sich auf alle Szenarien vor. 08 Anlieferung des begehrten Rohkautschuks (Cup-Lump-Rubber)

TIMBERFARM hat sein Agrar- und Industrieland-Management intensi- viert und ist aktiv damit beschäftigt, einerseits in Lateinamerika (Pana- ma, Kolumbien und Guatemala) und andererseits in Westafrika (Elfen- beinküste) bestehende Kautschukplantagengrundstücke zu suchen und zu erwerben. Letztendlich geht es bei dieser Strategieentwicklung darum, auf allen Wertschöpfungsstufen präsent und profitabel zu sein. Das Kautschukge- schäft ist ein Agrar- und Forstwirtschaftsgeschäft, welches meist mit dem Land beginnt, auf welchem Plantagen oder Verarbeitungsbetriebsstätten errichtet und betrieben werden. Alternativ zum Erwerb von Land für Plantagen und Betriebsstätten prüft TIMBERFARM auch langfristige Pacht- und Nutzungsmöglichkeiten auf staatlichen Landabschnitten. Je nach vertraglicher Ausgestaltung können Projekte so günstiger finanziert werden, ohne dass Abstriche bei Sicher- heit und Rentabilität gemacht werden müssen. AGRAR- UND INDUSTRIELAND-MANAGEMENT 09 Entwicklung des Anbaugebiets – Kautschukplantagen verschiedenen Alters

Neu wurde in die Pipeline das Projekt „Futtermittel“ aufgenommen. TIMBERFARM ist aus zwei Gründen schon seit geraumer Zeit für dieses Thema sensibilisiert: Zum einen durch den Aufbau der Viehherde in Panama. Für die derzeitigen Bedürfnisse sind keine Futtermittel notwendig. Die Tiere weiden das Gras ab, welches zwischen den Kautschukbäu- men wächst, und legen dabei an Gewicht zu. Für diese Art der Fütterung kommen allerdings nur bestimmte Altersgruppen von Tieren infrage und der „zugefütterte“ Mehrwert beim Weiter- verkauf der Tiere ist relativ bescheiden. Um die Tierhaltung aus- zubauen, damit höhere Mehrwerte generiert werden können, müsste mit zusätzlichen Futtermitteln gearbeitet werden. Zum anderen wird die GLOREG-Handelsabteilung häufig mit Futtermittelnachfragen konfrontiert. Der Futtermittelhandel ist komplex und weitgehend durchstrukturiert. Um allenfalls in einer sinnvollen, zielführenden und letztlich profitablen Art und Weise daran zu partizipieren, sind entsprechende Abklärungen und Vorbereitungen unerlässlich. TIMBERFARM-Akquisitionsziel: junge, gepflegte, bereits in Ernte stehende Kautschukplantagen BUSINESS- UND PROJEKT-PIPELINE In der Business- und Projekt-Pipeline stehen die Konkretisierung und Fertigstellung der Plantagen- und Fabrikprojekte in der Côte d’Ivoire zuoberst auf der Agenda. TIMBERFARM hat sich in den letzten Jahren dort ein zweites Standbein aufgebaut. Neben dem durch GLOREG betriebenen Kautschuk- und Rohstoffhandel, der sich auf die lokale Beschaf- fung und den internationalen Handel von Rohkautschuk (Cup- Lump-Kautschuk) und Kautschukstandardprodukten (TSR) spezi- alisiert hat, übernimmt TIMBERFARM auch bereits produzierende Kautschukplantagen (Alter: 7–10 Jahre). Es sind hauptsächlich die folgenden Gründe, welche diese Strategie rechtfertigen: Obwohl der von GLOREG dort betriebene Kautschuk- und Rohstoffhandel sehr dynamisch verläuft, ist das Wichtigste in diesem Geschäft die Zuverlässigkeit. Große Abnehmer, die meisten davon Kautschukfabriken oder Endverbraucher (z. B. Reifenfabriken) im chinesisch/asiatischen Wirtschafts- raum, sind auf zuverlässige und kontinuierliche Lieferungen angewiesen. Diese mittels Rohstoffbeschaffung von Dritten sicherzustellen, ist nicht immer einfach. Lokale Kautschuk- produzenten können beispielsweise auf höhere Preise spekulieren, was zu Beschaffungsverzögerungen oder zu hohen Einkaufspreisen führen kann. Durch den Zugang zu TIMBERFARM-eigenen Kautschukplantagen können solche Probleme minimiert werden. Die Kautschukproduktion in der Côte d’Ivoire befindet sich mitten in einer von der Regierung unterstützten Expansi- onsphase. Das Land will bis 2030 seinen jährlichen Kaut- schuk-Output auf rund zwei Millionen Tonnen verdoppeln. Der ivorische Staat fördert dieses Vorhaben mit Investment- und Steueranreizen. Die betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen für die Kaut- schukproduktion sind in der Côte d’Ivoire nicht nur bezüglich der Kosten, sondern auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von gut geschultem und erfahrenem Personal sehr wettbe- werbsfähig. Kautschuk- und Agrarrohstoffplantagen sind hochwertige Betriebsstätten. Sie befinden sich vornehmlich in der Nähe stark wachsender Wirtschaftsregionen mit guter Landpreis- entwicklung. Die auf den Plantagen stehenden Baumbe- stände sind in doppelter Hinsicht wertvoll. Während die Bäume Woche für Woche den stark nachgefragten Kautschuk liefern, wachsen die Bäume weiter und nehmen laufend an Holzvolumen und Holzwert zu. 10

TIMBERFARM – INVESTMENT- UND PROJEKTMANAGEMENT TIMBERFARM verantwortet als Investment- und Projektmanagerin an meh- reren Standorten umfangreiche Investitionen in Ländereien, Baumbestände, Verarbeitungsbetriebe und Handelswerte. Die unternehmerische Planung sieht vor, dass diese betrieblichen Vermögen mittelfristig durch die Expansion der Anbau- und Produktionsflächen sowie durch den Ausbau des Handelsvolumens sukzessiv anwachsen. Zur Finanzierung der Unternehmensentwicklung werden neben Eigenmitteln und reinvestierten Gewinnen verschiedene Kapitalmarkt- instrumente eingesetzt. • PANARUBBER-Kautschukplantagen • Kautschukfabrik GRAN PIEDRA WERT- PAPIERE VERMÖGENS- ANLAGEN SACHWERT- ANLAGEN • GloReg • TFA • TIMBERFARM-Kautschukplantagen und Kautschukbaumbestände • TF-Programm -> organisches Wachstum 11

TIMBERFARM – INVESTMENT- UND PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL IN ZEICHNUNG TF GloReg 22 GLOREG ist die TIMBERFARM-Handelsabteilung, welche sich in den letzten Jahren im Spannungsfeld der Rohstoffproduktion in Afrika und Lateinameri- ka einerseits sowie den Absatz- und Verbrauchermärkten in Europa, den USA und der stark wachsenden chinesisch-asiatischen Wirtschaftsregion anderer- seits mit einem starken und profitablen Wachstum profiliert hat. Der weltweite Kautschuk- und Rohstoffhandel ist ein finanziell attraktives Geschäft und neben der Produktion und Verarbeitung von Kautschuk und an- deren nachwachsenden Rohstoffen eine der wichtigsten und erfolgreichsten TIMBERFARM-Geschäftssparten. Die GLOREG-Schalt- und Handelszentrale befindet am TIMBERFARM-Hauptsitz in Düsseldorf. Überdies ist GLOREG mit einer Tochtergesellschaft und eigenen Mitarbeitern vor Ort in Westafrika (Abidjan, Elfenbeinküste) sowie mit einem Hub für den amerikanischen Markt in Panama präsent. sich GLOREG koordiniert nicht nur den weltweiten Kautschuk- und Rohstoff- handel der TIMBERFARM-Gruppe sowie die Auslastung der eigenen Kaut- schukfabriken, ihr obliegt auch die Vermarktung und das Listing aller Handelsprodukte, insbesondere auch des selbst produzierten Kautschuks in den Qualitäten TSR-10 (siehe Glossar) und TSR-20 (siehe Glossar), bei internationalen Händlern und weiterverarbeitenden Industrieunternehmen. Die erfolgreiche Teilnahme in diesem kapitalintensiven Markt erfordert eine ausgewiesene Expertise im internationalen Rohstoffhandel, welche sich TIMBERFARM mit GLOREG in den letzten Jahren hat aufbauen und sichern können. Die TF GloReg Bonds bilden das Kapitalisierungsinstrument der Handels- abteilung GLOREG und unterstützen das globale und regionale Beschaffen und Handeln von und mit Kautschuk sowie anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen. Anleger partizipieren dabei aus der sicheren (Anleihen-)Distanz am über- aus profitablen TIMBERFARM-Handelsgeschäft GLOREG. Kapitalmarktrechtlich sind TF-GloReg-22-Bonds Wertpapiere in Form von festverzinslichen Anleihen. Sie sind behördlich gebilligt und entsprechen den Maßgaben des deutschen Wertpapierprospektgesetzes (WpPG) sowie den entsprechenden EU-Verordnungen. Sie stehen insbesondere für gute Bonität und gutes Rating, überdurchschnittlich attraktive feste Verzinsung und flexible Laufzeiten. Verzinsung 4,75 % p. a. fest Laufzeit Stückelung Nennbetrag WKN/ISIN minimal 3 Jahre maximal 6 Jahre 2.500 5.000 Euro A3E5T9/DE000A3E5T90 12 TIMBERFARM-GLOREG handelt weltweit mit Kautschuk und anderen nachhaltig produzierten Rohstoffen.

PANARUBBER Seit diesem Jahr setzt TIMBERFARM seine PANARUBBER-Strategie vorwie- gend im Rahmen von Großprojekten fort. Die primären Ansprechpartner sind institutionelle Anleger wie Banken, Versicherungen, Pensionskassen und Family-Offices sowie bereits engagierte PANARUBBER-Investoren. Durch die Intensivierung der Kooperation mit diesem Anlegersegment wird die gewünschte und notwendige Expansion der Anbauflächen und der Kaut- schukproduktion beschleunigt. Um flexibel auf die Ansprüche dieser Anleger eingehen zu können, hat TIMBERFARM einerseits den geografischen Radius, in welchem Kautschuk- projekte umgesetzt werden, erweitert und strebt andererseits die Über- nahme von bestehenden und bereits produzierenden Kautschukplantagen anstelle von Neupflanzungen an. Mehrere entsprechende Projekte, insbe- sondere in der Côte d’Ivoire, befinden sich in oder kurz vor der Umsetzung. 13

Stabilität D L L I E G E SELLSCHAFT, W E RTE IN SICH VEREINT E DIE A Fortschritt TIMBERFARM ASSETS AKTIENGESELLSCHAFT Tradition Sicherheit TIMBERFARM Assets AG (TFA) Die TIMBERFARM Assets AG, kurz TFA genannt, ist ein zukunftswei- sendes Konsolidierungs- und Weiterentwicklungsunterfangen der TIMBERFARM-Gruppe. Im Wesentlichen geht es darum, einerseits eine übergeordnete Unternehmenseinheit zu schaffen, in welcher sukzessive sämtliche unternehmerischen Werte und Kompetenzen der Gruppe unter dem Dach einer deutschen Aktiengesellschaft gebündelt werden, und andererseits die unternehmerischen Aktivitäten so weiterzuentwickeln, dass sie mittelfristig die Ansprüche einer börsennotierten Publikumsge- sellschaft erfüllen. Nachdem TIMBERFARM ihre unternehmerische Entwicklung seit 2010 durch die individuelle und institutionelle Platzierung einzelner Anlage- projekte (Direktinvestments, Vermögensanlagen und Bonds) sichergestellt hat, ist das Vorhaben, mit TFA Schritt für Schritt eine liquide kapital- marktrechtliche Umgebung zu schaffen, die möglichst allen aktuellen und künftigen TIMBERFARM-Stakeholdern gerecht wird, ein logischer nächster Entwicklungsschritt. Das entsprechende behördliche Billigungsverfahren für das TFA-Wertpa- pier dürfte demnächst abgeschlossen werden können. 14

DEUTSCHLAND PANAMA ELFENBEINKÜSTE N‘ZIANOUA TIMBERFARM Kautschukplantagen ABIDJAN TIMBERFARM Geschäftssitz und Verwaltung E T S Ü K N I E B N E F L E A M A N A P PANAMA OST - CHEPO TIMBERFARM Kautschukfabrik Gran Piedra PANAMA OST - METETI TIMBERFARM Kautschukplantagen PANARUBBER 17, 18, 19, 20, 21 TIMBERFARM Baumschule II PANAMA WEST - LA MESA TIMBERFARM Kautschukplantagen Las Animas • El Alto • Palomares • Cerro Redondo Las Bonitas • Don Elmo • Las Preciosas Don Patricio • La Calma • La Productora PANAMA-CITY TIMBERFARM Geschäftssitz und Verwaltung PANAMA WEST - RIO DE JESÚS TIMBERFARM Kautschukplantagen Don Miguel • La Madrugada • Juan Pedro • Tomasito • Papanico Las Rosanitas • Don Antonio • La Florecita • El Cabo TIMBERFARM Baumschule I

TIMBERFARM - PANARUBBER Kautschukplantagen – aktueller Entwicklungsstand JAHRGANG KAUTSCHUKPLANTAGEN FLÄCHE (HA) LAGE, PROVINZ, GEBIET AKTUELLER ARBEITSFOKUS 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 LAS ANIMAS; EL ALTO PALOMARES; CERRO REDONDO; LAS BONITAS; DON MIGUEL; LA MADRUGADA JUAN PEDRO; LAS PRECIOSAS; TOMASITO; LAS ROSANITAS; DON ANTONIO; PAPANICO; VIVERO I DON ELMO; LA FLORECITA; DON PATRICIO; LA CALMA; IC-PR17-1; IC-PR17-2 LA PRODUCTORA; EL CABO PANARUBBER 17; PANARUBBER WS 17; BAUMSCHULE II KAUTSCHUKFABRIK GRAN PIEDRA PANARUBBER 18; PANARUBBER WS 18 PANARUBBER 19, PANARUBBER WS 19 PANARUBBER 20 PANARUBBER 21 PANARUBBER-GROSSPROJEKTE 137,22 317,49 435,15 347,34 104,45 375,00 350,00 250,00 200,00 200,00 OFFEN PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ELFENBEINKÜSTE ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PANAMA-WEST PROVINZ VERAGUAS ERNTEZEIT (JEWEILS APRIL BIS JANUAR) BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT PFLANZENPRODUKTION KAUTSCHUKVERARBEITUNG BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT BEWIRTSCHAFTUNG & UNTERHALT IN PLANUNG & UMSETZUNG (ELFENBEINKÜSTE) PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PROVINZ PANAMA PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA-OST PROVINZ DARIÉN PANAMA ELFENBEINKÜSTE 17

TIMBERFARM – WIRTSCHAFTS- UND INDUSTRIEUMFELD KAUTSCHUKINDUSTRIE Impulse aus China Die Erwartungen an den 20. chinesischen Nationalkon- gress Mitte Oktober sind groß. Natürlich wird es dabei nicht nur um Wirtschaft gehen, auch wenn unbestritten sein dürfte, dass eine erfolgreiche wirtschaftliche Ent- wicklung, welche zu mehr Wohlstand und besseren Le- bensbedingungen des chinesischen Volkes führt, einer der wichtigsten parteipolitischen Pfeiler darstellt. Nota bene, nicht nur in China. Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt (BIP 2021 in Milliarden US-Dollar: 1. USA 22,997, 2. China 17,458, 3. Japan 4,937, 4. Deutschland 4,225) ist die chine- sische Wirtschaft einer der wichtigsten Motoren der weltweiten Prosperität. Und als mit Abstand größter Verbraucher von Kaut- schuk – rund 43 Prozent der weltweiten Kautschuk- produktion wird von China nachgefragt – ist die Wir- kung der chinesischen Wirtschaft auf den weltweiten Kautschuksektor enorm. werden, damit sie ihre Triebkräfte für die wirtschaftliche Entwicklung entfalten können. Nachdem Chinas Wirtschaft im ersten Halbjahr 2022 durch die Folgen der fortgesetzt strengen Null-Co- vid-Strategie sowie eines angeschlagenen Immobilien- sektors sehr belastet gewesen ist, konzentriert sich die chinesische Führung nun auf das zweite Halbjahr und will beim Nationalkongress eine Reihe von Maßnahmen und Impulsen bekanntgeben, um die chinesische Wirt- schaft wieder auf den geplanten Wachstumskurs (5,5 % Wachstum sind für 2022 geplant) zu bringen. So wird insbesondere erwartet, dass die Zentralbank verschiedene geldpolitische Instrumente einsetzen wird, um den Markt mit Liquidität zu versorgen. Dane- ben sollen Investitionen in die Infrastruktur, das verar- beitende Gewerbe und die Tech-Industrie beschleunigt Gut möglich ist auch, dass nach dem Oktober-Kongress die Corona-Zügel etwas gelockert werden, damit sich ei- nerseits das Konsum- und Reiseverhalten der Chinesen wieder normalisieren kann und andererseits die sich auf die ganze Welt auswirkenden Logistik- und Transport- behinderungen beendet werden können. Das alles dürfte auch dazu führen, dass die Nachfrage nach Kautschuk wieder zunimmt. Derzeit befinden sich die Gesamtlagerbestände in China auf einem histori- schen Tief. Dies dürfte sich ab Ende Oktober – unter der Voraussetzung, dass die erwarteten und teilweise an- gekündigten Wirtschaftsimpulse tatsächlich umgesetzt werden und erste Anzeichen von Wirkung die Runde machen – sukzessive wieder ändern. 18 K 2022 – Düsseldorf Vom 19. bis zum 26. Oktober findet in Düsseldorf eines der weltweit wichtigsten Kautschukereignisse statt - die K-Messe. Sie wird seit über 60 Jahren im Dreijahresrhythmus durchge- führt und ist die bedeutendste Messe für die Kautschuk- und Kunststoffbranche. Den jeweils mehr als 200.000 Besuchern aus dem In- und Ausland präsentieren über 3.000 Aussteller ihre Produkte, Dienstleistungen und Neuheiten. Logisch, dass die K-Messe auch für TIMBERFARM überaus wichtig ist. Alles, was in der Kautschukindustrie von Bedeu- tung ist, wird in dieser Woche gezeigt und diskutiert. Ein Muss für jeden, der im Kautschuksektor erfolgreich unterwegs ist. Die TIMBERFARM-Verantwortlichen nutzen den Anlass, um mit ihren Geschäfts- und Handelspartnern sowie mit Investo- ren zusammenzutreffen und aktuelle und künftige Geschäfte und Projekte zu besprechen. Melden Sie sich bei TIMBERFARM, wenn Sie in dieser Woche in der Gegend sind und ebenfalls die K-Messe besuchen. K-Messe Düsseldorf – das Stelldichein der globalen Kautschukindustrie

REIFENINDUSTRIE 75% GUMMIGRANULAT/-PULVER 15% REIFENDRAHT 10% TEXTILFASERN Sinnvolles Reifen-Recycling Reifen-Recycling – ein Dilemma? Recycling ist ein wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft, bei dem es darum geht, die Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten und Rohstoffen zu erhöhen, indem sie nach einer Erstnutzung wiederaufbereitet und für neue Produkte verwendet werden. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft ist Teil des „European Green Deals“, mit dem eine nachhaltige und CO₂-freie Güterver- sorgung von Bevölkerung und Wirtschaft sichergestellt werden soll. Das schon seit Langem bekannte Reifen-Recycling, bei welchem abgefah- rene Reifen zu wiederverwendbarem Gummigranulat verarbeitet wird, hat im Rahmen der industriellen und wissenschaftlichen Anstrengungen, die Umwelt zu schonen, in den letzten Jahren einen Boom erlebt; Gummigranu- late kommen in immer mehr Anwendungen zum Einsatz. Besonders beliebt ist die Verwendung für Bodenbeläge im Sport- und Freizeitbereich (z. B. für Kunstrasenfußballfelder, Leichtathletikanlagen, Tennisplätze, Kinderspiel- plätze und Gummimatten). Das Problem heißt Mikroplastik. Umweltschützer sind aufgrund ihrer Studien überzeugt, dass ein Teil dieser Gummigranulate durch Abrieb als Mikroteil- chen in die Umwelt gelangt und die Gesundheit gefährdet. Weiterhin werden sie Teil des Mikroplastiks, welches unsere Gewässer und Meere verschmutzt. Sie verlangen deshalb, dass Produkte und Anwendungen, die zu Mikroplastik führen, verboten werden. Obwohl diese Risiken in verschiedenen Studien der letzten Jahre widerlegt oder entscheidend relativiert worden sind, legt die EU-Kommission nun ei- nen Gesetzentwurf vor, der das Ende der Gummigranulate bedeuten könnte. Da es bei diesem Gesetz nicht nur um Gummigranulate aus dem Reifensektor geht, sondern um Mikroplastik generell (z. B. auch PET-Flaschen-Recycling), ist der Widerstand der betroffenen Branchen heftig. Für ihre Vertreter ist klar, dass damit europaweit zahlreiche Unternehmen in den Konkurs getrieben und Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet werden. Aber nicht nur das: Es wird ferner davor gewarnt, dass ein solches Gesetz das für nachhaltiges Wirtschaften enorm wichtige Kreislaufprinzip untergraben würde. Denn selbstverständlich gehören Produkte, die Mensch und Umwelt gefährden, egal ob neu oder recycelt, verbannt. Aber das ist bei Gummigranulat nicht der Fall. 19

Winterreifen werden teurer – nicht abwarten! Aufgrund steigender Preise wird die eine oder andere Anschaf- fung aufgeschoben – könnte ja sein, dass die Preise wieder sinken. Sollte das eine Überlegung sein, die Sie sich hinsichtlich Winterreifen machen, raten Ihnen Marktbeobachter davon ab. Immerhin empfehlen sie zwei Maßnahmen, mit denen ein biss- chen etwas eingespart werden kann. Wer neue Winterreifen benötigt, kommt um einen Kauf in den nächsten Wochen nicht herum. In Deutschland gilt eine gesetz- liche Winterreifenpflicht. Diese ist zwar situationsbedingt – das heißt, sie tritt bei Glatteis, Schneematsch, Schnee-, Eis- oder Reifglätte in Kraft –, aber dass Sie solchen Verhältnissen in den kommenden Monaten nicht begegnen werden, ist eher unrea- listisch. Leider muss man in diesem Jahr für solche Pneus deutlich tie- fer in die Tasche greifen als je zuvor. Die weltweit gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Transport schlagen auf die Reifenpreise durch. Gegenüber dem Vorjahr liegen die Preise für Winterreifen rund 20 Prozent höher. Allerdings – und das ist die erste Empfehlung – sind die Prei- se von Händler zu Händler sehr unterschiedlich, sodass sich ein Preisvergleich, zum Beispiel auf einer Online-Vergleichsplatt- form, auf jeden Fall lohnt. Alternativ wird von Fachleuten auch empfohlen, die Anschaffung von Ganzjahresreifen zu prüfen. Deren Preise sind zwar auch ge- stiegen, aber deutlich weniger. Ganzjahresreifen sind auch im Winter erlaubt, wenn sie das Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) auf der Seitenwand tragen. Aufschieben lohnt sich nicht – nicht nur, weil Sie jederzeit von winterlichen Verhältnissen überrascht werden könnten. Die Er- fahrung zeigt auch, dass die Preise desto weiter steigen, je näher der Winter kommt. 20

Was gilt denn jetzt? Für Audi ist die Zeit der Verbrenner vorbei. Renault sieht das anders: Der Verbrennungsmotor sei nicht tot. Anlass für Diskussionen gaben die recht unterschiedlichen Standpunkte und Perspektiven von Audi-Vorstand Oliver Hoffmann und Renault-CEO Luca de Meo. Interessante und teilweise widersprüchliche Positionen waren am 23. September beim diesjährigen „auto motor und sport“-Kongress in Stuttgart zu vernehmen. Das hochkarätige Gäste- und Referentenfeld diskutierte (einmal mehr) über das Thema „Nachhaltigkeit – eine Strategie und ihre Folgen“ und erarbeitete Antworten auf Fragen wie: Wie werden Lieferketten angepasst und kontrolliert? Was verstehen wir überhaupt unter dem Begriff der Nachhaltigkeit und wie gravierend fällt der Umbau für Zulieferer und Automobilindustrie aus? Wie ist die Energieversorgung zu bewerkstelligen? Welche Alternativen gibt es und wie können wir deren Ausbau stark beschleunigen? Welches sind die notwendigen politischen Rahmenbedingungen, die zu einer klugen Energieversorgung und einer nachhaltigen Mobilität führen? Audi hatte bereits 2021 angekündigt, ab 2026 keine neuen Autos mit Verbren- nungsmotoren mehr auf den Weltmarkt zu bringen. Spätestens bis 2033 sollen Verbrenner-Modelle bei der Marke komplett auslaufen. In Stuttgart ging Oliver Hoffmann sogar so weit, die Autoindustrie davor zu warnen, weiterhin am Verbrennungsmotor festzuhalten. „Die Zeit der Verbren- ner ist vorbei, das Zeitalter der Elektromobilität beginnt. Und mit dem Ende des Verbrenners verabschieden wir uns nicht von der automobilen Hochkultur – im Gegenteil“, sagte er. Ganz anders sieht man das bei Renault, dort sollen Verbrennungsmotoren vor- erst der Hauptantrieb der weltweiten Autoflotte bleiben. Renault-Konzernchef Luca de Meo geht davon aus, dass 2030 nicht mehr als 35 Prozent der verkauften Autos weltweit Elektroautos sein werden. „Autos mit Verbrennungsmotoren werden einen Anteil von 65 Prozent haben“, sagte er beim „auto motor und sport“-Kongress. „Der Verbrennungsmotor ist nicht tot.“ Die Autoindustrie müsse „mit den Füßen auf dem Boden bleiben“, sie brauche einen „Hauch von Bescheidenheit für ihre Ambitionen“, so de Meo. „Das erklärt, warum wir nicht glauben, dass der Verbrennungsmotor tot ist.“ Der Renault-Präsident forderte einen Plan B für die 2,5 Milliarden Autos, die auf der Erde mit Verbrennungsmotoren unterwegs sind, insbesondere durch den Ausbau alternativer Kraftstoffe wie E 85 und die stärkere Nutzung von Hybrid- Technologien. Unabhängig davon, das machte Meo in Stuttgart auch klar, kann sich auch Renault nicht den politischen Vorgaben - etwa den CO₂-Flottengrenzwerten der EU - widersetzen und muss deshalb ebenfalls an der weiteren Entwicklung seiner Elektrofahrzeuge arbeiten. Abgesehen von dieser kontrovers diskutierten Frage nach der Antriebstechno- logie der Zukunft beleuchteten verschiedene Voten und Vorträge die weltweit stetig wachsenden individuellen und gewerblichen Mobilitäts- und Transport- bedürfnisse und die Herausforderungen, diese Entwicklung in einem nachhal- tigen Rahmen zu meistern. AUTOINDUSTRIE Audi ist auf Elektroantrieb fokussiert … … Renault hält mit der Fortsetzung von Verbrennermotoren dagegen. 21

HOLZINDUSTRIE Gemischte Reaktionen auf die Aufnahme von Kautschuk in das EU-Waldschutzgesetz Um es vorwegzunehmen, für TIMBERFARM ist klar: Das Unternehmen hat und wird sich nie in einer Kautschukproduktion engagieren, die zum Nachteil der Umwelt ist. Bei einer Abstimmung Mitte September entschied das Europäische Parla- ment, Naturkautschuk in das vorgeschlagene EU-Waldschutzgesetz (defo- restation law) aufzunehmen. Bis Ende des Jahres wollen sich die EU-Insti- tutionen (Parlament, Rat und Kommission) auf eine endgültige Fassung der Verordnung einigen. Der beabsichtigte Einbezug von Naturkautschuk in diese Verordnung löste entsprechend kritische Reaktionen in den betroffenen Wirtschafts- und Indus- triesektoren aus. So erklärte der Europäische Verband der Reifen- und Gummi- hersteller (ETRMA – European Tyre & Rubber Manufacturers Association), die vorgeschlagene Verordnung sei zu weitreichend und verfüge nicht über die geeigneten Instrumente. Ursprünglich bezog sich der EU-Verordnungsvorschlag auf die sechs Roh- stoffe Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Rindfleisch und Holz. Grundsätzlich geht es darum, den Konsumenten in der EU mit sogenannten entwaldungsfreien Produkten (deforestation-free products) zu versorgen, welche nachweislich nicht in dafür entwaldeten Gebieten produziert worden sind. Nachdem Studien verschiedener Umweltverbände darauf hingewiesen hatten, dass in gewissen Kautschuk-Anbauregionen, insbesondere auch in Afrika, bis heute Waldrodungen stattfinden, um Plantagen anzulegen, sahen sich die EU-Gesetzgeber veranlasst, auch Naturkautschuk in die Roh- stoffliste aufzunehmen. Die Kautschukbranche wehrt sich grundsätzlich nicht gegen eine Verschär- fung der Regeln zum Schutz von Umwelt und Klima. Ihre Vertreter sind je- doch klar der Meinung, dass die vorgeschlagene Gesetzgebung viel zu wenig auf die rohstoffspezifischen Umstände zugeschnitten ist, und verlangen ent- sprechende Anpassungen. ETRMA-Generalsekretärin, Fazilet wies in ihrer Reaktion auch darauf hin, dass die Kautschuk-, Reifen- und Autoindustrie schon seit Jahren die An- forderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit ihrer Rohstoffe stetig erhöhe. Ihr wirksamstes Werkzeug ist dabei die Globale Plattform für nachhaltigen Naturkautschuk (GPSNR – Global Platform for Sustainable Natural Rubber), welcher zwischen 60 und 80 Prozent aller Kautschuk produzierenden, ver- arbeitenden und verbrauchenden Länder und Unternehmen angehören – und die sich verpflichten, die GPSNR-Standards umzusetzen und ihre Einhaltung kontrollieren zu lassen. „Die Zusammenarbeit von Regierungen, Produzenten, Verarbeitern, Verbrauchern und Umweltverbänden führt zu situativ umsetzbaren Prozessen“, betonte Fazilet, der vorliegende Gesetz- entwurf schieße diesbezüglich übers Ziel hinaus. Wie eingangs festgestellt: TIMBERFARM hat und wird sich nie in einer Kaut- schukproduktion engagieren, die zum Nachteil der Umwelt ist. Das Gegenteil ist der Fall. Die TIMBERFARM-Kautschukplantagen in Panama sind allesamt auf brachliegenden Ländereien aufgebaut und mit viel Aufwand zu neuen Nutzwäldern entwickelt worden, die aus ökologischer und sozioökonomi- scher Sicht sämtliche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Obwohl die Wirtschaftlichkeit einer Kautschukplantage nach einer rund fünfzehnjährigen Umtriebszeit nachlässt, sodass betriebswirtschaft- lich eine Neupflanzung sinnvoll ist (deshalb entstanden die meisten TIMBERFARM-Kautschukplantagen mit diesem zeitlichen Horizont), prüft TIMBERFARM im Rahmen ihrer mittelfristigen Strategieplanung und nicht zuletzt aufgrund entsprechender Wünsche ihrer Investoren, wie die Kaut- schukproduktion möglichst lange fortgeführt werden kann. In der Côte d’Ivoire ist TIMBERFARM stärker mit der Thematik umweltschädi- gender Abholzungen konfrontiert, weil das Unternehmen dort sowohl Projekte mit neu zu pflanzenden Kautschukjahrgängen vorantreibt als auch bestehende Kautschukplantagen sucht und übernimmt. Bei den Neupflanzungen gilt dasselbe Prinzip wie in Panama: Neue Kaut- schukplantagen werden ausschließlich auf geeigneten brachliegenden Flächen umgesetzt. Beim Erwerb oder bei der Übernahme von bestehenden Kautschukplan- tagen ist die Sache insofern komplexer, als dass schlüssige Abklärungen vorgenommen werden müssen, um sicherzustellen, dass für solche Planta- gen – in der Regel sind diese vier bis acht Jahre alt – keine Waldrodungen stattgefunden haben. Als GPSNR-Mitglied kann TIMBERFARM auf deren Netzwerk, respektive auf kompetente lokale und regionale Kontakte, zurückgreifen, sodass entspre- chende Untersuchungen innerhalb einer vernünftigen Frist abgeschlossen werden können. 22

Kautschukholz immer beliebter in China Während Kautschukholz in unseren Breitengraden nur selten als Bau- und Werkstoff eingesetzt wird, sieht das in den Regionen, in denen Kautschuk angebaut wird, ganz anders aus. In Südostasien ist Kautschukholz in der Möbel- und Bauindustrie ähnlich verbreitet wie bei uns Fichte, Buche und Eiche. In China, wo in einigen Regionen, in denen das Klima dies zulässt, auch Kautschukplantagen betrieben werden, ist Kautschukholz gemäß einer Studie der International Tropical Timber Organization (ITTO) in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Inzwischen werden in China jährlich rund sechs Millionen Kubikmeter Kautschukholz verbraucht. Ein Großteil davon ist importiertes Schnittholz und stammt aus Thailand. Aber auch aus Zentral- und Südamerika wird neben Teak zunehmend Kautschukholz nach China und Asien allge- mein exportiert. 23 Kautschukholzsägewerk in Thailand

TIMBERFARM – STANDORT-NEWS Panama ist wirtschaftlich gut unterwegs. Nicht zuletzt infolge des massiven Ausbaus der Metrolinien. PANAMA Die Unruhen im Zusammenhang mit nicht mehr tragbaren Preissteigerungen bei Produkten und Dienstleistungen des täg- lichen Lebens sowie Korruptionsvorwürfe an die Adresse von Be- hörden sind in den letzten Wochen weitgehend verebbt – nicht zuletzt, weil die Regierung der Bevölkerung mit finanziellen Ent- lastungen unter die Arme gegriffen hat. Das Land ist wirtschaftlich weiterhin gut unterwegs; zwar lag das Wachstum im Vergleich mit dem gleichen Vorjahreszeitraum im zweiten Quartal mit 9,8 Prozent tiefer als im ersten Quartal, als das Plus noch 14 Prozent betragen hatte. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die Ausfälle durch die Streiks und Behinderungen im Sommer gehören sicher- lich auch dazu. Aber das leicht gebremste Wachstum ist auch in der weltwirtschaftlichen Verunsicherung begründet, welche sich auf den globalen Handel und das Transportwesen und damit auf einen der wichtigsten panamaischen Wirtschaftstreiber, das Pana- makanal-Geschäft, auswirkt. Für das ganze Jahr 2022 rechnet die Weltbank mit einem Wirtschaftswachstum von zwischen 7 und 8 Prozent. Panama dürfte damit erneut eine der weltweit höchsten jährlichen Wachstumsraten ausweisen. 24 CÔTE D’IVOIRE / ELFENBEINKÜSTE Aus der Côte d’Ivoire gibt es nichts Besonderes zu berichten, was die TIMBERFARM-Aktivitäten betrifft. Alles geht seinen gewohnten Gang. In den lokalen Schlagzeilen gibt es allerdings ein Thema, welches auch im deutschspra- chigen Raum seit einiger Zeit öfter auftaucht. Die Rede ist von Mali. Mali ist das ivorische Nachbarland im Norden (neben Burkina Faso). Seit einem Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt, welche mit zunehmend mehr Restriktionen dafür sorgt, dass unter anderem die Bundeswehr ihren dortigen Auftrag nur noch schwer erfüllen kann. Seit Juli 2013 ist die Bundeswehr Teil der Blauhelm-Mission „Multidimensional Integra- ted Stabilization Mission in Mali” (MINUSMA – Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali), die durch Truppenpräsenz zur Stabilisierung der Region beitragen soll. In Bezug auf die Côte d’Ivoire sorgt jedoch ein gravierender Vorfall für Spannungen und lokale Schlagzeilen: Mitte Juli wurden 49 ivorische Soldaten, die ebenfalls im Rahmen der MINUSMA-Mission unterwegs waren, bei ihrer Ankunft in der malischen Hauptstadt Bamako als feindliche Söldner festge- setzt und verhaftet. Die ivorische Regierung versucht seither auf diplomatischem Weg, ihre Soldaten wieder freizubekommen. Bei drei von ihnen ist das kürzlich gelungen, aber offenbar verlangt Mali nun von der Côte d’Ivoire, dass malische Dissidenten und Flüchtlinge, die in die Côte d’Ivoire geflohen sind, ausgeliefert werden sollen, damit im Gegenzug die restlichen Soldaten freigelassen werden. Bei Redaktionsschluss ist dies noch nicht gelungen. MINUSMA-Mission im Côte d’Ivoire-Nachbarstaat Mali

TIMBERFARM – INFOBLOG Im TIMBERFARM-InfoBlog werden neben dem Glossar regelmäßig Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert, welche für die Kautschukindustrie beziehungsweise TIMBERFARM von Bedeutung sind. Da sich der Leserkreis des TIMBERFARM Investment- und Marktreports laufend vergrößert, bitten wir um Nachsicht, dass im InfoBlog gelegentlich Beiträge ganz oder teilweise wiederholt werden. GLOSSAR Cup-Lump-Rubber Cup-Lump-Rubber oder Cup-Lump-Kautschuk (Becher-Klumpen-Kautschuk) ist eine häufige Form von Rohkautschuk. Cup-Lumps sind kleinere geronnene (koagulierte) Naturkautschukklumpen. Sie entstehen, wenn flüssiger Latex beim Ritzen (Tapping) in den Behälter am Ende des Ritzkanals fließt und dort gerinnt. Bevor auf einer Kautschukplantage erneut getappt wird, werden die Behälter geleert. Die eingesammelten Cup-Lumps werden direkt oder nach Zwischenla- gerung in einer Sammelstelle zur weiteren Verarbeitung in die Fabrik gebracht. Crepe-Rubber Crepe-Rubber oder Crepe-Kautschuk ist eine stark nachgefragte Form von Roh- kautschuk. Er wird hergestellt, indem der in den Bechern (Cups) aufgefangene und geronnene Naturkautschuk nach dem Einsammeln in einer einfachen, mit Nop- pen versehenen Rollenpresse zu Matten (Crepes) gewalzt wird. Ein Erhitzen und Trocknen in einem Ofen, wie das bei der Herstellung von TSR-Produkten der Fall ist, findet bei Crepe-Rubber nicht statt. Der Kautschuk bleibt ein Rohkautschuk. Gegenüber dem Cup-Lump-Kautschuk hat der Crepe-Kautschuk den Vorteil, dass bei der rudimentären Verarbeitung der größte Teil des Wassers ausgepresst wird und auch alle groben Verunreinigungen, zum Beispiel Steinchen und Holzstücke von Ästen, entdeckt und entfernt werden. Das sind wichtige Transport- und Quali- tätsvorteile, die Crepe-Kautschuk zu einem beliebten Handelsgut machen. TSR TSR-Produkte (TSR = Technical Specified Rubber => technisch spezifizierter Kautschuk) sind standardisierte Vorleistungsgüter, die vorwiegend in der Rei- fenindustrie zum Einsatz kommen. TSR-Produkte entstehen in der Regel durch die Verarbeitung von Rohkautschuk, meistens Cup-Lump-Rubber. TSR-Produkte herzustellen, ist technisch unkompliziert und geschieht hauptsächlich mecha- nisch. Je nach Spezifikation unterscheidet man zwischen verschiedenen Rein- heitsgraden: Bei der Produktion von TSR-10- oder TSR-20-Produkten geht es im Wesentlichen darum, den angelieferten Cup-Lump-Naturkautschuk durch inten- sive maschinelle Wasch-, Schredder- und Trocknungsvorgänge zu verarbeiten. Im Ergebnis entstehen gepresste Kautschukballen, die in Bezug auf Körnungsgröße, Reinheit, Haltbarkeit und Form bestimmte Standardnormen erfüllen müssen, um anschließend vorschriftsmäßig verpackt, bezeichnet und palettiert in den Handel zu gelangen. TSR-Kautschuk ist ein Kautschukstandard, der auf allen wichtigen Rohstoffmärkten und Börsenplätzen gehandelt wird. Der Weg der Vermarktung über diese Märkte steht TIMBERFARM jederzeit und uneingeschränkt offen. Kautschukerlös Der Kautschukerlös entsteht, wenn der geerntete Kautschukertrag verwertet und verkauft wird. Kautschukbäume treten nach einer vier- bis fünfjährigen Wachs- tumsphase in die Ernte- und Erlösphase ein. Dabei ist zu beachten, dass sich das Ende der Wachstumsphase beziehungsweise der Eintritt in die Ernte- und Er- lösphase nicht auf Tag und Monat im Voraus berechnen und festlegen lässt. Die konkreten Wachstumsbedingungen (genauer Verlauf der Regenzeit, Temperatu- ren und weitere klimatische Verhältnisse vor Ort) beeinflussen die Entwicklung der Kautschukbäume während der Wachstumsphase. Als Regel gilt, dass ein Kautschukbaum ab dem Zeitpunkt erntereif ist, in dem er einen Stammumfang von 45 Zentimetern aufweist. Die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass ein Kautschukbaum nach vier, spätestens fünf Regenzeiten diesen Wachstumsstand erreicht hat. Auch alle von TIMBERFARM in der vergangenen Dekade errichteten und bewirtschafteten Kautschukplantagen entwickeln sich in diesem Rahmen. wdk Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt mehr als 180 Unternehmen mit rund 70.000 25 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von knapp zehn Milliarden Euro. TIMBERFARM ist wdk-Mitglied. IRSG Die International Rubber Study Group (IRSG) ist der Weltverband der produzieren- den und verbrauchenden Kautschukindustrie (Naturkautschuk und synthetischer Kautschuk). Die IRSG ist eine zwischenstaatliche Organisation, die sich aus Interes- sengruppen zusammensetzt, die natürlichen und synthetischen Kautschuk produ- zieren und verbrauchen. Der Verband ist 1944 gegründet worden und hat seinen Sitz in Singapur. Derzeit ist Salvatore Pinizzotto der Generalsekretär. Die Mitgliederliste umfasst 36 Staaten und 120 Unternehmen der Kautschukindustrie. TIMBERFARM ist seit 2012 Mitglied der IRSG und arbeitet seit 2014 aktiv im IRSG-Steuerungsaus- schuss sowie in speziellen Arbeitsgruppen, zum Beispiel in der SNR-I, der Sustain- able Natural Rubber-Initiative, mit. Die IRSG-Mission ist darauf ausgerichtet, den IRSG-Mitgliedern als Forum sowie Diskussions-, Austausch- und Netzwerkplattform zu dienen. Eine der wichtigsten Kernkompetenzen der IRSG ist die Aufbereitung von statistischen Daten und Analysen sämtlicher Aspekte der Kautschukindustrie, na- mentlich Produktion, Verbrauch und Handel. Die IRSG bietet mit ihren zuverlässigen Berichten und wirtschaftlichen Studien über Angebots- und Nachfragetrends ihren Mitgliedern wichtige Führungs- und Entscheidungsgrundlagen. Die Vernetzung der IRSG mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) und den statistischen Ämtern vieler Staaten und Staatsorganisationen erlaubt die Erstellung von außergewöhn- lich präzisen Ausblicken und wirtschaftlichen Betrachtungen. Warnhinweis gemäß � 12 Vermögensanlagengesetz Der Erwerb dieser Vermögensanlage (Unternehmerische Kommanditbeteiligung) ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewähr- leistet und kann auch niedriger ausfallen.

Marktbericht und Kautschukpreis-Entwicklung – Woche 33/2022 bis 41/2022 Die Kautschukpreise haben im Berichtszeitraum weiterhin tief notiert. Alle Qualitäten waren davon betroffen. Auch die sonst volumenstarken TSR-Standardprodukte, auf welche TIMBERFARM fokussiert ist. Das Stichwort “volumenstark” war dann tatsächlich auch das Problem. Das nachgefragte Volumen bewegte sich bei allen Qualitäten im sehr übersichtlichen Rahmen. Insofern war das erwartet worden, als dass sich die globale Wirtschaft zuerst deutlich entspannen müsste, bevor es zu einer Trendumkehr kommen könn- te. Und dies war in den vergangenen Wochen nicht der Fall. Auch die Dollar- stärke, respektive die Euroschwäche verpuffte ohne große Wirkung wegen der gleichzeitig hohen Inflationsrate. Wie bereits an anderer Stelle in diesem Report berichtet, werden in den nächsten Wochen stimulierende Maßnah- men zur Erstarkung der chinesischen Wirtschaft erwartet. Sollten solche – im Land des größten Kautschukverbrauchs – tatsächlich beschlossen und um- gesetzt werden, dürfte sich das positiv auf die Kautschukpreis-Entwicklung der nächsten Monate auswirken. Erst recht natürlich, wenn in den anderen Weltregionen die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen im Sinne einer friedlichen Koexistenz und Prosperität gelöst werden. Kautschukpreis USC/Kg* 300.00 200.00 100.00 0 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 12 13 16 14 15 11 19 Woche 41/2021 bis Woche 41/2022 18 17 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 Qualität TSR-20 Qualität TSR-CV • Kautschukpreis in US $-Cents an den wichtigsten Handelsplätzen TIMBERFARM Investment- und Marktreport: Der TIMBERFARM Investment und Marktreport ist eine Dienstleistung, welche TIMBERFARM ihren Kunden, Investoren und Interessenten schon seit Jahren anbietet. Er erscheint bis zu 6 × jährlich. In der Regel umfasst er die Rubriken TIMBERFARM Unternehmens- und Geschäftsent- wicklung, TIMBERFARM Investment- und Projektmanagement, TIMBERFARM Industrie- und Wirtschaftsumfeld (Kautschukindustrie, Auto- und Reifenindustrie, Holzindustrie, Kautschukpreis und Kautschukmarkt) sowie TIMBERFARM Standort-News. In einem zusätzlichen InfoBlog werden nach Bedarf spezielle Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert. Quellen für diese Ausgabe: AP – Associated Press, Deutschland und USA; auto motor und sport, Motor Presse, Stuttgart; Automobil Industrie – Vogel Communications Group, Würzburg; Automobilwoche – Crain Communications, Oberpfaffenhofen; Börse Online – finanzen.net GmbH, Karlsruhe; Cicero, Res Publica Verlag, Berlin; CIRAD, Paris, Frankreich; Connectionivoirienne – Ozirix, Abidjan, Côte d’Ivoire; ecomento UG, Stuttgart; DGVN, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Berlin; ETRMA – European Tyre & Rubber Manufactures’ Association, Brüssel, Belgien; European Rubber Journal – ERJ, London, Großbritannien; EU-Recycling, MSV-Media- service, Alling/Biburg; FAZ, Frankfurt am Main; Global Witness, Brüssel, Belgien; Godmode-Trader.de, München; ifo – Institut für Wirtschaftsforschung der Universität München, München; IRSG – International Rubber Study Group, Singapur; ITTO, International Tropical Timber Organization, Yokohama, Japan; NDR, Norddeutscher Rundfunk, Hamburg; newsroompanama.com, Panama; Statista, Hamburg; TirePress – Reifenpresse, Profil Verlag, Stade; Trading Economics, New York, USA; TV5 MONDE, Paris, Frankreich; tz.de, Merkur-Redaktion, München; wdk – Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V., Frankfurt a. M.; Weber & Schaer, Hamburg 26